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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gelogen haben.< Gelogen? Warum sollte ein Mann, dessen Wille gebrochen war, so etwas hinzufügen?
    Er konnte nur annehmen, daß in den Qualen, die er im Geist erlitt, der am Rande zum Wahnsinn stand, das schlimmste Übel verdrängt wurde. Verdrängt werden mußte, um sich an einem letzten Rest von Vernunft festzuhalten.
    Nein ... Nein, sie hatten nicht gefunden, was immer sie finden mußten. Und da sie es nach solchen außergewöhnlichen, erschöpfenden Mühen nicht gefunden hatten - existierte es nicht. Aber er wußte, daß es das tat.
    Vielleicht hatte Herron Verbindung zu Nimrod selbst gehabt, aber er war kein Geschöpf dieser Welt. Irgendwo an irgendeinem Ort hatte er eine Anklage hinterlassen. Er war ein zu guter Mensch, um das nicht getan zu haben. In Lucas Herron war sehr viel Anstand gewesen. Irgendwo ... an irgendeinem Ort.
    Aber wo?
    Er stand auf und ging in der Dunkelheit in dem Zimmer herum, knipste die Taschenlampe immer wieder an und aus. Mehr aus Nervosität als um der Beleuchtung willen.
    Er konzentrierte sich auf jedes Wort, jeden Ausdruck, den Lucas an jenem frühen Abend vor vier Tagen gebraucht hatte. Er war wieder Jäger, hatte sich auf die Spur gesetzt, versuchte, Witterung aufzunehmen. Und er war nahe; verdammt noch mal, ganz nahe war er! ... Herron hatte vom ersten Augenblick an, von der Sekunde an, in der er die Haustüre geöffnet hatte, gewußt, hinter was Matlock her war. In seinen Augen war jener flüchtige Augenblick des Erkennens gewesen. Für Matlock war das unverkennbar gewesen. Er hatte es sogar zu dem alten Mann gesagt. Der alte Mann hatte gelacht und hatte ihm vorgeworfen, sich zuviel mit Komplotten zu beschäftigen.
    Aber da war noch etwas gewesen. Bevor er das von den Komplotten gesagt hatte ... Etwas drinnen. In diesem Raum. Ehe Herron vorgeschlagen hatte, sich nach draußen zu setzen ... Nur, daß er es nicht vorgeschlagen hatte, er hatte eine Feststellung ausgesprochen, einen Befehl erteilt.
    Und ehe er den Befehl gegeben hatte, zur hinteren Terrasse zu gehen, war er lautlos hereingekommen, lautlos hereingekommen, und hatte Matlock erschreckt. Er hatte die Pendeltür geöffnet, hatte zwei gefüllte Gläser getragen. Matlock hatte ihn nicht gehört. Matlock knipste die Taschenlampe wieder an und ließ den Scheinwerferkegel über die Küchentüre tanzen. Da war kein Teppich, nichts, was Schritte dämpfen konnte - es war ein Hartholzboden. Er ging auf die offene Pendeltüre zu, ging hindurch und schloß sie wieder. Dann schob er sie schnell in derselben Richtung auf, in der Lucas Herron sie aufgeschoben hatte, als er die beiden Drinks hereinbrachte. Die Scharniere quiekten, wie solche Scharniere das tun, wenn sie alt sind und die Türe schnell aufgeschoben wird - normal aufgeschoben wird. Er ließ die Tür wieder zufallen und drückte dann ganz sachte dagegen, schob sie Zoll für Zoll auf.
    Lucas Herron hatte die Drinks gemacht und sich dann lautlos ins Wohnzimmer geschlichen, damit man ihn nicht hören konnte. Um Matlock beobachten zu können, ohne daß Matlock das wußte. Dann hatte er vorgeschlagen, auf die Terrasse zu gehen.
    Matlock zwang sich dazu, sich genau an das zu erinnern, was Lucas Herron in jenem exakten Augenblick gesagt und getan hatte. >... wir gehen auf die Terrasse. Der Tag ist viel zu schön, um drinnen zu bleiben. Kommen Sie.< Und dann war Herron, ohne auf Antwort zu warten, schnell wieder durch die Küchentüre zurückgegangen. Da war keine oberflächliche Höflichkeit gewesen, nichts von den guten Manieren, die man von Lucas erwartet hat.
    Er hatte einen Befehl erteilt, das feste Kommando eines Offiziers und Gentlemans.
    Durch Kongreßbeschluß.
    Das war es! Matlock ließ den Scheinwerferkegel über den Schreibtisch wandern.
    Die Fotografie! Die Fotografie der Marineoffiziere mit der Landkarte und der Thompson-Automatik in irgendeinem winzigen Stück Dschungel auf einer unbedeutenden Insel im Südpazifik.
    >Ich behalte dieses alte Foto, um mich daran zu erinnern, daß die Zeit nicht immer so schlimm war.< In genau dem Augenblick, in dem Herron durch die Tür gekommen war, hatte Matlock sich die Fotografie angesehen! Die Tatsache, daß er das tat, beunruhigte den alten Mann, beunruhigte ihn so sehr, daß er darauf bestand, daß beide sofort hinausgingen. Auf eine abgehackte Art, die so gar nicht zu ihm paßte.
    Matlock ging schnell auf den Schreibtisch zu. Das kleine, mit Cellophan bedeckte Foto war immer noch da, wo es gewesen war - an der Wand rechts über

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