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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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nicht helfen. Bitte, Stain. Bitte.«
    Er packt Riki-Tiki an den Schultern. »Wir kämpfen nicht. Nur Durango kämpft mit sich selbst. Habe ich nicht recht? Du bist wütend, weil du dir die Schuld an Viennes Schicksal gibst. Wenn du dir die Schuld gibst, muss auch ich mir die Schuld geben. Wir alle haben durch unsere Taten und unsere Untätigkeit unsere jeweiligeRolle bei alldem gespielt, aber die Vienne, die wir geliebt haben, ist fort! Tu das einzig Mögliche: Rette dich, statt dein Leben für nichts aufs Spiel zu setzen!«
    »Vienne ist nicht nichts!«, rufe ich. »Sie ist deine Schwester.«
    »Dieses ... Tier ist nicht meine Schwester.« Er ergreift einen Blaster und richtet ihn auf sie. »Du hast mir die Hoffnung gegeben, dass sie es wert ist, gerettet zu werden, aber nun erkenne ich, dass da nichts mehr übrig ist außer einem sterbenden Hund, der den Gnadentod braucht.«
    »Càonĭmā!« Ich schwinge Vienne herum, sodass ich ihren Kopf und ihren Torso mit dem Körper abschirmen kann. »Erst wirst du mich töten müssen.«
    Er richtet das Fadenkreuz auf meine Stirn. »Ich bin bereit, dieses Opfer auf mich zu nehmen.«
    »Nein!«, schreit Riki-Tiki. Mit einem Scherenschlag fegt sie Stain den Blaster aus der Hand und führt einen Hieb an seine Kehle. Mit einer blitzschnellen Bewegung, die Vienne mit Stolz erfüllt hätte, schnappt sie den Blaster aus der Luft, ehe er auf dem Boden landen kann, und richtet ihn auf den keuchenden Stain. »Wir sind Tengu, und wir töten nicht.«
    »Ich ... schon«, stößt Stain schwer atmend hervor. »Wenn es die einzige Gunst ist, die übrig bleibt.«
    »Wir haben schon zu viel von deiner sogenannten Güte erlebt!«, schreit Riki-Tiki. »Ich dachte, ich könnte dir vertrauen, aber ich habe mich geirrt. Verschwinde!«
    Stain legt den Kopf schief und überdenkt die Lage. Sogar jetzt glaubt er noch, alles im Griff zu haben.
    Ich ziehe mein Armalite und entferne mich rückwärts gehend von ihm. Dabei verlagere ich Viennes Gewicht auf meiner Schulter und spüre, dass sie sich regt. »Dafür haben wir keine Zeit, Stain. Geh jetzt.«
    »Riki-Tiki wird mich nicht erschießen«, sagt er.
    »Richtig«, sage ich, »aber ich.«
    Stain schüttelt den Kopf. »Du hattest deine Chance. Jetzt bin ich fertig mit dir.«
    Er legt sein Geschirr an, sichert sein Seil, springt vom Fenstersims und verschwindet mit einem lauten Sirren im Nebel.
    »Du bist dran«, sage ich zu Riki-Tiki.
    »Nein.« Sie schaut erst Vienne, dann mich an. »Ich gehe als Letzte. Jetzt bist du dran.«
    Ich habe genug von den Streitereien. »Wir gehen zusammen.«
    Sie nickt, wirft ihr Seil raus und legt das Geschirr an, bereit zum Abstieg. Ich umfasse Viennes Beine so fest ich kann mit dem linken Arm, in der Hoffnung, dass ich sie lange genug halten kann, um die tiefer gelegene Ebene zu erreichen, von der aus wir uns über die Entlastungsschütze einen Weg zum Tunnel bahnen können, der uns auf trockenen Boden führen wird. Noch haben wir es nicht geschafft.
    Wie Riki-Tiki wedle ich kurz mit der Hand, um etwas Spielraum zu bekommen, und mache einen Schritt zurück. Ich werfe einen Blick in die Tiefe, um mich zu vergewissern, dass meinem Abstieg nichts im Wege steht.
    Das ist ein Fehler.
    Unter mir brodelt das Wasser machtvoll genug, um Gestein zu zermahlen, und der Abstand zwischen dem Wasser und meinen Füßen ist so immens, dass er sich beinahe meinem Begreifen entzieht. Binnen eines Herzschlags steht die Welt auf dem Kopf, und mein Hirn spielt verrückt. Ich verliere mein räumliches Vorstellungsvermögen. Meine Hände bewegen sich unkontrolliert und versuchen, irgendetwas zu greifen. Obwohl ich weiß, dass ich nicht falle, ist mein Verstand anderer Meinung.
    Rums!
    Eine Ramme donnert gegen die Tür. Wir haben Gesellschaft.
    »Schnell!«, brüllt Riki-Tiki, und ihre Stimme ist im Rauschen des herabstürzenden Wassers kaum zu hören.
    Rums!
    Meine Füße sind auf dem Sims wie festgefroren. Ich wage nicht, mich zu rühren. In diesem Moment fühle ich das erste Zucken in Viennes Armen und Beinen. Ein Geräusch, das wie ein Stöhnen klingt, nimmt seinen Anfang in ihrer Brust, verwandelt sich dann aber rasch in ein Knurren.
    »Stell sie ab«, kreischt Mimi mir ins Ohr.
    Aber ich kann nicht. Ich kann sie nicht abstellen. Ich weiß nicht, wo oben und unten ist. Vienne schon. Sie biegt den Rücken durch, reißt die Knie hoch und befreit sich aus meinem Griff. Mein gebrochener Arm schreit vor Schmerz, und ich bleibe schwankend auf dem

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