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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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No­ka­vo sich ver­steckt hielt. Ein ein­sa­mer Al­vea­ner, wel­cher der Än­de­rung war.
    Fain be­herrsch­te sei­ne Wut, die in ihm an­schwoll wie ei­ne Wo­ge, und stieg vor­sich­tig die Lei­ter hin­un­ter. Als er un­ten an­kam, hör­te er in der Fer­ne das Brum­men ei­nes Flug­zeug­mo­tors. Fain lausch­te be­we­gungs­los, und das Ge­räusch wur­de tiefer. Er ver­such­te, sei­ne Bahn zu ver­fol­gen und ver­glich sie mit sei­nen Schnell­kurs-Kennt­nis­sen der al­vea­ni­schen Geo­gra­phie. Süd-Süd­west. Ja, na­tür­lich: Ka­lic. Die Stadt. Der Än­de­rung war auf dem Weg dort­hin, zu Skal­lon.
    Fain schob sei­ne Waf­fe in das Hols­ter und be­gann zu lau­fen. Als er die Stra­ße er­reich­te, um­hüll­te ein Meer von Qualm die Ba­sis. Die dick ge­pols­ter­te Klei­dung er­schwer­te das Lau­fen, und schon nach we­ni­gen hun­dert Me­tern in der al­vea­ni­schen Hit­ze keuch­te er. Aber er blieb nicht ste­hen, und er wur­de nicht lang­sa­mer. Fünf Jah­re des Ver­sa­gens hat­ten sein In­ne­res zum Ko­chen ge­bracht. Tief in ihm, das wuß­te er, war die­ser küh­le Mit­tel­punkt der Ge­wiß­heit, das Gy­ro­skop, das ihn lei­te­te. Jetzt wür­de er ren­nen und die mat­ten Jah­re aus­schwit­zen. Er wür­de sich vor­an­trei­ben, bis die­se Weich­heit aus sei­nem Kör­per und sei­nem Geist ver­schwun­den wä­re. Er wür­de aus sei­ner Mit­te her­aus ar­bei­ten, aus sei­ner Si­cher­heit. Wenn das üb­ri­ge weg­ge­brannt war, dann wür­de er wie­der klar den­ken kön­nen, und dann wür­de er die­sen Än­de­rung auf­spü­ren, und er wür­de ihn tö­ten.

 
3
     
    Es ist gut, wie­der auf ei­ner Welt zu sein. Der mäch­ti­ge Wil­le der Schwer­kraft formt die Luft, weist je­dem Par­ti­kel sei­nen Platz im Tanz. Der Än­de­rung schießt vor­an in der klap­pern­den Ma­schi­ne der Luft, durch­schnei­det den Wind und bleibt nur knapp über der schäu­men­den Ve­ge­ta­ti­on. Er braucht Schnel­lig­keit. Und Leich­tig­keit. Er sieht einen Punkt un­ter sich, und er lauscht dem schwer­fäl­li­gen Schep­pern der Ma­schi­ne, wäh­rend das Ding ver­sucht zu tun, was es tun soll, was der Au­gen­blick er­for­dert, und die flei­schi­ge Fracht kommt flat­ternd zur Ru­he in­mit­ten des dich­ten, rei­chen Le­bens. Hier sind Tie­re. Sie su­chen die Gas­pflan­zen, sie be­ten und pa­cken die Pflan­zen mit zier­li­chen, schar­fen Klau­en, ei­ne schwel­gen­de Her­de. Sie tren­nen die at­men­den Wur­zeln von den pho­to­nen­ver­zeh­ren­den Lap­pen. Die Pflan­zen, in ih­rer Pein, sto­ßen Ga­se aus, in üp­pi­gen Wol­ken. Der Än­de­rung pflückt ein paar, er ißt und be­ginnt die­se Welt ken­nen­zu­ler­nen. Mit ei­ner küh­len Schnau­ze be­schnüf­felt er die Her­den­tie­re. Er sieht und leckt. Er spürt, wie der Au­gen­blick naht, und er­hebt sich. Die Hand formt sich zu ei­ner Klin­ge, und sie fällt her­ab, rot schnei­dend, breit. Ge­därm er­gießt sich auf den tro­ckenen Bo­den. Der Ge­ruch ver­knäu­el­ter In­ne­rei­en hängt sau­er in der Luft. Der Än­de­rung saugt die un­ge­heu­ren Mas­sen auf, die zu ihm ka­men auf be­huf­ten Fü­ßen. Er schnei­det, kaut und schlürft das be­ben­de vol­le Le­ben in sich hin­ein, den Duft des Flei­sches. Und er er­neu­ert sich. Sein ge­ripp­tes Fleisch ab­sor­biert den feuch­ten Schmaus. Zel­len quel­len dank­bar auf, Sä­cke fül­len sich mit Flüs­sig­keit, Ge­len­ke knacken und knir­schen, und Po­ren und Blut­ge­fäße des Kör­pers ab­sor­bie­ren die Fül­le der gast­li­chen Welt.

 
4
     
    Die lehm­ver­schmier­ten Stie­fel acht­los auf die zer­knüll­ten wei­ßen La­ken ge­bet­tet, leg­te Fain die Hän­de in den Nacken und starr­te auf das höl­zer­ne Recht­eck der Tür. Skal­lon. Wo war Skal­lon? Selbst ein Idi­ot müß­te ver­nünf­tig ge­nug sein, nicht des Nachts und al­lein auf ei­nem Pla­ne­ten spa­zie­ren­zu­ge­hen, den er kaum kann­te.
    Fain hät­te gern ei­ne Ta­bak­zi­ga­ret­te ge­raucht. Die­se An­ge­wohn­heit hat­te er sich erst neu­lich zu­ge­legt, aber sie war ziem­lich stark. Auf Al­vea war die Dro­ge of­fen­sicht­lich un­be­kannt. Fet­te Men­schen rauch­ten oh­ne­hin nur sel­ten.
    Der Tür­knopf dreh­te sich. Fain

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