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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorbei.
    Manchmal, wenn der Weg frei war und er über Hindernisse hinweggeklettert war, schaute er sich um.
    Die vier roten Augenpaare blieben permanent hinter ihm. Einmal auf seinen Fersen wollten sie nicht aufhören und weiter am Ball bleiben. Der Stollen verengte sich noch mehr. Suko hatte den Eindruck, als würden die Wände zusammenwachsen. Wenn er sich zu stark nach einer Seite bewegte, schleifte er mit der Schulter und dem Arm oft genug an der rauhen Gangwand entlang, aus der kantige Steine hervorschauten. Ein Fuchs drängte sich vor. Suko hörte hinter sich das schnelle Aufklatschen der Pfoten, dann warder Körper schon neben ihm und drängte sich vorbei.
    Das Tier lief anschließend nicht mehr so schnell. Es behielt ein gewisses Tempo bei, als wollte es Suko zeigen, wie schnell er sich voranzubewegen hatte.
    Ein zweiter Fuchs huschte an ihm vorbei, die anderen beiden aber blieben hinter ihm.
    Suko kam sich vor wie jemand, der eingekesselt war. Die Füchse wollten in seiner Nähe bleiben, sie gaben keinen Zentimeter an Boden frei, sie waren die Führer und glitten in eine düstere, muffige und schaurige Welt hinein.
    Irgendwann und irgendwo mußte der Gang ein Ende haben. Suko rechnete mit einem zentralen Punkt, einer Stelle, wo die Maske auf ihn lauern würde.
    Er bemerkte die Unruhe der veränderten Füchse. Nicht daß sie gebellt hätten, wie man es von ihnen kannte, nein sie zeigten eine gewisse Nervosität. Sie huschten von einer Seite zur anderen. Die vorderen schauten auch mal zurück, um den Zweibeiner mit ihren roten Augen anzuglotzen.
    Der Gang blieb nicht so eng.
    Suko verglich ihn mit einem Fluß, der manchmal breiter war, sich an gewissen Stellen wieder verengte, aber in seinem Bett blieb. Über die Körper der vor ihm laufenden Füchse leuchtete Suko hinweg und entdeckte das Hindernis, auf das der Lampenstrahl einen kleinen Kreis zeichnete.
    Eine Mauer, die den Weg versperrte.
    Dort blieben die Füchse stehen. Sie hockten sich hin und drehten ihre Körper, um Suko entgegenzuschauen.
    Er wurde von ihnen geführt und als er die Mauer erreicht hatte, konnte er sehen, daß es nur nach rechts ging, wo die Wand dann stufenweise aufgebröckelt war und sich dahinter wie ein riesiges schwarzes Maul eine große Höhle öffnete.
    War es das Zentrum?
    Suko hatte schon die Zeit über nachgedacht, wo er sich möglicherweise befand. Das waren nicht nur einfach Stollen, nein, in dieser unterirdischen Welt steckte ein gewisses System. Es sah aus, als wäre es von Menschenhand erschaffen worden. Möglicherweise hatten hier vor langer Zeit einmal Menschen gewohnt und sich dann später irgendwann — aus welchen Gründen auch immer — zurückgezogen. Wie dem auch gewesen war, Suko mußte sich den heutigen Gegebenheiten stellen, und das waren die Füchse, die allesamt die Mauer umrundet hatten und sich in der Höhle aufhielten, als hätten sie genau hier ihren Futterplatz. Es fiel durch keine Öffnungen Licht in die Tiefe. Helligkeit spendete einzig und allein Sukos Lampe, und der ließ den Strahl kreisen, weil er so viel wie möglich von seiner fremden Umgebung erkennen wollte. Den Füchsen paßte es nicht, wenn die Helligkeit sie streifte. Sie schraken jedesmal zusammen, wenn der Schein über ihre Augen huschte. Sie taten nichts. Suko rechnete zwar mit einem Angriff, aber die blieben auf ihren Wartepositionen.
    Die Umgebung faszinierte ihn. Je länger er sie durchleuchtete, um so größer wurde seine Überzeugung, daß hier vor langer Zeit jemand gelebt haben mußte.
    Ein Höhlenvolk?
    Das konnte Suko sich nicht vorstellen. Spuren der Zivilisation waren auch anhand der Bauweise zu erkennen. Die Mauern und Wände, von denen es Reste gab, brauchte Suko nur im Geiste zu vervollständigen, um so etwas wie Räume zu Zimmern entstehen zu lassen. Befand er sich vielleicht im alten Teil des Klosters? Möglicherweise in einem Keller in gefährlichen Katakomben, durch die noch der Atem der Vergangenheit wehte?
    Wenn er an den Weg dachte, der hinter ihm lag, konnte es durchaus möglich sein, daß diese Welt hier damals zum Kloster gehört hatte. Er leuchtete in die Höhe. Als helles Schimmern tastete der Strahl über das Deckengestein. Suko entdeckte Risse, Mulden, kleine Vorsprünge, aber keinen Schacht oder keine Öffnung, durch die Luft geströmt wäre. Etwas anderes nahm seine Aufmerksamkeit gefangen. Die Füchse bewegten sich unruhig. Mit ihren Läufen scharrten sie über den Boden, senkten die langen Schnauzen oder

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