Die Maske des Alien
Erdler.“
„Und waren es welche?“ fragte Fain spöttisch.
„Nein, natürlich nicht. Du weißt, daß …“
Er hob die Hand. „Es war ein Scherz. Aber was macht Skallon? Hattest du heute Zeit, hinunterzugehen und ihn zu besuchen?“
„Danon ist bei ihm, nicht ich. Ich war mit Kish zusammen, wie du … wie du befohlen hast.“
„Es freut mich, das zu hören“, antwortete er trocken. „Aber was ist mit mir? Hast du irgend etwas über einen zweiten Erdler gehört? Ich muß wissen, ob ich gefahrlos auf die Straße gehen kann.“
„Das ist schwer zu sagen. Niemand weiß genau, wie der Erdler entkommen konnte. Manche sagen, er sei gar nicht entkommen, sondern tot. Andere behaupten, eine Gruppe von Erdlern habe ihn fortgebracht. Einige glauben, daß er fliehen konnte, sich aber jetzt versteckt hält. Auf jeden Fall suchen jetzt alle nach Erdlern. Wenn du ausgehst, wird man dich sicher entdecken. Du mußt hierbleiben und abwarten.“
Er schüttelte den Kopf, nicht weil er nicht einsah, daß es stimmte, was sie sagte, sondern weil er im Augenblick keine Ratschläge von ihr hören wollte. Das Vertil hatte letzte Nacht seine Spuren also tatsächlich verwischen können. Das zumindest war ein erfreuliches Zeichen. Er hatte sofort eine Injektion genommen, als er Skallon inmitten der Menge entdeckt und begriffen hatte, was dieser vorhatte. Das Vertil hatte es ihm ermöglicht, einen großen Teil des Mobs abzulenken, so daß er Skallon in Sicherheit bringen konnte. Er war sicher, daß er ungesehen ins Hotel hatte fliegen können. Danon, der bei Skallon gewesen war, hatte ein Versteck vorgeschlagen: die Katakomben unter der Stadt, die man jetzt nur noch selten benutzte, anders als in den Anfangsjahren der Kolonie, als es noch notwendig gewesen war, zu gewissen Zeiten unter der Erde zu leben, um nicht von der Sonne knusprig gebraten zu werden. Dort war Skallon jetzt.
„Skallon wurde unter Drogen gesetzt, weißt du“, sagte er. „Ja … ja, so etwas haben wir bereits vermutet.“
„Das bedeutet, daß du darauf achten mußt, was er ißt. Du mußt jeden Bissen selbst zubereiten. Das Essen für ihn – und auch das für mich. Weder Kish noch sonst jemand darf dabeisein. Sag ihnen, daß ich es angeordnet habe, und wenn sie Einwände haben, sag’s mir.“
„Ich habe es heute morgen bei Skallons Frühstück schon so gemacht. Nur Danon war bei mir.“
„Nun, dann halte es auch weiterhin so.“
„Du vertraust mir also.“
„Nein, nicht unbedingt. Aber wenn auf diese Weise einer von uns beiden vergiftet werden sollte, dann weiß ich wenigstens genau, an wen ich mich halten muß.“ Sie lächelte, aber auch daran lag ihm nichts. „Wann erwartest du Danon?“
„Es ist bald Mittag. Er müßte gleich kommen, um Skallons Essen zu holen.“
„Wenn er da ist, schick ihn herauf. Vielleicht will ich ihm folgen, wenn er zurückgeht.“
„Du wirst auch etwas essen müssen. Das Bier brennt wie Feuer auf leerem Magen.“
Er funkelte sie an. Was wollte sie? Sex, Liebe, Herrschaft oder bloß Freundlichkeit? Im Augenblick hatte er ihr nichts zu bieten. Er wies mit dem Daumen auf die Tür. „Verschwinde hier, Joane. Laß mich allein.“
Sie nickte mit gekränktem Gesicht, biß sich auf die Lippe und ging leise hinaus. Fain blickte auf die geschlossene Tür und seufzte.
Er hatte versagt. Das war es, was ihm zu schaffen machte. Schlicht und einfach und ganz gewöhnlich versagt. Zum Teufel, so etwas passierte an jedem Tag der Woche irgend jemandem. Man versuchte etwas, es klappte nicht, man gab auf und hatte versagt. Aber Fain war nicht irgend jemand. Ihm dürfte es nicht passieren – niemals. Dieser Planet erinnerte ihn allmählich allzu sehr an Jado. Wieder spielte der Änderung mit ihm, hielt ihn zum Narren. Sollte er sich weiterhin als Dummkopf
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