Die Maske des Alien
ich gehe nach links.“
„Aber Fain, das kann nicht der Änderung sein. Er würde doch nicht einfach dasitzen und nichts …“
„Woher weißt du das?“ Er gab Skallon einen Stoß. „Ich habe gesagt: Geh! Also gehst du.“
Fain setzte sich in Bewegung. Die Alveaner, die den Altentäter umringten, weigerten sich, ihm Platz zu machen. Fain mußte die Arme ausstrecken und jeden Mann gewaltsam beiseite stoßen, um voranzukommen. Fains halb geflüsterter Einwand ging ihm durch den Kopf, und er wußte, daß das, was er hatte sagen wollen, eine gewisse Logik besaß. Inzwischen mußte der Attentäter, Änderung oder nicht, ja nun wirklich gemerkt haben, daß er mit dem Betreten der Halle einen ernsthaften Fehler begangen hatte. Müßte er nicht versuchen, so rasch wie möglich zu entkommen, fragte sich Fain.
Was wäre denn vernünftiger? Wenn der Änderung in wilder Flucht hinausstürzte und Fain und Skallon damit jede Möglichkeit gäbe, ihn aus eigener Kraft zu finden? Oder wenn er bliebe, wo er war, allein und isoliert, und wo es sehr schwierig sein würde, ihn unbemerkt zu erwischen? Fain begann sich mit noch größerer Vorsicht zu bewegen. Er zog seine Waffe heraus, hielt sie aber weiter am Oberschenkel verborgen. Er hielt den Kopf gesenkt und versuchte, die Menge zu teilen, ohne dabei ihre Form unnötig in Bewegung zu bringen. Auf der gegenüberliegenden Seite müßte Skallon das gleiche tun. Wenn er es nicht tat – und Fain war verflucht sicher, daß Skallon seine Sache wieder verpatzen würde –, dann müßte das zumindest die Aufmerksamkeit des Änderlings von der Ecke ablenken, aus der die wirkliche Gefahr nahte.
Als Fain hinter der ersten Reihe der Alveaner angelangt war – immer noch gut zehn Meter von dem einsamen, schwarzgekleideten Mann entfernt –, blieb er stehen. Er versuchte, sich den Attentäter genau anzusehen, aber da gab es nicht viel zu sehen. Soweit er es erkennen konnte, sah der Mann nicht anders aus als jeder andere dunkel gekleidete, hellhäutige Alveaner.
Der Änderung?
Fain sah keinen Grund zu glauben, daß er es nicht war.
So, dachte er, wer immer und was immer du auch bist, Änderung und Infiltrant oder alveanischer Altentäter, ich werde dich töten.
Er hob den Hitzestrahler, schob ihn zwischen den Schultern der beiden breiten Alveaner vor ihm hindurch, richtete ihn aus, kniff ein Auge zu, zielte und drückte sanft den Abzug.
Jemand schrie. Erschreckt fuhr der Alveaner zur Seite.
Fain fuhr zusammen; der Schrei war direkt hinter ihm ausgestoßen worden. Der Hitzestrahler ging los, und der Strahl folgte dem Alveaner, ohne ihn jedoch zu treffen. Es war, wie Fain erwartet hatte. Der Mann war der Änderung, und er hatte nur darauf gewartet, daß Fain sich zeigte. Jetzt rannte der Mann. Er stürzte auf die Menschenansammlung bei der Tür zu. Die Alveaner wichen ängstlich zurück, um die schwarzgekleidete Gestalt vorbeizulassen. Fain hätte noch einmal feuern können, doch er zögerte einen Augenblick lang.
Eine Faust schlug heftig gegen seinen Arm. Fast wäre ihm der Strahler aus der Hand geschleudert worden. Er wirbelte herum.
Skallon stand neben ihm. „Fain, wir können nicht … noch nicht. Es ist Mord. Es ist glatter, kaltblütiger …“
Fain schlug ihn. Nicht sehr hart. Gerade genug, um ihn zurückzustoßen. Er fuhr herum, aber kostbare Sekunden waren verloren.
Alles was er sah, war ein wehendes, schwarzes Gewand, als der Attentäter unbehelligt durch die offene Tür ins Freie entkam.
Er wandte sich zurück, packte den verblüfften Skallon und schüttelte ihn. „Du dummes, dämliches, bescheuertes, einfältiges Arschloch. Wenn das Ding uns entwischt – ich schwöre dir, ich bringe dich eigenhändig um.“
Skallon hielt
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