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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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ausgekannt.«
    »Und damit, sich wie ein Trottel aufzuführen.«
    »Eine Aufführung war das nicht gerade.« Die Waffe fängt an zu jaulen, als ich sie Vienne zurückgebe. »Da draußen parken ein paar Laster. Gib mir fünfzehn Sekunden Vorsprung, dann wirfst du die Knarre auf den nächsten Düsseldorf.«
    »Das Ding wird explodieren«, sagt sie. »Und dann haben wir eine Waffe weniger.«
    »Aber die Explosion wird für Ablenkung sorgen. Und wie du selbst gesagt hast   – der Blaster hilft uns nicht, uns den Weg freizuschießen.«
    Sie verdreht die Augen. »So sieht dein genialer Plan aus? Du willst einfach Krawall schlagen?«
    »Ich gebe zu, genial ist der Plan nicht.« Ich überprüfe meine Ausrüstung. »Aber zur Not wird er reichen müssen. Denk dran, wirf das Ding, so weit du kannst. Und bitte nicht auf mich.«
    Draußen jogge ich lässig auf den vorderen Truck zu, einen gepanzerten Noriker. Als ich ihn erreicht habe, reiße ich die Fahrertür auf.
    »Tach auch.« Ich ramme dem Fahrer die Faust ans Kinn und zerre den Bewusstlosen hinaus auf den Asphalt.
    Als ich mich hinters Steuer schwinge, sehe ich, wie Vienne vor die Tür tritt.
    Sie wirft den überladenen Blaster in hohem Bogen über die freie Fläche. Klackernd prallt er zu Boden und rollt geradewegs unter die Fahrerkabine des nächsten Düsseldorfs, der mit zwei Zusatztanks ausgestattet ist.
    Das ist eine Menge Sprit auf einem Haufen.
    »Sie hat einen guten Wurfarm«, stelle ich fest.
    »Und sie kann zielen«, fügt Mimi hinzu.
    Mit einem Geräusch, das an ein gigantisches Bäuerchen erinnert, geht der Blaster hoch.
    Treibstoff, der bereits durch die Explosion verdampft ist, trifft auf einen Funken. Eine Flammenspur findet ihren Weg in die beiden Tanks des Trucks. Ich sehe die Explosion, ehe ich sie höre. DieHinterräder des Düsseldorfs erheben sich ganze drei Meter in die Luft, und dann ...
    Rums!
    ... donnern sie wieder herab   – genau in dem Moment, als der restliche Treibstoff Feuer fängt. Der Truck scheint sich vor meinen Augen in seine Bestandteile aufzulösen.
    Das ist mein Stichwort.
    Ich nagle das Gaspedal am Boden fest. Der Noriker macht mit durchdrehenden Hinterreifen einen Satz nach vorn und hinterlässt einen Streifen rauchenden Gummis auf dem Asphalt, als die Ladefläche herumschwenkt. Das Lenkrad wird mir aus den Händen gerissen, aber ich kann es rechtzeitig wieder packen, um mit der rechten Seite über den Bordstein zu hüpfen.
    Drei Meter vor dem Ausgang kommt der Truck zum Stehen.
    »Das war mal ein Beispiel für aasig saubere Fahrkünste«, sage ich und schaue in den Seitenspiegel. Von den Reifen steigt blauer, öliger Rauch auf.
    »Das war ein Beispiel für aasig unverschämtes Glück«, sagt Mimi.
    »Besser unverschämtes Glück als gar keins.«
    Rums!
    Vienne tritt die Tür auf, scheucht die Bauern ins Freie und verfrachtet sie auf die Ladefläche des Norikers, begleitet von lautem Geschrei. »Los! Bewegt euch, ehe ich euch erschieße!«
    Während ich die Gegend nach feindlichen Kräften absuche, raubt mir eine tintenschwarze Wolke, die sich auf der Basis ausbreitet, immer mehr die Sicht. Der explodierte Truck brennt noch ein paar Sekunden, bis der Treibstoff verbraucht ist. Hitzewellen ziehen sich über den Himmel, und in der Luft liegt ein erstickender Kraftstoffgestank.
    Dann, plötzlich, erstirbt das Feuer.
    Jenseits des Parkplatzes wagen sich Sturmnacht-Soldaten aus ihrer Deckung. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem Truck.
    Vorerst.
    »Los!« Vienne schiebt den letzten Gefangenen auf die Ladefläche.
    Ich rolle langsam los.
    Sie packt den Griff der Beifahrertür, reißt sie auf und springt in die Kabine.
    »Hübsches Feuerwerk«, sage ich.
    »Findest du?« Sie rammt ein volles Magazin in ihr Sturmgewehr. »Dann mach dich mal bereit für die richtige Show.«
    Der direkte Weg zum Tor wird von einem Trupp Soldaten versperrt, die vor dem Feuer flüchten, und einem weiteren, der sich auf das Feuer zu bewegt. Hangabwärts hat sich ein See aus brennendem Treibstoff auf dem Pflaster ausgebreitet. Ich fahre direkt darauf zu.
    »Mimi? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich uns alle ins Jenseits befördere?«
    »Ungefähr vierzig Prozent, wenn du mit vernünftiger Geschwindigkeit fährst.«
    »Und wenn ich Vollgas gebe?«
    »Sinkt die Gefahr einer Explosion exponential.«
    »Na, so gefällt mir Mathematik!« Ich trete das Pedal bis zum Bodenblech durch und verlasse mich darauf, dass die dicken Reifen und die Höhe des Fahrzeugs uns

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