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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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einen Ölwechsel machen könnte.«
    Ich will ihr gerade antworten, wie beeindruckt ich von ihren technischen Fertigkeiten sei, als Mimi sich zu Wort meldet.
    »Empfange mehrere Biorhythmen. In der direkten Umgebung, natürlich.«
    »Verstanden«, antworte ich und bedeute Riki-Tiki, still zu sein. Dann kauere ich mich auf ein Knie, sodass ich freien Blick auf die Tür und das Fenster habe, drehe den Kopf von einer Seite zur anderen und lausche auf Schritte.
    »Deine Sinne waren viel schärfer, als ich sie noch vollständig überwachen konnte«, kommentiert Mimi.
    »Sei still«, sage ich. »Solange du mich vollquasselst, könnte ein Hellbender hier landen, ohne dass ich etwas davon hören würde.«
    Riki-Tiki tippt mir auf die Schulter. »Was ist los?«
    Ich lege einen Finger an die Lippen und flüstere: »Ich hab was gehört.«
    »Ich auch«, sagt sie grinsend. »CorpCom-Stoßtrupp. Sie haben das Trike gefunden. Jetzt schwärmen sie aus und verteilen sich in Standardschutzformation.«
    »Woher weißt du das?« Während ich mein Armalite ziehe, schleiche ich mich an die Außenwand und versuche, durch eine Ritze in der Wand nach draußen zu schauen.
    »Ich weiß es, weil der Anführer der Soldaten das gerade gesagt hat«, flüstert Riki-Tiki. »Du hättest es bestimmt auch gehört, wenn du nicht wieder mit dir selbst geredet hättest.«
    Mimi lacht.
    »Du hast sie auch nicht gehört, Mimi.«
    »Ich bin nur so gut wie die Ausrüstung, die mir zur Verfügung steht.«
    Ich auch , denke ich.
    Jetzt höre ich sie. Gedämpfte Stimmen. Stiefel, die über Beton stapfen und Müll zur Seite treten. Nicht gerade das, was man sich unter gut ausgebildeten Soldaten vorstellt.
    Riki-Tiki kauert sich neben mich, schließt das rechte Auge und blinzelt mit dem linken. »Was hast du vor?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich habe nichts vor außer abwarten und hoffen, dass die Kerle weitergehen. Wie so viele meiner Vorhaben zeichnet sich auch dieses nicht durch ein Übermaß an Einfallsreichtum aus, aber es liefert uns wenigstens eine Eins-zu-eins-Erfolgsaussicht.
    »Eher neun zu eins dagegen«, sagt Mimi.
    »Sechs zu vier.«
    »Du hast Wahnvorstellungen.«
    Draußen erklingt ein schrilles Quieken. »Sir! Ich habe ein Signal!«
    Ein Signal? Was für ein Signal? , frage ich mich, während ich Riki-Tiki von der Tür wegziehe.
    Der Truppführer kommt in mein Blickfeld.
    »Formiert euch!«, brüllt er. »Tür aufbrechen!«
    Wir kauern hinter einer Metalldrehbank, groß genug, einen Felsen zu Kies zu zermahlen, und ich entsichere meine Waffe.
    »Bleib hier, ganz gleich, was pasiert«, weise ich Riki-Tiki an. »Mimi, gib mir die Daten.«
    »Ich zähle sechs Signaturen in der direkten Umgebung der Tür.«
    Mit sechs werde ich fertig , überlege ich und hebe das Armalite an die Schulter.
    »Und noch sechs drei Meter weiter hinten.«
    Mit einem Dutzend werde ich fertig.
    »Mit einem Arm und einem Auge?«
    »Zum Schießen brauche ich von beidem nur jeweils eins.«
    »Wenn deine Fähigkeiten nur so groß wären wie deine Hybris.«
    Rums!
    Eine Stahlramme kracht gegen die Tür. Das Metall beult sich nach innen, und von den Dachsparren rieselt kübelweise Staub. Aber die schwere Kette hält, und ich bin froh, dass ich das Schloss nicht zerschossen habe.
    Rums!
    Die Tür wölbt sich innen, und in der Mitte öffnet sich ein großes Loch. Ein Soldat ist dumm genug, den Kopf durchzustecken. Ein leichtes Ziel. Direkt in meinem Fadenkreuz.
    Aber ich schieße nicht. Nicht, solange elf weitere Soldaten in Warteposition sind.
    Er leuchtet mit einer Taschenlampe in die Werkstatt. Der Lichtstrahl tanzt über die Wände auf und nieder. Kurz bevor er auf die Drehbank trifft, senke ich das Armalite und ziehe das Kinn an.
    Der Lichtstrahl wandert vorbei. Dann hält er inne und zuckt zurück zur Drehbank.
    Re malaka! Mein Gehirn brüllt mich an, ich solle den Mann erschießen. Aber ich tue es nicht.
    Sei ganz ruhig.
    »Da ist nichts«, sagt der Soldat schließlich.
    Der Lichtstrahl entfernt sich, und ich atme die angehaltene Luft aus.
    Draußen nimmt der Truppführer die Neuigkeit gar nicht gut auf. »Blödsinn!«, brüllt er. »Brecht die Tür auf. Sofort!«
    Die Ramme donnert immer wieder gegen die Tür, bis die Angeln nachgeben und die noch immer mit der Kette verschlossenen Türblätter auf den Boden krachen. Eine Sekunde später dringenvier Soldaten ein. Das von draußen hereinfallende Licht umrahmt sie, verwandelt sie in leuchtende Ziele.
    Ich strecke die Hand aus, um

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