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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er nicht mehr weit zu fahren. Nach einer Kurve, von der aus eine schmalere Straße nach links abzweigte, die direkt zum Kloster führte, sah er bereits die breite Front der Häuser. Jeder hatte gebaut, wie es ihm gefiel.
    Bei einem derartig schönen Sommertag hätte in den Morgenstunden eigentlich Betrieb herrschen müssen. Das war nicht der Fall. Zwar fuhr der Inspektor in kein Geisterdorf ein, aber Menschen sah er kaum im Freien. Und wenn, dann machten sie ihm einen ängstlichen und irgendwie bedrückten Eindruck.
    An der Tankstelle schaukelte das Schild ›closed‹ im leichten Sommerwind. Die Sonnenstrahlen warfen Reflexe auf die grell gemalten Buchstaben.
    Was war passiert?
    Einen Teil der Antwort auf seine Frage bekam der Inspektor in den nächsten Sekunden zu Gesicht. Rechts von ihm, direkt in einem Rinnstein, lagen die toten Tiere wie aufgereiht.
    Vier leblose Hühner und ein Hahn. Klumpen waren von ihnen zurückgeblieben. Ein rötlicher Mischmasch aus Fleisch, Knochen und Federn, schrecklich anzusehen und umweht von schwarzen Fliegenschwärmen.
    Suko ließ das Fensternach unten gleiten. Der Geruch drang sofort in das Wageninnere.
    Und welch ein Gestank!
    Fürchterlich - eine Mischung aus Blut und Verwesung. Das passierte bei diesen heißen Temperaturen schnell. Kadaver verwesten so rasch, daß man dabei zuschauen konnte. Aber der Gestank konnte nicht nur von den vier Hühnern und dem Hahn ausgehen.
    Auf der anderen Straßenseite sah Suko ebenfalls die Reihe der toten Tiere. Katzen, Hunde sogar zwei Rehe lagen im Schatten einermächtigen Eiche.
    Suko lenkte seinen Wagen auf die linke Seite und stellte ihn nicht weit entfernt ab.
    Er schaute auf die seitliche Front eines Backsteinhauses, an dessen Mauer Efeu wuchs. Hinter zwei Fenstern nahm er Bewegungen wahr. Man beobachtete ihn also.
    Das Summen der Kadaverfliegen blieb zurück, als er sich dem Haus mit langsamen Schritten näherte. Er rechnete damit, nicht willkommen zu sein, das machte ihm nichts aus. Er hatte seine Fragen und würde sie stellen.
    Die grüngestrichene Tür besaß weiß lackierte Innenränder und eine Klingel. Suko schellte.
    Errechnete auch damit, daß nicht geöffnet wurde, ein Irrtum, denn ein Mann zog die Tür auf.
    Suko schaute in ein bleiches Gesicht, das Schweißperlen zierten. Dunkle Augen blickten ihn abwehrend an. Der Mann hielt die spaltbreit geöffnete Tür noch fest, als er eine Frage stellte, die Suko völlig überraschte.
    »Sind Sie der Teufel?«
    »Sehe ich etwa so aus?« Eine andere Antwort fiel Suko auf die schnelle nicht ein. »Habe ich zwei Hörner und einen Bocksfuß?«
    »Verdammt!« Der Mann versprühte bei seiner Antwort Speichel. »Sie sind verrückt. Das ist kein Scherz.«
    »Ich weiß, denn ich habe die toten Tiere gesehen.«
    »Auch gerochen, Mister?«
    »Natürlich.«
    Der andere lachte. »Dann wissen Sie ja, was Sache ist. Hier hat der Tod Einzug gehalten, und er hat sich sogar einen Begleiter mitgebracht. Es ist der Teufel, verstehen Sie? Der Teufel! Glauben Sie an den Teufel? Haben Sie ihn schon mal gesehen?«
    »Nicht direkt, aber…«
    »Gehen Sie.« keuchte der Mann. »Gehen Sie sofort. Auf der Stelle. Hier ist der Ort des Sterbens. Erst sind es die Tiere, danach kommen die Menschen an die Reihe, die Menschen! Haben Sie mich nicht verstanden? Warum sind Sie noch hier?«
    »Vielleicht bin ich wegen der Toten gekommen, Mister, das ist doch möglich.«
    »Ach ja? Wollen Sie die Leichen aufsammeln? Sind Sie so etwas wie ein Sammler?«
    »Kann sein.«
    »Nein, ich…!« Der Mann war durcheinander, das merkte Suko sehr schnell. Dann hatte er sich entschlossen und wollte die Tür zurammen. Weit kam er damit nicht. Suko hatte längst seinen rechten Fuß hochkant gestellt, so donnerte die Tür vor seine Sohle. Das Holz wippte, es federte noch nach, der Mann holte laut Luft.
    »Lassen Sie mich rein!«
    »Nein, zu mir kommt der Teufel nicht!«
    »Verdammt noch mal, ich habe mit dem Teufel nichts zu tun!« Suko drückte jetzt gegen das Holz.
    Aus dem Hintergrund hörte er die leicht schrill klingende Stimme einer Frau. »Was ist denn, Duncan? Wirst du mit diesem Chinesen nicht fertig? Willst du…«
    »Der Chinese ist Polizist!« rief Suko so laut, daß es auch die Frau hören konnte. »Verstehen Sie, Polizist?«
    Bei Duncan löste die Antwort einen leichten Schreck aus. Seine Haltung änderte sich, und Suko konnte die Tür beinahe schon bequem aufdrücken. Zur Beruhigung hielt er seinen Dienstausweis in der

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