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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Hat er be­schlos­sen, zu Hau­se zu blei­ben und zur Ab­wechs­lung mal zu ar­bei­ten?“
    „Nein. Er muß­te heu­te sehr früh fort, kurz be­vor du mit Scor­pio her­un­ter­kamst. Er woll­te ver­su­chen, uns bei der Hal­le zu tref­fen.“
    „Gut.“ Trotz sei­ner ur­sprüng­li­chen Zu­rück­hal­tung hat­te Fain mitt­ler­wei­le zu­ge­ben müs­sen, daß die Un­ter­stüt­zung des Jun­gen hilf­reich war. Da­n­ons Kennt­nis der ein­hei­mi­schen Ge­bräu­che über­traf Skal­lons Schul­weis­hei­ten bei wei­tem. Mehr­mals schon hat­te der Jun­ge ih­nen aus ei­ner miß­li­chen La­ge ge­hol­fen, in die sie aus ih­rer ei­ge­nen Un­kennt­nis her­aus ge­ra­ten wa­ren. Fain hat­te das deut­li­che Ge­fühl: Wenn je­mand die ge­gen­wär­ti­ge Ver­klei­dung des Än­der­lings er­ken­nen könn­te, dann wä­re das Da­non.
    Der Jun­ge er­war­te­te sie auf dem weit­räu­mi­gen Platz, der vor der Großen Hal­le lag. Er wirk­te un­ge­wöhn­lich auf­ge­regt, als er auf sie zu­ge­rannt kam.
    „Ich ha­be ihn ge­fun­den!“ rief Da­non. „Es ist Eu­er Feind! Ich ha­be ihn mit ei­ge­nen Au­gen ge­se­hen!“
    Fain wür­de nicht noch ein­mal ei­nem falschen Alarm auf­sit­zen. Er be­fahl dem Jun­gen, lei­ser zu spre­chen, und frag­te ihn dann: „Was hast du denn ge­se­hen, daß du so si­cher bist?“
    Ver­ständ­nis­los ver­zog der Jun­ge sein Ge­sicht und sah Skal­lon an, der Fains Fra­ge in deut­li­che­rem Ak­zent wie­der­hol­te.
    Da­non ant­wor­te­te has­tig und er­regt. Fain fiel es leich­ter, ihn zu ver­ste­hen, als sich selbst ver­ständ­lich zu ma­chen. Da­non sag­te: „Ein Mann in schwar­zen Ge­wän­dern hat die Hal­le be­tre­ten.“
    Fain be­merk­te Skal­lons Über­ra­schung, und er wuß­te, daß es sich um et­was Wich­ti­ges han­deln muß­te. „Und?“ frag­te er.
    „Das ge­schieht nie­mals“, er­wi­der­te Da­non. „Es ist un­mög­lich.“
    Fain wand­te sich an Skal­lon. „Viel­leicht soll­test du mich ein­wei­hen.“
    Skal­lon run­zel­te die Stirn; of­fen­bar dach­te er dar­an, wie frucht­los die Schnell­be­hand­lung in al­vea­ni­schen An­ge­le­gen­hei­ten für Fain ge­we­sen war. „Nur ei­ne ein­zi­ge Kas­te auf Al­vea trägt schwar­ze Ge­wän­der: die At­ten­tä­ter. Und Da­non sagt, ei­ner von ih­nen ha­be tat­säch­lich die Hal­le be­tre­ten.“
    „So? Viel­leicht soll er je­man­den um­brin­gen. Das ist wohl kaum un­ser Pro­blem.“
    Skal­lon sah jetzt noch är­ger­li­cher aus. „Be­greifst du denn über­haupt nichts, Fain? Die­se Leu­te hier glau­ben an die Rein­kar­na­ti­on, an See­len, die von Kör­per zu Kör­per wan­dern. Für sie ist ein Mord ei­ne furcht­ba­re Tat. Er ist ei­ne Un­ter­bre­chung des Le­bens, be­vor es sei­ne wah­re Vollen­dung ge­fun­den hat. Einen Mann tö­ten be­deu­tet mehr als nur, ihn zu tö­ten: Es be­deu­tet, daß er dann nicht wie­der­ge­bo­ren wer­den kann.“
    „Das ist doch Quatsch.“
    „Aber nicht für sie.“
    „Und? Du hast im­mer noch nicht ge­sagt, worum es ei­gent­lich geht.“
    „Es geht dar­um“, ant­wor­te­te Skal­lon lang­sam, sei­ne Wut be­zwin­gend, „daß die At­ten­tä­ter ei­gent­lich ei­ne Kas­te von Aus­ge­sto­ße­nen sind. Sie dür­fen nicht mit den an­de­ren Kas­ten spre­chen, nicht mit ih­nen es­sen und über­haupt in kei­ner Wei­se mit ih­nen ver­keh­ren. Wenn jetzt ein At­ten­tä­ter auf die Stra­ße trä­te, wä­re sie in­ner­halb von zwei Mi­nu­ten völ­lig aus­ge­stor­ben. Aber das wür­de kei­ner von ih­nen tun, und das ist der Punkt. Sie zei­gen sich nie­mals in der Öf­fent­lich­keit. Sie fah­ren in Kut­schen, in dunklen Kut­schen mit ver­häng­ten Fens­tern und – dort, siehst du?“
    Fain sah in die Rich­tung, die Skal­lon ihm wies, und ent­deck­te, was die­ser so­eben be­schrie­ben hat­te: ei­ne dunkle Kut­sche, de­ren Schlag of­fen­stand.
    „Al­so wis­sen wir jetzt, wie er her­kam. Und was soll das?“
    „Die Große Hal­le zu be­tre­ten könn­te ei­nem At­ten­tä­ter nur dann ein­fal­len, wenn er über­haupt kei­ner wä­re, son­dern …“
    Fain be­en­de­te den Satz: „… der Än­de­rung.“ Er pack­te sei­nen Hit­ze­strah­ler und wand­te sich wie­der an Da­non.

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