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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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flie­ßen­des Blut und un­ver­än­der­li­chen Tod. Ein schil­lern­des, bun­tes Spiel. Nütz­lich, aber nicht aus­rei­chend. Dies wird ein­mal mög­lich sein, viel­leicht auch zwei­mal, aber nicht häu­fi­ger.
    Knir­schend ver­än­dert er sei­ne wil­li­gen Glie­der. Er ist in ei­ner be­stimm­ten Ge­stalt ge­bo­ren, aber an die­se Form er­in­nert er sich nicht mehr. Er ist nicht Fain, nicht No­ka­vo, nie­mand, in dem Wald, den er un­ten sieht, nä­hert sich ste­tig ein ein­zel­ner Mann. Un­ter­setzt, dun­kel, al­vea­nisch. Selbst ein Meis­ter der Ver­wand­lung, lacht er. Al­so ist der wirk­li­che Fain end­lich ge­kom­men, um das Werk sei­ner Meis­ter zu schau­en. (Aber Fain kommt al­lein. Die­se De­mons­tra­ti­on der Stär­ke ist be­un­ru­hi­gend.)
    „Ei­ne Be­we­gung – nur ei­ne Be­we­gung, und ich tö­te Euch“, sagt Fain.
    „Aye, Sir.“ Er grinst breit. Spei­chel rinnt über sei­ne Lip­pen, und er ver­neigt sich aus sei­nen brei­ten Hüf­ten. „Der Ge­ne­ral hat Eu­re be­vor­ste­hen­de An­kunft be­reits an­ge­kün­digt.“
    Fain steht auf. „Legt die Hän­de auf den Kopf, dreht Euch drei­mal um Euch selbst. Schlagt mit den Ar­men und macht ein Ge­räusch wie ein Vo­gel – wie ein Klatsch­flü­gel.“
    Er tut wie be­foh­len, und er fühlt, wie der Haß ihn durch­flu­tet, und denkt: Fain muß ster­ben. Aber – nein – ein zwei­ter Ge­dan­ke: Fain kenn! den Tod nur zu gut – er fürch­tet ihn nicht. Fain furchtet nur sich selbst. Er muß ver­nich­tet, nicht ge­tö­tet wer­den.
    „Ich will, daß Ihr vor mir die Lei­ter hin­auf­steigt“, sagt Fain. „Das ist ein Be­fehl. Ihr müßt ge­hor­chen.“
    „Ich muß ge­hor­chen.“ Oh­ne et­was zu pla­nen steigt er die Lei­ter hin­auf. Oben liegt der Leich­nam von Ge­ne­ral No­ka­vo. Wenn er ihn fin­det, wird Fain wis­sen … er wird er­ra­ten, wel­cher Na­tur die sich wan­deln­den Iden­ti­tä­ten sind, die rings um ihn her­um­wir­beln. Fain haßt al­les, was an­ders ist. Er spürt sei­nen star­ken Ab­scheu.
    Dies füh­lend und wis­send, was Fain am tiefs­ten ver­wun­den wird, fallt er hin­un­ter – ein­hun­dert stin­ken­de Ki­lo brau­nes, ver­gäng­li­ches, un­wirk­li­ches Fleisch.

 
Dritter Teil
     

 
1
     
    Skal­lon trieb aus hoh­lem, pel­zi­gem Schlaf an die Ober­flä­che. Er hör­te das ver­trau­te Ge­mur­mel der Men­schen rings­um­her, sei­ner Schlaf­ge­nos­sen in den Un­ter­künf­ten des In­sti­tuts. Er wuß­te, wenn er sich kon­zen­trier­te, wür­de er das zor­ni­ge Ge­tu­schel der Spie­ler in der Ecke hö­ren, wo ein paar Schwach­köp­fe ih­ren Wo­chen­ver­dienst in ei­ner ein­zi­gen Stun­de ver­lo­ren. Oder er könn­te das Grun­zen der all­täg­li­chen Paa­rung auf der Prit­sche ne­ben ihm be­lau­schen, wo ein blei­ches Mäd­chen sei­ne ma­ge­ren Schen­kel ein­mal mehr um einen ver­dros­se­nen, be­nom­me­nen Mann schlang, der sich dumpf in sie hin­ein­pflüg­te, her­aus und wie­der hin­ein mit neu­em Stoß, in ei­nem Rhyth­mus, den sie an­schei­nend mü­he­los auf­nahm, ar­bei­tend, äch­zend, hin­ein, her­aus, mit trü­ben, gla­si­gen Au­gen, oh­ne das Klap­pern der Tas­sen auf den Ei­sen­roh­ren ne­ben ihr zu hö­ren, oder das fla­che, ras­seln­de La­chen der drei nack­ten Män­ner, die ne­ben ih­rer Prit­sche an­stan­den, bis sie an der Rei­he wa­ren. Mor­gens war sie im­mer ver­füg­bar, be­vor sie dann auf­stand und zur Ar­beit ging, mit schma­len Au­gen und um­ge­ben von ei­nem Schim­mer stäh­ler­ner Ef­fi­zi­enz. Das Mäd­chen keuch­te ge­le­gent­lich, schnell, er­hitzt und krampf­haft. Ver­schwom­men dach­te Skal­lon dar­an, sich selbst auf sie zu rol­len, wenn die an­de­ren fer­tig wä­ren, um sich von ei­ner drän­gen­den Span­nung zu be­frei­en – aber dann, als er im­mer hö­her ins Be­wußt­sein auf­stieg, schreck­te er vor die­sem Ge­dan­ken zu­rück, wie er es im­mer ge­tan hat­te; er wuß­te, daß die­ser Im­puls ein Teil sei­ner selbst war, doch er woll­te ihn sich jetzt nicht ein­ge­ste­hen, und so klam­mer­te er sich an die zer­knüll­ten La­ken und dreh­te sich um, ver­grub sich vor den Ge­räuschen, wäh­rend die Steif­heit zwi­schen sei­nen Bei­nen lang­sam

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