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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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ist?«
    Er steht auf, geht im Raum auf und ab und verweilt am Fenster. Wozu braucht Lyme Jacob Stringfellow, wenn er doch Archibald Bragg hat? Wäre es möglich, dass ... nein, Lyme würde niemals einen loyalen Diener durch einen in Ungnade gefallenen Helden ersetzen. Oder?
    Er sieht sich zu Duke um, der nur mit den Schultern zuckt, womit zu rechnen war, denn dieses Spiel geht deutlich über seinen Verstand. Der Regulator ist auch keine Hilfe. »Was sollen wir mit Stringfellow anfangen? Sollen wir ihn vor den Augen seiner Geliebten töten? Oder lassen wir sie das erledigen? Was hat mehr Poesie?«
    »Übergeben Sie ihn Lyme«, sagt Duke. »So, wie es von uns erwartet wird.«
    »Wie es von uns erwartet wird?«, schreit Archibald ihn an und geht mit den Armen wedelnd im Raum hin und her. »Plötzlich bist du wild entschlossen, genau das zu tun, was man dir sagt. Was für ein Verbrecher bist du eigentlich?«
    »Ich bin einer von den Klugen«, sagt Duke. »Lyme gehört zu der Sorte, mit der man es sich besser nicht verscherzt.«
    Archibald bleibt abrupt stehen. »Aber mit mir kann man es sich verscherzen?«
    »Wenn Sie sich den Schuh anziehen wollen«, gibt Duke zurück.
    Archibald ballt eine Faust und schlägt sie gegen die Fensterscheibe. Nicht wütend werden , sagt er sich und fühlt doch, wie Zorn in ihm aufsteigt, wie ihm alles entgleitet. »Duke, du bist entlassen«, sagt er.
    »Mr. Lyme wird das nicht gefallen«, sagt Duke.
    »Raus! Es ist mir scheißegal, was Lyme gefällt!«
    Nachdem Duke hinausgestapft ist, zweifellos mit dem Ziel, sich ein Multivid zu suchen, über das er Kontakt zum Boss aufnehmen kann, zieht Archibald sich einen Stuhl zu Vienne heran und legt den Arm um sie. »Was meinst du, Vienne? Soll ich ihn vor deiner Nase erschießen, oder soll ich dir die Drecksarbeit überlassen?«
    Er packt ihr Kinn und schüttelt ihren Kopf, als würde sie verneinen. »Gefällt dir beides nicht? Ich weiß. Geben wir ihm lieber eine Waffe und lassen Vienne los. Kannst du sie erschießen, ehe sie dich tötet?« Er nickt mit ihrem Kopf. »Da haben wir die Antwort! Regulator, gib Stringfellow ... Entschuldigung, Mister Stringfellow ... dein Armalite.«
    Der Regulator zögert. »Alle Armalites sind so gepolt, dass sie explodieren, wenn ...«
    »Wenn jemand mit einer anderen biorhythmischen Signatur versucht, sie abzufeuern ... Blablabla.« Archibald wedelt hektisch mit beiden Armen. »Ja, das weiß ich. Gib ihm einfach die aasige Waffe!«
    Kopfschüttelnd nimmt der Regulator das Halfter von der Schulter und bietet Stringfellow sein Armalite an, während Archibald Vienne eine Haarsträhne hinter das Ohr streicht. Er flüstert ihr etwas zu, und seine Lippen streifen ihr Ohrläppchen. »Solch eine Schönheit. Wärst du in die richtige Familie hineingeboren worden, hättest du eine wunderbare Gemahlin werden können.«Dann brüllt er: »Regulator! Warum habe ich noch keine Explosion gehört?«
    »Du willst wirklich sehen, wie ich mir den Arm wegpuste?«, fragt Stringfellow mit ruhiger Stimme. Er beäugt die Waffe, macht aber keine Anstalten, sie zu ergreifen. »Ich habe nur noch einen gesunden Arm übrig.«
    »Würde es dir denn so viel ausmachen? Ich weiß, es ist ein Opfer, aber ich würde es sehr genießen.« Archibald lacht, legt die Hände an die Wangen und tätschelt sie. »Aber ehe du das tust, muss ich dir ein kleines Geständnis machen. In all den Jahren habe ich deinen Werdegang verfolgt. Eigentlich habe ich dich sogar belauert. Mutter hatte ihren Feind in deinem Vater gefunden, und ich hatte meinen in dir. Ist es nicht schön, wie alles zusammenpasst? Dann hat der Niedergang deines Vaters meiner Mutter den Weg nach oben geebnet, doch dein Niedergang hat mich allein zurückgelassen, ohne jemanden, mit dem ich wetteifern konnte, ohne ein Spiegelbild meiner selbst. Danach kam ich ins Trudeln.«
    Er zieht Viennes Stuhl fort und parkt sie hinter einem Steuerpult. »Mutter sagt, mir mangle es an Ehrgeiz, aber das ist nicht wahr. Ich hatte immer Ehrgeiz. Ich hatte nur kein Ventil. Dann hat Mr. Lyme mich entdeckt, und das alles hat sich verändert, umso mehr, als dein Gesicht auf all diesen Fahndungspostern aufgetaucht ist. Mr. Lyme braucht dich, also kann ich dich gar nicht umbringen, so gern ich es täte. Deshalb werde ich mich mit dem Nächstbesten begnügen, dir Stücke aus dem Leib zu reißen. Und jetzt nimm das Gewehr wie ein folgsamer kleiner Dalit .«
    »Das ist kein Gewehr«, sagt Stringfellow. »Das ist ein

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