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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ernach links weggeknickt. Jetzt lag wiederum diese lange Röhre vor mir mit der ziemlich niedrigen Decke, so daß ich gezwungen war, den Kopf einzuziehen, wenn ich nicht mit dem Schädel über die Unebenheiten hinwegkratzen wollte.
    Davon gab es leider genug. Die Decke zeigte an verschiedenen Stellen Risse und Löcher. Das darüberliegende Gestein drückte sich hervor. Scharfkantige Gebilde schauten in die Tiefe, und auf dem Boden lagen Trümmerstücke, über die ich hinwegsteigen mußte. Überall klebte Staub. Und weiter wanderte das Licht in die Finsternis hinein, in die Leere und über einen Boden, der leicht anstieg.
    Es blieb nicht bei einem Stollen. Nach einer Weile erreichte ich ein Gebiet, wo kleine Tunnels in verschiedene Richtungen hinführten und ich mir aussuchen konnte, wohin ich ging.
    Von der Höhe her waren sie gleich und auch mit Dreck und Steinen gefüllt. Einige von ihnen mündeten in Kellern, die allesamt leer waren. Wenn ich daran dachte, daß hier früher die Gründerinnen des Klosters gelebt hatten, wurde mir ganz anders. Jetzt sah alles verfallen aus, wie begraben.
    Kopfschüttelnd suchte ich weiter. Verstecke für die Maske gab es genug, nur eben keine Wege.
    Allmahlich kamen mir Zweifel, ob ich mich überhaupt auf dem richtigen Dampfer befand. Möglicherweise war alles ganz anders, so daß ich nur umherlief und die Maske sich heimlich ins Fäustchen lachte, wobei die schon überlegte, wer ihr nächstes Opfer sein konnte. Damit mußte ich rechnen. Deshalb beschloß ich, hier unten nicht eine halbe Ewigkeit zu verbringen.
    Trotzdem war diese Umgebung nicht so langweilig wie der Gang durch den Stollen. Mir fiel ein Gitter auf, das von der Decke nach unten ragte und den Boden berührte. Verrostete Stäbe, zum Ende hin gekrümmt, sah es aus, als wäre es in der letzten Zeit bewegt worden. Ich untersuchte es, umfaßte die Stäbe, rüttelte daran und stellte fest, daß sie tatsächlich nicht so hart im Boden steckten.
    Ich konnte es vorziehen und wieder nach unten drücken, während ich über mir ein häßliches Knarren vernahm, als würde das Rostgitter jeden Augenblick zusammenbrechen. Ich drehte mich nach rechts und drückte mit der Schulter gegen das Hindernis.
    Es half.
    Ich war selbst überrascht, wie es sich plötzlich in Bewegung setzte, als es meinem Druck nachgegeben hatte. Es schwang nach innen, kratzte zwar noch über den Boden, aber es gab mir den Weg frei, um den Raum dahinter betreten zu können.
    Früher mußte er mal ein alter Keller gewesen sein, ein Verlies oder ein Vorratsraum. Noch jetzt standen dort die Reste der alten Truhen, wobei die Schlösser noch am besten in Ordnung waren. Das Holz war zu einer fauligen Masse geworden.
    Als ich darauf und dagegen trat, verschwanden einige Ratten. Die Tiere hatten sich in die Reste förmlich eingebuddelt gehabt und waren über einen Besuch nicht erfreut.
    Vier graue Körper huschten aus meiner Nähe und verschwanden in irgendwelchen Löchern.
    Mich plagte nicht nur das Kratzen im Hals, auch der Durst machte mir zu schaffen. Für ein Glas Wasser hätte ich einiges gegeben. Statt dessen schaute ich mich um und vergaß auch nicht, gegen die Decke zu leuchten, denn mir war etwas aufgefallen.
    Ein Luftzug hatte mein Gesicht berührt. Nicht so kühl und dumpf, mehr warm, fast schon stickig. Es war wie ein Hauch über die Haut geglitten und mir vorgekommen wie ein ferner Gruß aus der Oberwelt. Oberwelt?
    Automatisch erinnerte ich mich an meinen ersten Gedanken, als ich davon ausging, daß es noch einen zweiten Ausgang geben mußte. Jetzt, in der Tiefe der alten Klostermauern spürte ich diesen Hauch und duckte mich bei der Drehung.
    Tatsächlich, da war etwas.
    Die alten Wände leuchtete ich sehr genau ab. Modriges, feuchtes Gestein, verklebt mit Dreck und Spinnweben, eine vorspringende Ecke, die zudem noch in einem rechten Winkel gebaut war, damit man sie nur von einer bestimmten Stelle aus betreten konnte, zog meine Aufmerksamkeit besonders stark an.
    Da mußte etwas sein…
    Ich ging vorsichtig weiter, weil ich auf alles gefaßt war. Die Beretta steckte locker in der Halfter. Ich würde sie mit einem blitzschnellen Ruck hervorziehen können, was allerdings nicht nötig war, obwohl ich mich an einem ungewöhnlichen Ort befand, mit dem ich hier unten wahrlich nicht gerechnet hatte.
    Nicht alles war zusammengebrochen, was einmal zu dem alten Kloster gehört hatte. Dieser Raum hier hatte so etwas wie einen Mittelpunkt des Gründungskloster

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