Die Maske des Alien
nicht zufällig dem Änderung begegnet?“
„Woher weißt du, daß er in Kalic ist?“
„Ich habe seine Spur den ganzen Tag verfolgt. Auf der Luftwaffenbasis hätte ich ihn beinahe gestellt, aber er ist mir entwischt und hat einen Aufklärer gestohlen. Er muß irgendwo vor der Stadt damit gelandet sein. Seine Spur war nicht schwer zu verfolgen. Der Änderung hat einen Vorrat an Vertil und ist überhaupt nicht zimperlich damit. Das letzte deutliche Zeichen habe ich weniger als einen Kilometer von hier gefunden. Zwei deiner Alveaner, die an der Droge verreckt sind.“
Skallon sagte: „Was ich nicht verstehe, ist: Woher hat er …“
„Das Vertil?“ Fain zuckte die Achseln. „Da gibt es nur eine Möglichkeit: Infiltration.“
„Auf der Erde?“
„Warum nicht? Sie haben die Hinterwelten infiltriert. Was ist denn so Besonderes an der Erde? Es war jedenfalls nicht pures Glück, daß er so weit gekommen ist. Inzwischen weiß er wahrscheinlich, wer wir sind. Mit dieser Verkleidung werden wir ihn nicht täuschen.“
„Nein“, sagte Skallon leise. „Nein, das glaube ich auch nicht.“ Er ließ sich auf den Bettrand sinken. Fain stand auf. Es schien Skallon ziemlich hart getroffen zu haben. Was es wohl sein mochte, fragte er sich. Die Vorstellung eines Spionagenetzes von Änderungen auf der Erde? Hatte das Skallons empfindsamen Sinn für Ordnung durcheinandergebracht? Das völlige Chaos, so nahe bei der Heimat? Der Gedanke amüsierte Fain.
„Steh auf“, sagte er. „Steh auf und bring mich zu Scorpio. Ich will ihn sehen, und ich will etwas essen. Weck den Wirt.“
„Aber es ist tiefste Nacht, Fain.“
„Na und? Keine Sorge. Er wird nichts dagegen haben. Ich bin randvoll mit Vertu.“ Er deutete auf seinen Mund.
In einem plötzlichen, unverhofften Zornesausbruch sprang Skallon auf. „Was tust du denn damit?“
„Ich mußte schließlich herkommen, oder nicht? Ich mußte mich beeilen. Ich konnte mir keine Spielereien leisten, mit meinem Akzent und meinen Kleidern. Der Änderung war die ganze Zeit weit vor mir. Ich hatte keine Zeit, höflich zu sein und um alles, was ich wollte, zu bitten.“
„Aber war das nicht ziemlich … ziemlich …“ Skallon wirkte verwirrt und aufgebracht. „Fain, war das nicht dumm?“
„Dumm?“ Die Wut übermannte Fain. „Wer zum Teufel bist du, daß du …“
Aber jetzt war Skallon nicht zu verunsichern. „Fain, es sind Menschen, mit denen wir es zu tun haben, nicht Tiere. Sieh dich doch an.“ Skallon betrachtete Fain, als sähe er ihn zum ersten Mal. „Deine Kleider sind ein einziges Durcheinander, dein Make-up ist verlaufen. Bei dem Anblick hält dich keiner für einen Doubluth.“
„Ich sagte doch, es war keine Zeit für Nettigkeiten.“
„Bist du sicher? Vertil sollte ein Luxus sein. So wie du es benutzt, liegt dir offenbar nichts an diesen Leuten. Ich dachte immer, wir seien anders als die Änderlinge. Ich dachte, wir sollten die Alveaner vor ihnen retten.“
„Das behaupten einige.“ Fain hätte sich dazu äußern können. Er wußte sehr wohl – auch wenn Skallon das nicht wußte –, daß sie hier waren, um die Interessen des Erdenkonsortiums zu beschützen. Alvea kam nur da ins Spiel, wo seine Interessen und die der Erde zufällig übereinstimmten. Das alles hätte er Skallon vorhalten können, aber er erinnerte sich rechtzeitig daran, daß er sich niemals stritt. „Komm, wir besorgen uns etwas zu essen.“
„Dann hältst du dich aber im Hintergrund. Misch dich nicht ein. Kein Vertil.“
Fain grinste. Seine Hand lag schon auf dem Türknopf. „Gemacht.“
Aber als die beiden Männer sich unsicher durch den trüb erleuchteten Korridor tasteten, konnte Fain sich gewisser Gedanken nicht erwehren. Wenn Skallon nun recht hatte? War seine Entscheidung, das Vertil zu benutzen,
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