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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Hand. In einem kleinen Flur, der muffig roch, blieb er stehen. Unter seinen Füßen spürte er die Weiche einer Bastmatte. Die Frau näherte sich aus dem Hintergrund. Sie hatte ihre Küche verlassen.
    »Wirklich Polizei, Mister?«
    »Ja, Sie können den Ausweis sehen.«
    Die Frau holte aus der Kitteltasche eine Brille mit kreisrunden Gläsern. Sie zwinkerte hinter der Optik, schüttelte den Kopf und nickte später. Sie besaß eine rundliche Figur, ein ebenfalls rundes Gesicht und kurzgeschnittenes dunkles Haar. Im Alter lag sie so um die vierzig. »Ja, Duncan, der ist wirklich ein Bulle. Sogar ein besonderer. Scotland Yard.«
    Der Mann trug sein schwarzes Haar gescheitelt. Die breite Seite schleuderte er mit einer Kopfbewegung nach hinten. »Na und? Was nutzt uns das denn? Die Tiere sind tot, und das ist erst der Anfang, kann ich dir versprechen.«
    »Meinst du?«
    »Klar doch. Das ist der Beginn. Ich… ich drehe hier bald noch durch, zum Henker.«
    »Sollen wir uns nicht setzen?« Suko sprach ruhig.
    Das Ehepaar schaute sich an. »Gut«, sagte die Frau schließlich. »Gehen wir.«
    Beide führten Suko in eine Wohnküche, in der sich auch viel Kirmes-Kitsch angesammelt hatte. Vom Teddybären bis zur verstaubten Zimmerpalme war alles vorhanden. Die Scheiben der Fenster glänzten so blank wie Spiegel.
    Die Frau hatte Sukos Blick bemerkt. »Ich habe sie in der Frühe noch geputzt«, erklärte sie. »Man sieht es, wie?«
    »Und ob.«
    »Rita ist auch ein Teufel, aber ein Putzteufel«, sagte der Mann und lachte dabei. Schnell wurde er wieder ernst. »Auch von uns lebt kein Huhn mehr«, erklärte er. »Sie sind alle getötet worden.«
    »Wissen Sie, wer der Mörder ist?«
    »Das kann kein Mensch sein«, flüsterte Rita. »Verdammt noch mal, ich sage Ihnen, daß es kein Mensch sein kann.«
    »Stimmt!« Suko nickte.
    Die beiden saßen ihm gegenüber wie Chorknaben, so steif und aufrecht. Jetzt schauten sie ihn gemeinsam an, wobei sich ihr Blick nicht von dem des Mannes unterschied. »Sie haben das mit einer so großen Bestimmheit untermauert. Woher wissen Sie das?«
    Suko hatte an der Tür den Namen gelesen. Die beide hießen Wilson.
    »Mrs. Wilson, die Sache ist die. Ich bin gekommen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Ich will den oder die Killer jagen, und ich habe sie selbst schon erlebt. Es waren die Füchse, verstehen Sie? Die Füchse haben die Tiere getötet, und sie sind auch in der Lage, Menschen anzufallen und zu zerbeißen.«
    Rita Wilson nickte mit großen Augen. »Ja, Sir, das wissen wir. Das haben wir schon herausgefunden. Es ist einfach grauenhaft. Die Füchse drehen durch.«
    »Einmal hat es ja so kommen müssen«, sagte ihr Mann. »Ich habe immer daran geglaubt.«
    »Ach ja.«
    »Sicher, Mister, sicher. Dieses Dorf ist wunderbar, die Gegend ist auch herrlich. Alles ist einfach toll, das kann ich Ihnen sagen. Aber keine Sonne ohne Schatten. Und den Schatten, den ich meine, den hat der Teufel hinterlassen.«
    »Aber nicht hier — oder?«
    »Nein, Sir, weiter entfernt. Im Gelände, Dort ist vor unendlich langer Zeit der Satan erschienen und hat sich der Füchse bemächtigt. Er hat ihnen sein Zeichen aufgedrückt, das mit einem Brandmal zu vergleichen ist. Er hat dort etwas hinterlassen, was nicht ausgemerzt werden konnte. Unseren Vorfahren ist es gelungen, die meisten zu verbrennen, aber den Anführer, den haben sie nicht geschafft. Wenn etwas eintritt, was jetzt eingetreten ist, dann ist es das Zeichen dafür, daß jemand den Anführer befreit hat.«
    »Wer kann das sein?«
    Die Duncans bekamen beide das große Staunen. »Das wissen wir doch nicht.«
    »Überlegen Sie.«
    »Nein, Sir, keine Chance.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts. Da können Sie mich teeren und federn. Ich habe einfach keine Ahnung.«
    »Ist Ihnen hier in Fieldham etwas aufgefallen? Haben Sie Fremde gesehen, die sich einfach ungewöhnlich benommen haben?«
    »Wen denn?«
    »Personen, die Sie nicht kennen. Die eintrafen, kurz bevor es passierte.«
    Beide verneinten wieder. Sie saßen noch immer wie Schulkinder auf der Couch, die Sonne im Rücken, die gegen die blanke Fensterscheibe schien. Rita Wilson knetete ihre Hände. »Haben Sie denn da einen bestimmten Verdacht, Sir?«
    »Ich hörte etwas.«
    »Dann wissen Sie mehr als wir.« Rita Wilson nickte heftig.
    »Abwarten, Madam. Mir kam zu Ohren, daß sich in der Gegend jemand herumtreiben soll, der furchtbar aussieht. Der kein Gesicht mehr hat, sondern nur noch eine

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