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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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ge­ret­tet. Er fühl­te nichts – nur noch ab­so­lu­ten, to­ta­len, über­wäl­ti­gen­den Frie­den. Kein Be­dau­ern. Kei­ne Scham. Kei­ne Schuld.
    Der Än­de­rung war all­zu er­folg­reich ge­we­sen. In­dem er den küh­len Kern in sei­nem In­nern aus­ge­löscht hat­te, hat­te er das Wis­sen frei­ge­setzt, das ihn be­frei­te, das je­de Sor­ge um Le­ben und Tod ab­surd und sinn­los mach­te.
    Jetzt end­lich ver­stand Fain den Än­de­rung wirk­lich.
    Und er konn­te ihn tö­ten.
    Wenn er ihn fän­de.
    Und er wuß­te, das wür­de bald sein.
     
    Mit leich­tem Kopf und un­be­stimm­ten Ge­dan­ken ließ Skal­lon sich durch die ver­stopf­ten Stra­ßen von Ka­lic trei­ben. Der Miß­klang, den er vor­aus­ge­ahnt hat­te, er­hob sich jetzt über­all wie ei­ne Ant­wort auf ein un­hör­ba­res Pul­sie­ren. Ban­den von klei­nen Jun­gen be­kämpf­ten ein­an­der mit Knüp­peln und Lehm­klum­pen. Män­ner rann­ten in atem­lo­ser Hek­tik ir­gend­wel­chen Be­sor­gun­gen nach. Kar­ren scho­ben sich durch die stau­bi­gen Stra­ßen, hoch be­la­den mit ärm­li­chem Haus­rat, und ih­re Be­sit­zer wa­ren be­müht, die Stadt noch vor Ein­bruch der Nacht zu ver­las­sen. Die Stadt groll­te lei­se, zwei­felnd und ver­wirrt.
    Durch Ne­ben­stra­ßen er­reich­te er das Ho­tel, neu­gie­ri­gen Bli­cken aus dem Weg ge­hend. Er hat­te Fain ei­ni­ges zu sa­gen, aber das konn­te war­ten. Er brauch­te Ru­he und Zeit zum Nach­den­ken. Er schlüpf­te durch den Hin­ter­ein­gang und schlich durch den trü­ben Gang zu sei­nem Zim­mer.
    Jo­a­ne lag auf dem Bett. „Du bist in Si­cher­heit!“
    Skal­lon nick­te. „Fain … er ist zu­rück­ge­kom­men … er sagt, das Ding ist tot.“
    „Die Ra­che für das Tier, für den Hund. Und für Da­non“, sag­te sie ein­fach.
    „Ja, ver­mut­lich.“
    Sie sa­ßen ei­ne Wei­le auf dem Bett, oh­ne sich zu be­rüh­ren.
    Skal­lon frag­te sich, wie sich bei Al­vea­nern Trau­er äu­ßern moch­te. So­weit er es in dem schwa­chen Licht er­ken­nen konn­te, zo­gen sich kei­ne Trä­nen­spu­ren durch Jo­a­nes Ge­sicht. Sie saß da, fal­te­te mü­ßig die Hän­de in­ein­an­der und lös­te sie wie­der. Es war ganz still zwi­schen ih­nen.
    „Fain … er sagt, er muß­te vie­le tö­ten …“ Jo­a­ne schi­en nach ir­gend et­was zu su­chen, was sie sa­gen konn­te. Small­talk. Fain wür­de das has­sen.
    Skal­lon nick­te. „Was hat er dir er­zählt? Hat er ge­sagt, es sei sein Job? Er ha­be es nicht gern ge­tan, aber er ha­be es tun müs­sen?“
    „Er … so et­was Ähn­li­ches.“
    Skal­lon ver­spür­te ei­ne über­wäl­ti­gen­de Mat­tig­keit. „Ja. So ist es.“
    „Ihr … ihr wer­det jetzt fort­ge­hen?“
    „Fain hat wahr­schein­lich schon den Or­bi­ter ge­ru­fen.“
    „Mor­gen al­so?“
    „Nein. Nicht mor­gen. Über­haupt nicht. Ich ge­he nicht zu­rück.“
    Ih­re Au­gen wei­te­ten sich. „Warum nicht?“
    „Wenn ich zu­rück­gin­ge, wür­de man mich ir­gend­wo in ei­ne Un­ter­kunft ste­cken. Man wür­de mich für einen neu­en Pla­ne­ten trai­nie­ren und mich mit sei­ner Kul­tur voll­stop­fen. Das will ich nicht. Ich ken­ne Al­vea. Zum Teu­fel, ich ken­ne es wahr­schein­lich bes­ser als die Er­de. Von der Er­de be­kommt man heut­zu­ta­ge nicht mehr viel zu se­hen. Lau­ter Farm­land und Re­ser­va­tio­nen. Man kann sich kaum noch be­we­gen.“
    „Aber hier­blei­ben … nach al­lem, was du mir ge­sagt hast …“
    „Ha­be ich es dir er­zählt? Ja, wahr­schein­lich. Erd­ler ha­ben hier kei­ne nor­ma­le Le­bens­er­war­tung. Das un­ter­schei­det dich von mir. Dei­ne Ge­ne sind zu­recht­ge­stutzt.“
    „Du wirst ster­ben?“
    „Nicht so­fort. Ich wer­de mich nur nicht ganz er­ho­len, falls ich ein­mal krank wer­de. Ir­gend­ei­ne ver­fluch­te Ad­ap­ti­ons­lücke wird mich lang­sam auf­fres­sen.“
    „Wie … furcht­bar.“
    Skal­lon lä­chel­te schmal. „Je­mand muß ver­su­chen, zu re­pa­rie­ren, was wir hier an­ge­rich­tet ha­ben. Und dann ist da noch die­se Gom­mer­set-Ge­schich­te, der ich gern auf den Grund ge­hen möch­te.“
    Jo­a­ne run­zel­te die Stirn. „Du warst nicht ver­ant­wort­lich für den … da­für, daß so vie­le um­ge­kom­men

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