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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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un­er­war­tet.
    Ein­hun­dert Ki­lo al­vea­ni­sches Fleisch fie­len drei Me­ter tief von der De­cke her­un­ter und lan­de­ten auf Fain. Die Spros­se, auf der er stand, zer­brach. Er stürz­te, schlug auf den Bo­den, und der Al­vea­ner be­grub ihn un­ter sich. Einen Mo­ment lang sah er nichts mehr. Er ver­spür­te nichts als Schmerz. Der Hit­ze­strah­ler fiel ihm aus der Hand.
    Jo­seph Fain lag zu­sam­men­ge­quetscht un­ter dem mas­si­gen Leib ei­nes be­sin­nungs­lo­sen Al­vea­ners, waf­fen­los und un­ge­schützt im Blick­feld der Lu­ke in der De­cke.
    Er wuß­te, daß er ei­gent­lich tot sein müß­te. Er stand auf.
    Sei­ne Rip­pen schmerz­ten, und sein lin­kes Hand­ge­lenk schi­en ver­staucht zu sein. Der Al­vea­ner lag im Ver­til-Stu­por. Fain trat ein­mal ge­gen ihn und dann noch ein­mal. Er hör­te ein schnap­pen­des Ge­räusch, als die Rip­pen des Al­vea­ners un­ter dem Fett bra­chen. Er hob sein Bein und hielt dann in­ne.
    Fain kam sich schmut­zig und lä­cher­lich vor. Er fühl­te sich – um einen an­ti­ken, wenn auch be­deu­tungs­lo­sen Aus­druck zu ge­brau­chen – wie ein Mann, den man mit her­un­ter­ge­las­se­nen Ho­sen er­wi­scht hat­te. Er at­me­te schwer. Sei­ne Hän­de zit­ter­ten.
    Lang­sam und laut­los durch­quer­te er den Raum und hob sei­nen Hit­ze­strah­ler auf.
    Er stieg al­lein die Lei­ter hin­auf und ach­te­te dar­auf, daß er nicht auf die ge­bro­che­ne Spros­se trat.
    Der obe­re Raum war leer. Mitt­ler­wei­le hat­te er be­grif­fen, daß er leer sein muß­te, aber das konn­te sei­ne Wut nicht mil­dern. Er durch­such­te das Zim­mer. Es war dun­kel und eng und vol­ler Rauch. Er riß Schub­la­den auf und warf Ak­ten durch­ein­an­der. Er zer­fetz­te die Pols­ter und zer­schmet­ter­te einen Stuhl. Sei­ne Su­che war oh­ne Sinn, aber sie be­saß ei­ne ge­wis­se Me­tho­de. Er be­gann am einen En­de des Raum­es und ar­bei­te­te sich zum an­de­ren.
    Auf hal­ber Stre­cke, in ei­nem brei­ten Wand­schrank, fand er die Lei­che ei­nes Al­vea­ners. Dies­mal gab es kei­nen Zwei­fel. Ein faust­großes Loch war in die Brust des Al­vea­ners ge­brannt, und sein Ge­wand, ein flie­ßen­der, wei­ßer Sei­de­num­hang, war ver­klebt von ge­trock­ne­tem Blut.
    Ei­ne hal­be Se­kun­de spä­ter wuß­te Fain, wer der to­te Al­vea­ner war. An­ge­sichts der Klei­der und des Or­tes, an dem er ihn ge­fun­den hat­te, lag die Lö­sung auf der Hand.
    Fain schloß den Schrank und ließ Ge­ne­ral No­ka­vo in Frie­den ru­hen.
    Er war nicht über­rascht. Ähn­li­che To­te hat­te er schon frü­her ge­se­hen, auf Re­vo­li­um und an­ders­wo. Wenn er die Iden­ti­tät ei­nes an­de­ren Man­nes an­nahm, stand der Än­de­rung nur vor ei­nem ein­zi­gen, wirk­li­chen Pro­blem: Was tun mit dem Ori­gi­nal? In die­sem Fal­le hier hat­te der Än­de­rung zwei­fel­los in­stink­tiv ge­han­delt. Er hat­te Ge­ne­ral No­ka­vo ge­tö­tet, für ein paar kri­ti­sche Au­gen­bli­cke sei­ne Ge­stalt und Iden­ti­tät an­ge­nom­men, und dann war er wei­ter­ge­zo­gen.
    Oder?
    Fain straff­te sich plötz­lich. Er hob den Hit­ze­strah­ler, wir­bel­te her­um, rich­te­te ihn auf das Loch im Bo­den und feu­er­te.
    Von un­ten kam kei­ne Re­ak­ti­on.
    Fain ließ sich auf die Knie fal­len, kroch über den Fuß­bo­den und sah hin­un­ter.
    Der Raum un­ten war leer.
    Fain wuß­te, daß er dort un­ten am Bo­den ge­le­gen hat­te, über sich den brei­ten, stin­ken­den, fet­ten Leib des al­vea­ni­schen Sol­da­ten.
    Die­ser al­vea­ni­sche Sol­dat war der Än­de­rung ge­we­sen.
    Das war ihm jetzt so klar, wie es das von An­fang an hät­te sein sol­len.
    Der Än­de­rung hat­te ihn über­lis­tet, ihn an der Na­se her­um­ge­führt, ihn lä­cher­lich ge­macht. Der Än­de­rung hat­te ihn zum Nar­ren ge­hal­ten wie einen Ama­teur.
    Und was noch schlim­mer war: Fain be­griff, daß der Än­de­rung nicht völ­lig al­lein ge­ar­bei­tet hat­te. Fain sel­ber hat­te ihm die gan­ze Zeit ge­hol­fen.
    Er hät­te Ver­dacht schöp­fen müs­sen: Ein ein­sa­mer Al­vea­ner, der noch wach war, wäh­rend Dut­zen­de an­de­re schlie­fen. Ein ein­sa­mer Al­vea­ner, der ganz zu­fäl­lig ge­nau wuß­te, wo Ge­ne­ral

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