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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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fest, daß sie beide voll tausend Nadeln waren. Er mußte sich anstrengen, um aufzustehen.
    Das Tappen und das Klopfen wurde lauter. Und dann die Stimme: »Jamie! Jamie!«
    Er ging etwas unsicher zur Tür.
    »Komme schon!« Er erreichte die Tür und öffnete sie schnell. Patricia Ballantyne, mit einem Regenmantel bekleidet, unter dem er deutlich den seidenen Pyjama erkannte, trat schnell ein.
    »Jamie, um Gottes willen. Ich habe versucht, dich anzurufen.«
    »Ich bin hiergewesen. Das Telefon hat nicht geklingelt.«
    »Ich weiß. Ich habe schließlich die Störungsstelle angerufen und erfahren, daß es nicht funktioniert. Ich habe mir einen Wagen geborgt und bin so schnell ich konnte hergefahren und ... «
    »Das ist es nicht, Pat. Es funktioniert schon. Die Polizei -die Polizei war hier. Wenn du dich hier umsiehst, wirst du wissen warum - sie haben es ein dutzendmal benutzt.«
    »Oh, du liebe Güte!« Das Mädchen ging an ihm vorbei in den immer noch chaotischen Raum. Matlock ging ans Telefon und hielt sich den Hörer ans Ohr. Als er das durchdringende Geräusch des Besetztzeichens hörte, legte er schnell wieder auf.
    »Im Schlafzimmer«, sagte er, stellte das Telefon wieder auf den Tisch und ging zur Schlafzimmertüre.
    Auf dem Bett, auf den zerfetzten Überresten seiner Matratze, stand sein Schlafzimmertelefon. Der Hörer war abgenommen und lag unter dem Kissen, so daß man das Tuten nicht hören konnte. Jemand hatte nicht gewollt, daß es klingelte.
    Matlock versuchte sich zu erinnern, wer alles hiergewesen war. Ingesamt mehr als ein Dutzend Leute. Fünf oder sechs Polizisten - teils in Uniform, teils in Zivil; Männer und Frauen aus anderen Wohnungen; einige Passanten, die die Polizeifahrzeuge gesehen hatten und heraufgekommen waren. Das Ganze war ziemlich wirr. Er konnte sich nicht an sämtliche Gesichter erinnern.
    Er stellte den Apparat auf den Nachttisch zurück und bemerkte jetzt, daß Pat unter der Türe stand. Er ging davon aus, daß sie nicht gesehen hatte, wie er den Hörer unter dem Kissen herausholte.
    »Jemand muß es umgestoßen haben, als er hier Ordnung machte«, sagte er und gab sich verärgert. »Scheußlich; ich meine, daß du einen Wagen borgen mußtest ... Warum hast du das getan? Was ist denn?«
    Sie gab keine Antwort. Vielmehr drehte sie sich um und blickte wieder ins Wohnzimmer. »Was ist passiert?«
    Matlock erinnerte sich, wie der Streifenbeamte es genannt hatte. »Die nennen das >Einbruch<. Für die Polizei fällt da alles darunter, auch menschliche Tornados ... Ich nenne es Raub. Ich bin zum erstenmal in meinem Leben beraubt worden. Ein ganz neues Erlebnis. Ich denke, die armen Schweine waren böse, weil sie nichts Wertvolles fanden, also haben sie alles in Stücke gerissen ... Warum bist du herübergekommen?«
    Sie sprach ganz leise, aber die Intensität ihrer Stimme ließ Matlock erkennen, daß sie der Panik nahe war. Immer wenn ihre Gefühle in ihr die Oberhand zu gewinnen drohten, hielt sie sich straff am Zügel. Das war eine wesentliche Eigenschaft dieses Mädchens.
    »Vor ein paar Stunden - um Viertel vor vier, um es genau zu sagen - klingelte mein Telefon. Der Mann, wenn es ein Mann war, fragte nach dir. Ich schlief und habe wahrscheinlich nicht ganz zusammenhängend gesprochen, aber ich gab mich verärgert, daß jemand annehmen konnte, du wärest da ... Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Ich war durcheinander ... «
    »Okay, das verstehe ich. Und?«
    »Er sagte, er glaube mir nicht. Ich sei eine Lügnerin. Ich ... ich war so überrascht, daß jemand um die Zeit anruft - um Viertel vor vier - und mich eine Lügnerin nennt ... Ich war verwirrt ... «
    »Was hast du gesagt?«
    »Es geht nicht darum, was ich gesagt habe. Es geht um das, was er gesagt hat. Er hat mich aufgefordert, dir zu sagen, du ... solltest nicht >hinter dem Globus< bleiben oder >Licht in die Unterwelt tragen<. Zweimal hat er es gesagt. Er sagte, es sei ein dummer Witz, aber du würdest es verstehen. Ich hatte solche Angst ...! Verstehst du das? Sag?«
    Matlock ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer. Er suchte seine Zigaretten und gab sich Mühe, ruhig zu bleiben. Sie folgte ihm. »Was hat er gemeint?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hat es etwas mit ... dem ... zu tun?« Ihre Handbewegung schloß die ganze Wohnung ein.
    »Ich glaube nicht.« Er zündete sich seine Zigarette an und fragte sich, was er ihr sagen sollte. Die Nimrod-Leute hatten keine Zeit vergeudet, Verbindungen herzustellen. Wenn es die Nimrod-Leute

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