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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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Auto, das in der schmalen Gasse parkte, die zu ihrer Fabrik führte. Vorne saßen zwei blonde Männer mit dunklen Sonnenbrillen. Hätte Steve nichts gesagt, wären sie John gar nicht aufgefallen, doch jetzt fand er, dass weder das Auto noch dessen Insassen in diese Gegend passten. »Sie beobachten uns.«

    »Aber warum?«
    John wusste es nicht. Vielleicht hatte Ray Paquelli Privatdetektive angeheuert? Oder interessierten sich die beiden überhaupt nicht für die Fabrik und warteten auf jemanden? Waren es womöglich Angestellte der Abteilung Spielkontrolle? Nein, sicher nicht, die fuhren nicht solche Wagen.
    Plötzlich fiel alle Furcht von John ab. Er fuhr langsam auf den schwarzen Wagen zu, brachte das Auto daneben zum Stehen und fixierte die beiden blonden Typen. Sie taten, als würden sie Johns Blick nicht bemerken, und starrten weiter geradeaus.
    »Vielleicht ist das wie mit diesen Pseudo-Alarmanlagen«, meinte Steve. »Man hat kein Geld für eine richtige Anlage, also stellt man sich einfach ein Warnschild hin. Wer auch immer konnte sich wahrscheinlich keine echten Sicherheitsleute leisten, also hat er sich einfach zwei Schaufensterpuppen besorgt.«
    »Aber die sind echt«, sagte John und fuhr weiter.
     
    Am nächsten Vormittag rief Kyle an. »Gute Nachrichten! Able Swenson hat es nicht für nötig befunden, die Automaten abzuschalten.«
    »Also sind wir bis zum fünften Januar auf der sicheren Seite?«, fragte John.
    »Sieht so aus. Aber Able hat noch was Interessantes erwähnt.«
    »Was?«
    »Dass ihr euch anscheinend ein paar merkwürdige Feinde gemacht habt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Keine Ahnung. Er sagte nur, er sei mit jemandem im Finanzamt aneinandergeraten. Mehr hat er nicht durchblicken lassen.«
    »Vielleicht steckt Paquelli dahinter.«

    »Ja, vielleicht.«
    Als Kyle aufgelegt hatte, rief John Grace und Henry an, um ihnen von den Neuigkeiten zu berichten.
    Graces Stimme war die Erleichterung anzuhören. »Also sind beide Angelegenheiten auf nächstes Jahr vertagt. Das heißt, wir können uns erst mal auf Typhoon Gold konzentrieren. Da könnte eine Bestellung über hundert Automaten drin sein, meinten die.«
    »Steve und ich haben übrigens unseren ›Verkaufsraum‹ gestrichen«, sagte John und kicherte. »Und jetzt bauen wir drei Vorführautomaten, darunter ein Einzelspielergerät.«
    Henry lachte. »Du mit deinem Einzelspielergerät!«
    »Ich bin eben ein Purist!«
    »Ja, aber allen anderen gefallen die für zwei Spieler besser«, entgegnete Grace.
    »Nur, weil wir die zuerst gebaut haben.«
    Henry kam zum Thema zurück. »Drei Vorführautomaten. Das sollte reichen.«
    »Die Woche nach Weihnachten bin ich wieder da«, sagte Grace. »Rechtzeitig zu dem Treffen mit Typhoon Gold. Meine Eltern glauben, dass ich unbedingt früher mit dem Lernen anfangen will.«
    »Hast du dich denn überhaupt schon für die Kurse im nächsten Semester angemeldet?«, fragte John.
    »Äh … Denke schon. Und du?«
    »Klar.« Wobei John keine Ahnung hatte, wie sie sich die Zeit zwischen der Uni und Pinball Wizards einteilen sollten.
    Nach dem Telefonat fuhr John in die Fabrik. Als er die Tür aufgesperrt hatte, hielt er inne: Unter dem Fenster an der gegenüberliegenden Wand hatte sich ein kleiner Haufen Schnee angesammelt. Das Fenster selbst lag in Scherben. Und auf dem dreckigen Boden waren deutlich Fußspuren zu erkennen.
    Jemand war in die Fabrik eingebrochen.

    John rannte in den Verkaufsraum. Er konnte unmöglich feststellen, ob die Einbrecher auch hier gewesen waren, da der Boden dank Steves gründlichem Fegen keine Dreckschicht mehr trug. Aber zumindest schienen die mehr oder weniger fertiggestellten Automaten unbeschädigt zu sein, soweit er auf den ersten Blick sehen konnte.
    Er ging zum Vordereingang zurück und suchte die Gasse ab, doch das schwarze Auto war verschwunden. Waren die beiden blonden Kerle in die Fabrik eingebrochen? John verwarf den Gedanken sofort wieder. Bestimmt waren es nur ein paar gelangweilte Jugendliche gewesen – kein Wunder in dieser Gegend. Er schüttelte den Kopf, holte ein altes Stück Sperrholz aus der Ecke und nagelte damit das Fenster zu.
    John dachte, jeden Moment müsse Steve in der Tür stehen, aber diesmal blieb er den ganzen Tag lang allein mit seinen Automaten und Werkzeugen. Gegen seinen Willen glitt er mit der Zeit in einen Tagtraum über Casey hinüber. Was sie wohl gerade machte? Eigentlich war es ihm ja egal. Mit Casey war er fertig.
    Seufzend packte er den

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