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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Neu­es in dem son­der­ba­ren Wett­streit ent­stan­den war, den er mit die­sem Än­de­rung aus­focht. Ihr wun­der Punkt war der Stolz: Sie wi­der­stan­den nie­mals der Ver­su­chung, mit ein­fa­chen Men­schen zu spie­len; sie hiel­ten sie für schwer­fäl­lig und dumm. Wenn die­ser Än­de­rung al­so wuß­te, daß Fain hier war, dann be­stand die Mög­lich­keit, daß er ihn su­chen wür­de. Schön. Soll­te er nur. Ja, es konn­te so­gar sein, daß sich das Gleich­ge­wicht der Jagd in die­sem Au­gen­blick ver­la­ger­te. Der öde Tag in der Großen Hal­le hat­te den ver­spiel­ten, aber töd­li­chen Geist des Än­de­rung wahr­schein­lich ge­lang­weilt, denn er konn­te sich eben­falls lang­wei­len. Für sein Emp­fin­den war Ord­nung ei­ne Be­lei­di­gung, ei­ne Per­ver­si­on des na­tür­li­chen Stroms der Din­ge. Al­so wür­de der Än­de­rung sich viel­leicht aus dem Ge­jag­ten in den Jä­ger ver­wan­deln. Das konn­te pas­sie­ren, wenn­gleich es un­wahr­schein­lich er­schi­en.
    Noch im­mer zog ei­ne ge­wis­se Span­nung an Fains Mus­keln. Er wan­der­te im Zim­mer auf und ab. Schließ­lich, um sich zu lo­ckern, trat er hin­aus in die knar­ren­den Gän­ge des Ho­tels und durch­streif­te sie. Er lausch­te auf fer­ne Ge­räusche, aber er ver­nahm nichts Arg­woh­ner­we­cken­des.
    Als er an Skal­lons Zim­mer vor­über­kam, hör­te er das Plät­schern von Jo­a­nes La­chen.
    An ei­nem ver­schmier­ten Fens­ter blieb er ste­hen. Un­ten be­leuch­te­ten mat­te, oran­ge­far­be­ne Glüh­bir­nen die Stra­ße. In den trü­ben Licht­pfüt­zen stan­den ein paar Al­vea­ner. Sie re­de­ten und ges­ti­ku­lier­ten, und ei­ni­ge kau­er­ten an ei­ner ver­fal­le­nen Mau­er und schlie­fen. Da­hin­ter lag die Stadt, nicht strah­lend hell und leuch­tend wie die Städ­te auf der Er­de, son­dern ver­hüllt vom Man­tel der Nacht, und kaum ein Licht brann­te in den Stra­ßen. Ir­gend­wo in die­ser Fins­ter­nis war der Än­de­rung. Fain spür­te in die­sem Au­gen­blick sei­ne Ge­gen­wart, er fühl­te, wie das Ding sie be­ob­ach­te­te. Und ir­gend­wie war es jetzt, als rei­che der ru­hi­ge Mit­tel­punkt in sei­nem In­nern nicht aus, um ihn vor dem brü­ten­den Druck die­ser fremd­ar­ti­gen Fins­ter­nis jen­seits der fah­len Lich­ter zu be­schüt­zen. Der Än­de­rung be­deu­te­te Tod, Wahn­sinn, end­gül­ti­ge Dun­kel­heit; Fain spür­te es jetzt, wie er es nie zu­vor ge­spürt hat­te. War da et­was in ihm, das ihm ent­glitt? Gab es et­was an Al­vea, an sei­nen trost­lo­sen, düs­te­ren Stra­ßen, sei­ner al­ten Re­li­gi­on – et­was, das ihn ver­än­der­te? Das Ge­fühl des Frem­den jen­seits der Fins­ter­nis … Un­will­kür­lich frös­tel­te Fain.

 
10
     
    „Ist Jo­a­ne ges­tern bei dir ge­we­sen?“ frag­te Fain Skal­lon. Die bei­den Män­ner wat­schel­ten mit ge­üb­ter Leich­tig­keit durch die vom Mor­gen­ver­kehr ver­stopf­ten Stra­ßen von Ka­lic. Fain, der sich der di­cken Wat­te­pols­ter, die sich um sei­ne Tail­le schlan­gen, kaum noch be­wußt war, sprach mit lau­ter Stim­me, um den ste­ti­gen Rhyth­mus ei­ner Pro­zes­si­on sin­gen­der Mön­che zu über­tö­nen, die ih­nen vor­aus­ging. Er glaub­te, sich nach all den Ta­gen hier auf die­ser Welt end­lich hei­misch zu füh­len. Skal­lon hät­te ihm dar­in al­ler­dings nicht zu­ge­stimmt. Skal­lon hat­te fort­ge­setzt an sei­nem Ak­zent, sei­nen Ma­nie­ren und sei­ner Hal­tung her­um­zumä­keln. Aber Fain wuß­te, daß es dar­um nicht ging. Es ging dar­um, wie er sich selbst fühl­te. Und er fühl­te sich wohl. Der Än­de­rung wür­de – könn­te – sich nie­mals wohl­füh­len. Kein Än­de­rung fühl­te sich je­mals ir­gend­wo hei­misch, viel­leicht nicht ein­mal auf sei­ner ei­ge­nen Welt. Und das war ein Vor­teil. Fain hat­te die Ab­sicht, die­sen Vor­teil zu nut­zen.
    Skal­lon schüt­tel­te den Kopf. „Nein, ich ha­be sie seit ges­tern mor­gen nicht mehr ge­se­hen. Hat sie nach mir ge­sucht?“
    „Nein, sie nicht. Kish. Er kam letz­te Nacht auf mein Zim­mer und frag­te mich, ob ich sie ge­se­hen hät­te.“
    „Und was hast du ge­sagt?“
    „Ich ha­be ge­lo­gen. Mir wä­re, als hät­te ich sie

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