Die Maske des Alien
alveanische Luftwaffenbasis. In einer Ecke, aufgereiht am Rande der rissigen Betonstartbahn, standen neun Aufklärungsflugzeuge. Zwei davon brannten. Drei der sieben Holzgebäude standen in Flammen. Er sah, wie ein mächtiger, runder, gedrungener Alveaner aus einem der brennenden Gebäude taumelte. Der Mann hielt eine primitive Pistole in der erhobenen Hand. Er rannte watschelnd davon und feuerte zweimal in die Luft. Dann fiel er auf das Gesicht.
Vertil. Fain wußte bereits, was geschehen war. Der Änderung war in der Gestalt von General Nokavo in die Basis eingedrungen. Er hatte zwei uninfizierte Soldaten ausgesandt, um Fain und Skallon zu töten, und dann hatte er sich an seine normale Tätigkeit gemacht. Er hatte Chaos erzeugt. Das Vertil mußte es ihm leichtgemacht haben. Offenbar klang die Wirkung aber jetzt ab. Überall sah Fain Leute am Boden liegen. Wenn die Alveaner aufwachten – falls sie je aufwachten –, würden sie kaum noch wissen, was geschehen war.
Er lief los. Auf einem der Gebäude, die bisher vom Feuer verschont geblieben waren, wehten ein halbes Dutzend bunte Flaggen. Fain nahm deshalb an, daß es sich um das Befehlsgebäude handelte, und rannte darauf zu. Eine Kugel pfiff an seinem Ohr vorbei. Fain schlug einen Haken. Ihm war, als würde er eine aufblitzende Bewegung hoch oben auf einem Holzturm gegenüber dem Befehlsgebäude sehen. Der Änderung? Unwahrscheinlich. Eher ein alveanischer Heckenschütze, von Sinnen durch das Vertil. Er änderte seinen Kurs nicht, und er betätigte auch nicht seinen Hitzestrahler. Eine zweite Kugel fuhr viel zu weit links in den Boden. Fains Vermutung war richtig gewesen. Kein Änderung schoß zweimal daneben.
Ohne aus dem Schritt zu geraten warf Fain sich mit der Schulter gegen die verriegelte Tür des Gebäudes. Das Holz zersplitterte wie Gips, und er stürzte hinein. Er verlor das Gleichgewicht und fiel vornüber, ließ sich über die Schulter abrollen und landete auf den Knien, den Hitzestrahler im Anschlag. „Eine Bewegung – nur eine Bewegung, und ich töte Euch.“
„Aye, Sir.“ Der Alveaner grinste breit. Speichel rann über seine Lippen, als er sich aus seinen breiten Hüften verneigte. „Der General hat Eure bevorstehende Ankunft bereits angekündigt.“
Fain stand auf. „Legt die Hände auf den Kopf, dreht Euch dreimal um Euch selbst. Schlagt mit den Armen und macht ein Geräusch wie ein Vogel – wie ein Klatschflügel.“
Ohne zu fragen tat der Alveaner wie befohlen.
Fain nickte, aber er entspannte sich nicht. Wenn er noch eine Bestätigung für seine Vermutung gebraucht hätte, dann stand sie jetzt vor ihm, in Fleisch und Blut und mindestens einhundert Kilo schwer.
„Jetzt steht still.“ Fain durchsuchte den Alveaner; er ließ sich leicht hin und her drehen. Anscheinend war er unbewaffnet. Der Raum selbst, augenscheinlich eine Art Eingangshalle, war ein einziges Durcheinander von verstreutem Papier und zerschlagenen Möbeln. In der gegenüberliegenden Wand war eine Tür, die Fain nicht aus den Augen ließ.
Er trat ein paar Schritte zurück und befahl dem Alveaner: „Berichtet mir genau, was hier vorgefallen ist.“ Obwohl die Eingangstür offenstand, hörte er von draußen keinen Laut. Die Schießerei hatte aufgehört, und nur ein schwacher Qualmgeruch hing noch in der Luft. „Wie hat dieser Aufstand angefangen?“
Der Alveaner schüttelte abwehrend den Kopf und hielt in einer Geste seine blasse Handfläche hoch. „Es gibt keinen Aufstand hier, hoher Herr. Unser Oberbefehlshaber, General Nokavo, hat lediglich befohlen, nach Verrätern zu suchen.“
„Weshalb schießt Ihr dann aufeinander und verbrennt Eure eigenen Gebäude?“
„Na, um die
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