Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist das alte Spiel. Auf der einen Seite der Killer, auf der anderen der Mann des Gesetzes. Zwei Pole, wie sie gegensätzlicher nicht sein können, und keiner weiß, wer den Sieg davontragen wird.«
    »Ich!«
    »Schön, akzeptiert. Wenn du dir dessen so sicher bist, dann wirst du mir die Fragen doch beantworten.«
    Die Maske überlegte. Ich ließ ihr Zeit und reizte sie auch nicht unnötig, denn ich hatte den Strahl der schmalen Lampe gesenkt, damit er nicht direkt in ihr Gesichtund damit in die beiden Augenschlitze stach. Nickte sie?
    Ich wußte es nicht genau und fragte deshalb nach. »Was ist, gehst du auf meinen Vorschlag ein?«
    Ich hatte es schon nicht mehr für möglich gehalten, aber die Maske nickte. »Ja, ich werde kommen, John Sinclair!«
    Fast hätte ich durch die Zähne gepfiffen. Der Killer zeigte sich gut informiert, er kannte sogar meinen Namen. Plötzlich fühlte ich mich wie ein Teil eines großen Puzzles, das nur nicht wußte, an welch einer Stelle es hingehörte.
    Was lief hier ab?
    Die Maske ging vor. Dabei löste sich der Körper aus dem Schatten der Ecke, aber viel konnte ich nicht sehen, denn er war ganz in Schwarz gekleidet.
    Sein Mantel erinnerte mich etwas an den kleinen Magier Myxin, den ich ebenfalls nur in diesem Kleidungsstück kannte. Bei den Gehbewegungen geriet er in Schwingungen, klaffte vorn sogar auf, so daß ich die Beine sehen konnte. Auch sie waren durch den dunklen Stoff einer Hose verhüllt. Eine Identifizierung war nicht mehr möglich. Ich ging ebenfalls vor, ungefähr mit der gleichen Schrittlänge wie die Maske. Da sie von mir nicht verlangt hatte, die Lampe auszuschalten, ließ ich sie brennen. Unter unseren Füßen knirschte der Dreck. Ansonsten hüllte uns eine beklemmende, beinahe schon dumpfe Stille ein. Beide taten wir nichts, wir gingen nur. Ich rechnete damit, daß die Maske zum Messer greifen würde, doch auch da sah ich mich getäuscht. Sie blieb gelassen.
    Sie stoppte zuerst.
    Ich verhielt ebenfalls meinen Schritt. Zwischen uns befand sich ungefähr eine Distanz von einer Armlänge. Die Maske war kleiner als ich. Wenn sie mir ins Gesicht schauen wollte, war sie gezwungen, den Kopf ein wenig anzuheben.
    Ich blickte nach unten.
    Es zuckte mir in den Fingern, die Masse zu berühren, obwohl sich darin das Blut ausgebreitet hatte, doch ich beherrschte mich. Sie zu reizen, wäre unklug gewesen, denn ich wollte von ihr die Lösung des Falles. Ich blickte wie unter Zwang in ihr Gesicht. Diese Masse sah aus wie Leder. Ja, jetzt hatte ich den Begriff gefunden. Sie erinnerte mich an gegerbtes, zähes Leder. Nicht mehr an Käse oder dicken Quark, über den Blut floß.
    Ich schaute höher.
    Die Maske besaß Schlitze für die Augen. Durch die etwas schräg fließenden Blutstreifen wirkten sie so, als würden sie unterschiedlich hoch wachsen.
    Das alles kümmerte mich nicht. Es war zweitrangig geworden, ich konnte es vergessen.
    Mein Blick konzentrierte sich allein auf die Augen hinter der Maske, und nur die Augen.
    Himmel, diese Augen, diese Pupillen. Ich… ich hatte sie schon gesehen, ich kannte sie.
    Scharf saugte ich den Atem ein. Ich wollte etwas sagen, meine Stimme zerbrach.
    Die Maske mußte es einfach bemerkt haben. Meine Reaktion war zu auffällig gewesen.
    »Du weißt Bescheid?« Die Stimme identifizierte ich nicht. Sie klang einfach noch zu dumpf.
    »Ich… ich glaube…«
    »Dann schau«, sagte die Maske und zerrte das ab, was ihr eigentliches Gesicht bedeckte…
    ***
    Die Füchse waren hinter ihm her wie eisenharte Aufpasser und das wiederum gefiel dem Inspektor überhaupt nicht. Es ärgerte ihn, er hätte sie am liebsten zum Teufel gejagt, nur blieb das ein Wunschtraum, denn es waren die Füchse, die hier regierten und herrschten. Ihnen gehörte diese unterirdische Welt. In den Stollen kannten sie sich aus, auch wenn der Eingang verschüttet gewesen war.
    Suko dachte nicht an einen Rückweg. Er hatte viel erlebt, nur war der Inspektor der Lösung des Falles noch nicht viel nähergekommen. Weiterhin lief er hinterher, und seinen Freund John Sinclair hatte er ebenfalls nicht gefunden.
    Aufrecht gehen konnte er nicht. Suko mußte sich ducken. Er sah, daß der Tunnel ein leichtes Gefälle besaß. Nicht sehr steil, doch ein Ball würde immer weiterrollen und nicht gestoppt werden, falls kein Hindernis im Weg lag.
    Die Luft war mit der draußen nicht zu vergleichen. Suko empfand sie als eine Zumutung, doch als Fatalist [1] mußte er durch, daran ging kein Weg

Weitere Kostenlose Bücher