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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bis ihn ein Mann vom FBI abholte.
    Aber ebensogut war es möglich, daß ihn kein FBI-Mann aufsuchte, sondern ein Abgesandter Nimrods.
    Die Straße beschrieb eine langgezogene S-Kurve. Er erinnerte sich, daß dahinter eine lange gerade Strecke quer durch Farmland führte, wo er aufholen konnte. Der Highway war zwar schnurgerade angelegt, aber solange kein Verkehr war, kam man auf den Nebenstraßen schneller von der Stelle.
    Als er aus der Kurve kam, merkte er, daß er das Steuer so fest umkrampft hielt, daß ihm die Arme weh taten. Das waren die unwillkürlichen Verteidigungskräfte seines Körpers, die das Kommando übernahmen und die seine zitternden Glieder unter Kontrolle hielten und den Wagen mit schierer gefühlloser Kraft geradeaus steuerten.
    Jetzt kam das gerade Straßenstück; der Regen war schwächer geworden. Er trat das Gaspedal durch und spürte, wie der Stationwagon an Tempo gewann.
    Er sah zwei-, dreimal in den Rückspiegel und achtete auf Streifenwagen. Er sah, wie sich von hinten ein Scheinwerferpaar näherte. Er blickte auf den Tachometer. Er fuhr jetzt siebenundachtzig Meilen die Stunde, und die Lichter im Rückspiegel rückten immer noch näher.
    Die Instinkte des Gejagten drängten sich schnell an die Oberfläche; er wußte, daß der Wagen hinter ihm kein Polizeifahrzeug war. Da war keine Sirene, die die regnerische Nacht durchdrang, da blitzten keine Lichter, die behördliche Macht anzeigten.
    Er schob den rechten Fuß nach vorne, drückte das Gaspedal noch weiter nieder, auch wenn es ihm nichts mehr einbrachte. Jetzt zeigte der Tachometer vierundneunzig Meilen die Stunde an - schneller konnte der Stationwagon nicht mehr laufen.
    Die Scheinwerfer leuchteten jetzt unmittelbar hinter ihm. Der unbekannte Verfolger war nur noch wenige Fuß, jetzt nur noch einige Zoll von seiner hinteren Stoßstange entfernt. Plötzlich schoben sich die Scheinwerfer nach links, und der Wagen ging an den weißen Stationwagon längsseits.
    Es war dieselbe schwarze Limousine, die er nach Lorings Ermordung gesehen hatte! Derselbe schwere Wagen, der wenige Minuten nach dem Massaker von Windsor Shoals aus der abgedunkelten Einfahrt gerast war! Matlock zwang sich, wenigstens einen Teil seines Bewußtseins auf die Straße zu konzentrieren, während der Rest sich dem Fahrer des Wagens zuwandte, der ihn auf die rechte Seite der Straße zu drängen versuchte. Der Stationwagon vibrierte von der ungewohnten Geschwindigkeit; es fiel ihm immer schwerer, das Steuer geradezuhalten.
    Dann sah er den Lauf der Pistole, der sich durch das Fenster des schweren Wagens zu seiner Linken auf ihn richtete. Er sah den verzweifelten Blick in den unruhig herumhuschenden Augen hinter dem ausgestreckten Arm, der versuchte, auf ihn zu zielen.
    Er hörte die Schüsse und spürte, wie ihm das Glas ins Gesicht und über den Vordersitz gefegt wurde. Er trat auf die Bremse und riß das Steuer nach rechts, setzte über den Seitenstreifen und schoß auf einen Stacheldraht zu und durch ihn hindurch auf ein mit Steinen übersätes Feld. Der Stationwagon fegte über das Gras, vielleicht fünfzig oder sechzig Fuß weit, und stieß dann gegen eine Ansammlung von Felsbrocken, offenbar eine Art Grenzmarkierung. Die Scheinwerfer zersplitterten und gingen aus, der Kühlergrill wurde zerdrückt. Er wurde gegen das Armaturenbrett geschleudert, und nur seine rechtzeitig hochgerissenen Arme verhinderten, daß sein Kopf gegen die Windschutzscheibe krachte.
    Aber er war bei Bewußtsein, und die Instinkte des Gejagten würden ihn nicht verlassen.
    Er hörte, wie eine Wagentür sich öffnete und wieder schloß, und wußte, daß der Mörder jetzt seinem Opfer nachsetzte. Seinem Opfer und dem korsischen Papier. Er spürte, wie ihm ein Blutfaden über die Stirn rann - wobei er nicht wußte, ob er einen Streifschuß abbekommen hatte oder sich an den Glassplittern verletzte -, aber er war dankbar, daß das Blut da war. Er würde es jetzt brauchen, er brauchte Blut auf seiner Stirn. Er blieb über das Steuer gebeugt, reglos, stumm.
    Und unter seiner Jacke hielt er die häßliche Automatik, die er dem toten Mann im Regenmantel am Osthang abgenommen hatte. Sie war unter seinem linken Arm auf die Tür gerichtet.
    Er konnte die halberstickten Schritte auf dem weichen Boden draußen hören. Er spürte förmlich - so wie ein blinder Mann das spürt - das Gesicht, das durch das zersplitterte Glas nach ihm hereinspähte. Er hörte das Klicken des Türknopfes, als der eingedrückt wurde,

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