Die Maske des Alien
wirklich der vernünftigste Weg gewesen, Kalic rasch zu erreichen? Oder etwa nur der naheliegendste und einfachste?
Habe ich wieder einen Fehler gemacht? hagle Fain sich. Und wenn ja, wie viele kann ich mir noch leisten? Dies war eine Frage, über die er nicht gern nachdachte. Auch hier war die Antwort allzu offensichtlich.
Scorpio leckte den leeren Teller auf dem Boden ab und gab ein gutturales Grunzen der Zufriedenheit von sich. Der Neohund hob seinen Kopf und sagte: „Skallon. Füttert. Scorpio. Ein. Mal.“
Fain funkelte Skallon über den Tisch hinweg an. „Scorpio bekommt täglich drei Mahlzeiten. Das hättest du wissen müssen.“
„Ich wußte es. Ich habe es vergessen. Entschuldigung.“ Skallon gähnte. Es war offensichtlich, daß sein nächtlicher Spaziergang durch die Stadt sich jetzt bemerkbar machte.
„Warm. Hier“, sagte Scorpio und begab sich zu dem breiten steinernen Kamin, in dem ein Holzfeuer brannte. „Ich. Schlafe.“ Das Zimmer roch nach Rauch, aber der Geruch war eigentlich nicht unangenehm. Sogar Fain hatte noch nie gesehen, daß jemand echtes Holz verbrannte, nur um es warm zu haben.
„Bringt mir bitte noch eine Portion“, sagte er und hielt seinen Teller hoch. Als Kish, der alveanische Wirt, an ihn herantrat, wandte Fain absichtlich den Kopf ab. Es war so gut wie sicher, daß das Vertil inzwischen verflogen war, aber er wollte Skallon bei Laune halten. Zunächst hatte Kish sich glatt geweigert, so spät noch etwas zu essen auf den Tisch zu bringen. Skallon war gezwungen gewesen, zu bitten und flehentlich auf ihn einzureden, während Fain, insgeheim lächelnd, geduldig im Korridor gewartet hatte. Als Kish schließlich grummelnd an Skallons Seite erschienen war, hatte Fain kein Wort gesagt.
„Noch etwas Fleisch?“ fragte Kish.
„So etwas bekommen wir auf der Erde nicht.“
„Fleisch von toten Tieren“, meinte Skallon, der kurz aufwachte, um angewidert die Stirn zu runzeln.
„Fleisch von toten Pflanzen ist auch nicht besser“, sagte Fain.
Als Kish watschelnd im Nebenraum – der Küche – verschwunden war, fing Skallon wieder an. „Hör mal, Fain, ich bin zufällig müde, und wenn du nur jemanden suchst, den du angucken kannst, während du ißt …“
„Sei still“, sagte Fain. Er hatte etwas gehört, ein Geräusch wie wenn jemand hustete, und es war hinter der Küchentür hervorgedrungen. Und das Geräusch – der Husten – war zu hoch, als daß es von Kish hätte kommen können. Es war noch jemand nebenan. Fain winkte Skallon, sich still zu verhalten. Er stand auf und griff nach seinem Hitzestrahler. Er hätte sich selbst in den Hintern treten können. Wie hatte er vergessen können, die anderen Räume zu überprüfen? Wieder ein Fehler – und nach so kurzer Zeit.
Leise und auf Zehenspitzen durchquerte Fain das Zimmer. Scorpio, der neben dem Feuer lag, erwachte augenblicklich. Er beäugte die Szene sorgfältig aus halbgeschlossenen Augen. Mit schnellem Griff packte Fain den Türknopf und riß die Tür auf. Im selben Augenblick zog er den Hitzestrahler, und sein Finger spannte sich um den Abzug.
Er sah drei Gestalten. Kish stand dicht neben einem brennenden Herd. Die zweite Gestalt war eine Frau. Ein kleiner Junge schrie auf, als er Fain erblickte. Der Schrei konnte Überraschung oder sogar Freude bedeuten.
„Ruhe“, sagte Fain. Er trat langsam ins Zimmer und richtete seine Waffe auf Kish. „Wer sind diese Leute?“
„Das kann ich dir sagen, Fain.“ Skallon stand hinter ihm in der Tür. „Die Dame ist Joane, und sie ist zufällig Kishs Frau. Und der Junge ist Danon, ihr Sohn.“
„Die sind nicht fett.“ Fain hatte den Hitzestrahler jetzt auf die Frau gerichtet. Sie schien seine Funktion zu begreifen und wich zurück, bis sie an die hintere Wand stieß.
„Nur
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