Die Maske des Alien
auf den Füßen. Die Küche begann sich um ihn zu drehen. Die feuchte Luft aufsaugen. Einen Schritt. Zwei. Joane, flüsternd.
Weitergehen. Schatten. Skallon? Hier entlang. Hier. Scorpios rauhe Stimme: Sicher. Im. Haus.
Höhlen. Verschimmelte Steinmauern. Gehen, drücken, gehen. Trübe, rubinrote Lichtpunkte auf den Wänden. Fain stolpert, flucht. Dicke, steinerne Pfeiler. Holzbalken. Kalte, feuchte Luft. Platschende Schritte, watend durch ein Bachgerinnsel. Murmelnd. Endlich, ein Platz zum Sitzen. Zusammensinken. Schritte verhallen zwischen den längerwerdenden Schatten. Ferne Stimmen.
Ein dumpfes Summen im Kopf. Dann Schlaf. Schlaf.
15
Joseph Fain saß mitten auf seinem zerknüllten Bett und trank Kishs dunkles Bier aus einem Becher. Der eisige, bittere Geschmack traf seinen Magen wie eine Faust, aber Fain wußte, daß er es brauchte, um seine Gedanken zu konzentrieren. Der Änderung, dachte er. Immer verschlagen, und immer anders. Nach der dämlichen Scharade im Hotel hatte er beschlossen, seine Taktik zu ändern. Er hatte sich bei diesem Job zu sehr an Skallons Ratschläge gehalten, und so hatten sie sich beide zum Narren gemacht. Man machte immer Fehler, wenn man in einer fremden Kultur arbeitete, aber diesmal war es geradezu lächerlich. Na schön. Fein. Geben wir es zu. Im Hotel hatte Fain beschlossen, diese Tatsache gegen den Änderung einzusetzen. Versuchen wir, weiterhin dämlich auszusehen. Sollte Skallon nur weiter über seine eigenen Füße stolpern. Dämlicher und immer dämlicher – und irgendwann würde der Änderung sich übernehmen. Das war eine Methode, die Fain schon früher angewandt hatte, und er wußte, daß sie funktionieren konnte. Wo immer der Änderung sein mochte, er würde sich über die schwachsinnigen Erdler totlachen. Gut. Sollte er lachen. Er mußte zugeben, daß der Änderung gestern abend wirklich einen Coup gelandet hatte, indem er Skallon derartig unter Stoff setzte und ihn dann dazu benutzte, die Menge aufzustacheln. Wenn Fain nur ein wenig schneller gewesen wäre, hätte er den Änderung noch an Ort und Stelle festnageln können. Beim nächsten Mal würde es anders laufen. Fain hob seinen Becher wie zum Gruß. „Auf unser Wiedersehen“, schnarrte er und trank.
Ein sanftes Klopfen an der Tür.
„Ich bin hier“, sagte Fain.
Joane trat zögernd ein. Sie ließ erkennen, daß ihr die veränderte Situation bewußt war und daß sie über ihren gegenwärtigen Status im Ungewissen schwebte. Fain nahm an, daß sie noch nie zuvor einen Mann voller ruhiger, berechnender Wut gesehen hatte. Sie hatte ihr Leben damit verbracht, kleine Jungen zu beherrschen: Kish, Danon und auch Skallon. Fain konnte sie nicht beherrschen, und er wußte, dies war es, was sie verwirrte. Er wußte es, aber im Augenblick kümmerte es ihn nicht. „Nun?“ sagte er mürrisch; er versuchte nicht erst, ihr Unbehagen zu mildern. „Was hast du herausgefunden?“
„Wir … wir haben getan, was du gesagt hast, Kish und ich. Wir sind hinausgegangen und …“ Unbewußt drehte sie sich um und begann, die Tür zu verriegeln.
Fain unterbrach sie. „Verschwinde da.“
Sie fuhr herum, das Gesicht rot vor Verlegenheit. „Aber ich wollte doch nur …“
„Ich weiß, was du wolltest. Und jetzt komm her. Rede. Ich will wissen, was da draußen los ist. Heraus damit.“
„Ärger“, sagte sie hastig. „Sehr viel Ärger. Kish und ich, wir haben beide das gleiche gehört. Die Erdler sind hier – auf Alvea. Sie sind verkleidet, und sie verursachen die Seuchen. Einer wurde letzte Nacht entdeckt, aber es gibt noch viele andere. Der Pöbel hat in der Nähe der Großen Halle drei Männer in Stücke gerissen. Ein Redner behauptete, es wären
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