Die Maske des Alien
Küche hinunter, und seine Doubluth-Gewänder verfingen sich an den Wänden der Korridore. Joane war nicht da. Kish war damit beschäftigt, Gemüse zu putzen. Er sah auf, nickte und widmete sich wieder seiner Arbeit. Offensichtlich wollte er sich nicht unterhalten.
Skallon wanderte durch die unteren Räume des Hotels und suchte nach Joane. Das Hotel war wie ausgestorben. Draußen in der Maraban Lane wimmelte und lärmte der Verkehr. Menschen hasteten ziellos hin und her, sie schleppten Taschen und Pakete, und ihre Gesichter waren gespannt und Feindselig. Eine vorüberziehende Gruppe von Frauen begann einen hoffnungsvollen Gesang, aber schon bald gerieten sie aus dem Takt, und der Gesang versickerte. Der von vielen Füßen aufgewirbelte Staub hing schwer in der Luft.
Skallon wandte sich von den beschlagenen Fenstern ab. Also gut, er würde zu Fain gehen. Er mußte sich diesem Augenblick stellen.
Auf sein Klopfen folgte eine Pause, ein Schweigen, das von innen herausdrang. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Fain stand seitlich dahinter, den Rücken gegen die Wand gepreßt und den Hitzestrahler auf die Türöffnung gerichtet.
Skallon runzelte die Stirn. „Was machst …“
Dann sah er die Gestalt auf dem Bett.
Joane.
Etwas Braunes rann über ihre Schenkel und drang durch den Stoff ihres Kleides.
Die Augen verdreht, weiß.
Ein qualmendes Loch in ihrem Bauch, das sich jetzt langsam mit Rot füllte.
Hölzern drehte Skallon sich um. „Du …“
Er schlug nach Fain. Mit der Handkante hieb er nach dem Arm, der die Waffe hielt. Fain wandte sich um. Der Schlag ging ins Leere, und Skallon verlor das Gleichgewicht. Er taumelte gegen die Wand, stieß sich ab und zog das Knie hoch, um nach Fain zu treten. Fain wich tänzelnd zurück.
„Du … Mörder … wahnsinnig …“ stieß Skallon mit-zusammengebissenen Zähnen hervor. Er fand sein Gleichgewicht wieder und suchte nach einer Öffnung in Fains Deckung.
Er warf sich vorwärts. Fain trat beiseite. Skallon stolperte über Fains ausgestreckten Stiefel, und Fain schlug ihn sauber auf den Hinterkopf. Skallon stürzte zu Boden, und die Welt wurde dunkel, dunkel und gesprenkelt mit summenden weißen Flecken. „Warum … ich …“, begann er.
„Ich habe nicht Joane getötet“, sagte Fain keuchend. „Das ist der Änderung.“
2
Joseph Fain hielt die Frau in den Armen und preßte sie an sich.
Irgend etwas stimmte nicht.
Er zog sie auf das Bett hinunter. Sie war nur halb bekleidet. Er küßte sie.
Irgend etwas fehlte. Ein Verlangen, ein Bedürfnis.
Früher hatte Joane nach außen hin berechnend, sogar gelassen gewirkt. Aber ihre Berührung war warm und weich gewesen. Es war, als hätten seine Hände vibriert, wenn sie über sie hinwegglitten. Da war etwas in ihrer Haut gewesen, das eine ganz eigentümliche Strahlung abgab. Ihr Bedürfnis, geliebt zu werden – geliebt von diesen Erdlern, von diesen fremden, exotischen Männern von den Sternen –, war durchgedrungen.
Aber jetzt war irgend etwas anders. Hatten die Todesfälle ihr Innerstes vereisen lassen? Hatte Kish schließlich doch eine Grenze gezogen und seinen männlichen Stolz hervorgekehrt?
Er verschob seinen Griff. Sie umklammerte ihn fest, und dennoch lag in dieser Umarmung eine gewisse Zurückhaltung. Sie war hart, unnachgiebig. Ihre Zunge schob sich in seinen Mund. Ihre Faust, fest zusammengepreßt, lag zwischen seinen Beinen. Es war alles da, genauso wie früher, aber etwas in ihr hatte sich verändert.
Fain bewegte sich mechanisch, er verdrängte die Verwirrung, die durch seine Gedanken schwärmte, und versuchte, sich auf sie zu konzentrieren. Er dachte daran, wie sie zu ihm gekommen war. Als er von der Straße hereingekommen war,
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