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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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dieses Mal planlos, und die Velocikopterschützen jagen eine Reihe Leuchtspurgeschosse los,die kreuz und quer knapp einen Meter vor meinem Vorderreifen einschlagen.
    Ich bin dran.
    Ein leichter Druck auf den Abzug entfesselt mein Armalite, und es klappert wie eine geborstene Kette. Kugeln sprenkeln den Hellbender zu meiner Linken. Mehrere finden ihr Ziel im Rumpf des Velocikopters. Der Pilot dreht ab, um den übrigen Geschossen zu entgehen. Ich nehme den Fuß vom Lenker, und das Trike beginnt wild zu taumeln.
    Ein paar Sekunden vor dem Aufprall springe ich nach hinten ab und lande gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Trike sich in die Mauer aus Stoßtruppsoldaten bohrt, deren entsetzte Gesichter im Scheinwerferlicht aufleuchten. Das Trike ist außer Kontrolle, kippt zur Seite. Metall trifft in einem Funkenregen, der eine spiralförmige Lichtspur von zwanzig Metern Länge erzeugt, auf Asphalt. Mit einem metallischen Kreischen wird das Trike langsamer und bleibt schließlich liegen. Beim Gedanken an den Schaden wird mir ganz anders.
    Wäre Fuse hier, er würde mich umbringen.
    Ehe das Trike endgültig liegen bleibt, ramme ich ein frisches Magazin in mein Armalite, schalte auf Halbautomatik und benutze meine gesunde Hand dazu, die Scheinwerfer des Norikers auszuschießen. Ein Soldat stürmt mir direkt in die Schusslinie, aber statt ihn zu erschießen, schalte ich ihn mit einem Front-Kick aus, stütze das Gewehr auf seinen empfindlichen Bauch und ziehe zwei Phosphorgranaten aus seinem Gürtel.
    Eine ramme ich in den Granatwerfer meines Armalites und feuere sie auf das Schützennest des zweiten Hellbenders ab. Begleitet von den Schreien der Schützen und des Piloten, schwenkt der Velocikopter scharf herum, als der weiße Phosphor sich entzündet.
    Das ist das Problem mit Maschinen, die mehr kosten als alle anderen Waffen im Arsenal: Sie sind zu wertvoll, als dass man riskieren will, sie zu verlieren, und das setzt ihrer Effektivität Grenzen.
    Zurück zu den Soldaten.
    Trotz des Durcheinanders haben einige von ihnen neben dem Noriker Stellung bezogen und feuern auf mich. Wie immer prallen die Geschosse wirkungslos ab. Ich gehe auf die Gegner zu wie ein Mann aus Stahl, unverwundbar, unschlagbar.
    »Unerträglich«, sagt Mimi. »Du bist noch nicht aus dem Schneider, Cowboy.«
    Ich lege die zweite Phosphorgranate in das Armalite und feuere sie in die Kabine des Norikers. Es dauert ein paar Sekunden, ehe die Chemikalien in der Granate reagieren, dann ...
    Puff!
    »Lauft!«, schreie ich.
    Das muss ich ihnen nicht zweimal sagen. Die Soldaten schnappen sich ihre Verwundeten und verschwinden von der Straße, ehe die Treibstofftanks des Norikers hochgehen können.
    »Du solltest deinem eigenen Rat besser auch folgen«, sagt Mimi.
    »Stimmt.« Ich laufe zu dem Trike. Es sieht arg lädiert aus. Als ich es hochstemme, fällt ein zerbeultes Endrohr klappernd auf den Asphalt. Auch der Lenker ist verbogen. Aber das Trike ist noch fahrbar, falls der Motor anspringt.
    Ich murmle ein kleines Gebet, ziehe den Choke, drücke auf den Starterknopf und lasse die Kupplung kommen.
    Halleluja! Es fährt. Auf verbeulten Felgen holpre ich die Straße hinunter.
    Ein paar Sekunden später geht der Noriker hoch. Hinter mir höre ich Metall auf dem Boden scheppern. Mein Weg ist hell erleuchtet, und ich sehe die Straße, die vor mir liegt. Dann wird es dunkel, und ich kann mich nur noch von den Sternen am Himmel leiten lassen.
    »Und von mir. Ich werde immer da sein, um dich zu leiten«, sagt Mimi. »Hier links abbiegen.«

Kapitel 22
    Wasserkraftwerk Hawera
    Präfektur Zealand
    Annos Martis 238. 7. 27. 06:13
    Das Wasserkraftwerk Hawera reitet wie ein mythologischer Riese auf der Grenze zwischen Tharsis und der Präfektur Zealand. Mit seinen vielen Kühltürmen und Megawattturbinen steuert es den Verlauf des Flusses Gagarin ins Tote Meer und versorgt dabei fast die gesamte Präfektur mit Energie. Es heißt, wer Hawera unter seiner Kontrolle hat, hat die Hauptstadt unter Kontrolle.
    Wer hat die Hauptstadt unter Kontrolle, wenn die ganze Anlage einfach verschwindet? , überlegt Archibald, als er am Geländer der Aussichtsplattform steht, von der aus er das Kraftwerk und die nahe Stadt überblicken kann. Nun, wenn alles nach Plan läuft, wird er es bald herausfinden.
    Er schaut zu den krummen und schiefen Bauten, aus denen Dismel besteht, und atmet tief durch. Dismel war ein Hornissennest der Desperta-Ferro-Aktivitäten, aber das ist vorbei,

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