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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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hier. Skal­lon und ich sind auf ihn an­ge­wie­sen. Ich fin­de, wir soll­ten sein Ver­trau­en nicht mehr als nö­tig hin­ter­ge­hen.“
    Sie zog sich an. „Aber es war so ko­misch, Fain. Ich ha­be je­des Wort ge­hört. Er hat­te sol­che Angst.“
    „Je­der von uns hat manch­mal Angst, Jo­a­ne.“ Er setz­te sich mit dem Rücken zu ihr auf das Bett.
    Sie leg­te ih­re Ar­me auf sei­ne Schul­tern. „Dann kann ich al­so nie wie­der zu dir kom­men.“
    „Das ha­be ich nicht ge­sagt.“ Er dreh­te sich um und sah sie an. „Viel­leicht ein an­de­res Mal. Viel­leicht mor­gen. Aber nicht heu­te nacht. Heu­te nacht will ich nach­den­ken.“
    „Ich ver­ste­he.“ Sie er­hob sich und ging zur Tür. „Das tut ihr Erd­ler im­mer. Im­mer nach­den­ken.“ Sie sag­te es nicht vor­wurfs­voll. Für sie war es wahr. Ei­ne der Ei­gen­schaf­ten der auf der Er­de ge­bo­re­nen Men­schen: Stän­di­ges Nach­den­ken.
    Fain war­te­te, bis sie hin­aus­ge­gan­gen war. Wo­hin, dach­te er. Er nahm an, daß sie sich auf den Weg zu Skal­lon mach­te, aber er wei­ger­te sich ganz be­wußt, dem ver­hal­len­den Klang ih­rer Schrit­te zu lau­schen, um her­aus­zu­fin­den, in wel­che Rich­tung sie ging. Nein, er dach­te an et­was an­de­res. Er dach­te dar­an, wie son­der­bar das al­les war.
    Er konn­te sich nicht dar­an er­in­nern, Kish auch nur ein­mal so spät in der Nacht hier in den obe­ren Kor­ri­do­ren ge­trof­fen zu ha­ben, seit er in die­ser Her­ber­ge war. Was hat­te ihn spe­zi­ell in die­ser Nacht hier­her­ge­führt? Und – auch et­was, wor­über er nach­den­ken muß­te – Kis­hs selt­sa­mes Lä­cheln am Schluß. Was Tür ei­ne Be­deu­tung hat­te es ge­habt?
    Über­rascht und er­schro­cken er­kann­te Fain, wo­hin sei­ne Ge­dan­ken ihn führ­ten: Wo­her woll­te er wis­sen, ob Kish über­haupt Kish ge­we­sen war? Wo­her woll­te er wis­sen, ob Kish nicht der Än­de­rung war? Es gab we­ni­ge greif­ba­re Grün­de für die­sen Ver­dacht, aber noch we­ni­ger, um ihn zu­rück­zu­wei­sen.
    Fain er­starr­te. Wenn man Än­der­lin­ge jag­te, be­schli­chen einen sol­che Au­gen­bli­cke im­mer wie­der: die plötz­li­che Angst, je­der­mann rings­um­her könn­te ein Än­de­rung sein. Die Grund­form der Pa­ra­noia. Scor­pio hat­te Jo­a­ne an die­sem Abend durch­ge­hen las­sen, und vor­her hat­te er auch Skal­lon ge­prüft. Aber er konn­te nicht je­den im Ho­tel über­prü­fen. Nein, dach­te Fain, das Ho­tel war sein Stütz­punkt, und er muß­te da­von aus­ge­hen, daß es re­la­tiv si­cher war, denn sonst wür­de er kei­ne ru­hi­ge Mi­nu­te mehr fin­den.
    Fain ent­spann­te sich, ließ die Hän­de bau­meln und lo­cker­te sei­ne Mus­keln. Er set­ze sich auf das Bett und me­di­tier­te; er at­me­te be­ru­hi­gend durch die Na­se ein und wie­der aus, in ei­nem lang­sa­men, trä­gen Rhyth­mus. Er ließ sich los und ver­sank in sich selbst. Er fand den ru­hi­gen Mit­tel­punkt dort, wo er im­mer war. Ge­las­sen, kühl und schim­mernd wie ei­ne mil­chi­ge Per­le. Er wür­de le­ben, ganz gleich, was auch ge­sche­hen moch­te. Es war nicht nö­tig, um sein Le­ben zu ban­gen, denn das Le­ben in ein­zel­nen For­men war ei­ne Il­lu­si­on. Laß es fah­ren. Kon­zen­trie­re dich lie­ber auf den Au­gen­blick. Ein Krie­ger muß­te fest in sich ver­wur­zelt sein. So ver­an­kert konn­te er hin­aus­ge­hen und der Welt die Stirn bie­ten, aber die Ver­an­ke­rung war das We­sent­li­che. Oh­ne sie gab es kein Ur­teils­ver­mö­gen, kei­ne wah­re Sicht der Welt, wie sie war.
    Fain ba­de­te in der küh­len Här­te, die er im Zen­trum sei­nes Geis­tes mit sich trug, und wie­der dach­te er an sei­nen Va­ter. Er wuß­te, daß ein Zorn in ihm brann­te, ein Schmerz, der nie­mals ver­ge­hen wür­de. Dar­aus zog er sei­ne Ener­gie, die ihm je­ne ge­wis­se, har­te Über­le­gen­heit im Um­gang mit der Welt ver­schaff­te. Aber im Zen­trum lag das milch­wei­ße Rät­sel, die Ge­wiß­heit.
    Nach ei­ner Wei­le stand er auf. Mor­gen früh wür­de er Scor­pio neh­men und Kish und Jo­a­ne noch ein­mal tes­ten. Er nahm sich vor, im­mer dar­an zu den­ken, wenn er Scor­pio bei sich hat­te. Und dar­über hin­aus spür­te er, daß da et­was

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