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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Ge­spräch sie in­ter­es­sier­te. Aus ih­rer ent­spann­ten Hal­tung und ih­rem aus­drucks­lo­sen Blick schloß er, daß dies im Au­gen­blick nicht der Fall war.
    „Zu­nächst ein­mal“, be­gann er mit leicht ge­senk­ter Stim­me, „müs­sen wir den­ken wie ein Än­de­rung. Sei­ne Auf­ga­be hier – sei­ne ein­zi­ge Auf­ga­be ist Zer­stö­rung. Und die­se Missi­on wird er auf die schnells­te, ein­fachs­te und di­rek­tes­te Art und Wei­se an­ge­hen, die mög­lich ist. Du bist zwar der Ex­per­te für die Si­tua­ti­on auf die­sem Pla­ne­ten, aber mir scheint, daß die­se Epi­de­mi­en ihm da­bei am meis­ten in die Hän­de spie­len. So­lan­ge ich heu­te drau­ßen war, ha­be ich über­all die Zei­chen ge­se­hen – ster­ben­de Al­vea­ner, to­te Al­vea­ner und sol­che, die ei­ne To­des­angst vor dem To­de hat­ten.“
    „Und die Schuld da­für ge­ben sie der Er­de.“
    „Ge­nau“, sag­te Fain. „Und wie ich sag­te, der Än­de­rung wird das gleich­falls be­mer­ken. Es ist ja nicht so, daß er es hier mit ei­nem per­ma­nen­ten Sta­tus zu tun hät­te, der hart ist wie Be­ton. Al­vea ist wie ei­ne Zie­gel­mau­er, und ir­gend­wo in der Mit­te ist es hohl. Wenn man ge­gen die falschen Stel­len schlägt, wird nichts pas­sie­ren. Aber fin­de den rich­ti­gen Punkt, und die Mau­er bricht zu­sam­men.“
    „Und die Seu­chen sind die­se hoh­le Stel­le?“
    „Klar. Bist du an­de­rer An­sicht?“
    Skal­lon zuck­te die Schul­tern. „Über al­les das wur­de schon auf der Er­de ge­spro­chen, aber ich ha­be hier nichts ge­fun­den, das da­ge­gen sprä­che.“
    „Dann, mei­ne ich, soll­ten wir un­se­rer ur­sprüng­li­chen An­griffs­li­nie fol­gen. Wir wis­sen, daß sämt­li­che Füh­rer des Pla­ne­ten sich dem­nächst hier ver­sam­meln.“
    „Ich ha­be schon ei­ne Rei­he von An­ge­hö­ri­gen der obe­ren Kas­ten auf der Stra­ße ge­se­hen. Manch­mal be­nut­zen sie Mo­tor­fahr­zeu­ge. Das ist sonst nie­man­dem ge­stat­tet.“
    „Da wer­den wir den Än­de­rung dann fin­den. In ei­ner die­ser Zu­sam­men­künf­te“, sag­te Fain mit Ent­schie­den­heit. „Er wird sich als An­ge­hö­ri­ger der Obe­ren Kas­ten aus­ge­ben.“
    Skal­lon nick­te. „Wir dür­fen nicht ver­ges­sen, daß er die erd­feind­li­che Stim­mung ak­ti­vie­ren kann, wenn er uns ent­deckt. In ei­nem Punkt müs­sen wir sehr vor­sich­tig sein, näm­lich …“
    Aber Fain hör­te nicht zu. Die Frau lehn­te an der Wand, und als er sie an­sah, reck­te sie sich und dreh­te ih­ren Hals in lang­sa­mer, trä­ger An­mut. Ei­ne fau­le, sinn­li­che Be­we­gung; sie er­in­ner­te ihn an die bei­den Ba­teman-Töch­ter. Der Ge­dan­ke an sie und an die war­me, schwe­ben­de Zeit mit ih­nen kehr­te im­mer wie­der zu­rück. Er wuß­te, daß sich das als Schwä­che er­wei­sen konn­te, daß es sei­ne Kon­zen­tra­ti­on in ei­nem le­bens­wich­ti­gen Au­gen­blick ab­len­ken konn­te. Aber ein an­de­rer Teil von ihm kann­te die­sen Hun­ger nach Be­rüh­rung sehr ge­nau, den Hun­ger nach dem wun­der­vol­len, ge­schmei­di­gen Rei­ben von Haut an sei­ner Haut; er war ein not­wen­di­ges Ge­gen­ge­wicht zu dem pro­fes­sio­nel­len Fain, den er aus sich ge­macht hat­te.
    In den lan­gen Jah­ren des Er­wach­sen­wer­dens und der dar­auf­fol­gen­den Aus­bil­dung hat­te Fain sich sei­nen pri­va­ten Mit­tel­punkt, das Ge­schenk sei­ne Va­ters, be­wahrt. Da­durch war es ihm mög­lich ge­we­sen, der küh­le, un­er­schüt­ter­li­che Fain zu sein, ei­ne Re­chen­ma­schi­ne in ei­nem stein­har­ten Kör­per. Wenn der Druck zu stark wur­de, konn­te Fain sich im­mer dort­hin zu­rück­zie­hen, wo die kal­te, kla­re Wahr­heit saß. In ge­fähr­li­chen Au­gen­bli­cken konn­te Fain sein Le­ben aufs Spiel set­zen, eben weil er­den Tod ver­ach­te­te. Das hat­te sein Va­ter ihm ge­ge­ben: ei­ne Si­cher­heit jen­seits al­len Glau­bens, ei­ne ein­fa­che Tat­sa­che. In­dem er die Men­schen, die ihn um­ga­ben, be­ob­ach­te­te, hat­te er mit den Jah­ren ei­nes ge­lernt: Wenn es dar­auf an­kam, wür­den sie da­vor zu­rück­schre­cken zu tun, was klug war, weil sie vor ei­ner Gren­ze stan­den, ei­ner Li­nie­jen­seits de­rer sie ihr

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