Die Maske des Alien
Verräter zu finden natürlich.“ Der Alveaner sprach mit der blauäugigen Aufrichtigkeit, die Vertil meistens hervorrief. Unter dem Einfluß der Droge würde kein Alveaner verstehen können, weshalb seine verzerrte Weltsicht nicht für jedermann völlig einsichtig sein sollte.
„Wer hat Euch gesagt, wer die Verräter sind? War das auch General Nokavo?“
„Oh nein.“ Der Alveaner schüttelte so heftig den Kopf, daß seine Wangen bebten. „General Nokavo hat nur daraufhingewiesen, daß auch der beste Freund eines jeden des Verrats verdächtig sei. Namen hat er überhaupt nicht genannt.“
„Das war fair“, sagte Fain trocken. „Und wo ist er wohl jetzt, der General Nokavo? Nachdem er Euch sein Geheimnis verraten hatte, ist er wohl zufällig fortgegangen?“
„Oh nein. General Nokavo ist die ganze Zeit in seinem Büro geblieben und hat die Suche nach den Verrätern geleitet.“
„In seinem Büro?“
Der Alveaner drehte sich um und wies auf die Tür am anderen Ende des Raumes. „Dort drinnen.“
Fain nickte. Damit hatte er nicht gerechnet. Wenn das stimmte, dann war es in jedem Fall zu leicht – der Änderung würde nicht einfach dasitzen und warten, bis er kam. Fain wußte, daß ein Haken an der Sache sein mußte, aber er wußte auch, daß er keine andere Wahl hatte – er mußte weitermachen. Falls der Änderung wartete, würde er nicht lange warten.
„Führt mich zu ihm“, sagte er.
Der Alveaner verneigte sich. Gehorsam wandte er sich um, stolperte, taumelte und bekam dann die Tür zu fassen. Fain sah, daß die Wirkung des Vertil nachließ. Nicht mehr lange, und dieser Mann würde in einen Stupor verfallen. Ein Grund mehr, sich zu beeilen.
Der Alveaner öffnete die Tür – sie war nicht verschlossen – und schritt hindurch.
Fain folgte ihm, den Hitzestrahler im Anschlag.
Der Raum war ordentlich und sauber. Er sah einheimische Bücher, ein paar Broschüren, ein breites Plüschsofa und einen Sessel.
„Hier ist niemand.“
„General Nokavos Büro ist dort oben.“ Der Alveaner wies zur Decke.
Fain sprang in Deckung. Er verfluchte sich selbst, weil er das offene Quadrat der Falltür nicht in dem Augenblick gesehen hatte, als er den Raum betrat. Wenn der Änderung dort oben war, wenn er ihn nicht absichtlich an der Nase herumführte, dann hätte er jetzt eigentlich tot sein müssen, das wußte er.
„Wie kommt man dort hinauf?“ fragte er den Alveaner aus der sicheren Türöffnung.
Der Alveaner, der reglos in der Mitte des Zimmers stehengeblieben war, vibrierte plötzlich vor Energie. „Ich bringe die Leiter.“ Die Leiter war aus Holz und lag hinter dem Sofa verborgen. In wenigen Augenblicken hatte der Alveaner sie so aufgestellt, daß sie durch das Loch in der Decke ragte.
Fain begriff, daß er auf den ungeschützten Sprossen der Leiter ein lebender Köder sein würde. „Steigt hinauf“, befahl er dem Alveaner.
„Aber hoher Herr, ich kann nicht ohne Erlaubnis das private Büro des Oberbefehlshabers betreten. So etwas zu tun wäre …“
„Ich will, daß Ihr vor mir die Leiter hinaufsteigt“, sagte Fain langsam. „Das ist ein Befehl. Ihr müßt gehorchen.“
„Ich muß gehorchen“, wiederholte der Alveaner. Achselzuckend trat er an die Leiter und begann hinaufzusteigen.
Fain ließ die Öffnung in der Decke nicht aus den Augen, als er wieder ins Zimmer trat. Er wartete am Fuße der Leiter, bis der Körper des Alveaners die Falltür fast völlig verdeckte. Dann erst begann er hinaufzuklettern. Er stand auf der zweiten Sprosse, als der Alveaner oben ankam und die Arme durch die Luke streckte. Wenn etwas geschehen würde, dann müßte es jetzt sein, dachte Fain. Er hob seinen Hitzestrahler.
Der Alveaner stürzte herab.
Das traf ihn völlig
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