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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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in die Zuständigkeit des Finanzamts, sondern in die der Abteilung Spielkontrolle, Able Swensons Verein. Das Finanzamt kann zwar Einkommen beschlagnahmen, um Steuerschulden einzutreiben, aber derartige Unterlassungsanordnungen liegen außerhalb seiner Kompetenzen.«
    »Und was kann ich jetzt tun?«
    »Was du tun kannst? Du musst dich gegen die Anmaßung dieser Mistkerle wehren!«
    »Aber wie?«
    Angela notierte eine Telefonnummer auf ein Blatt Papier. »Das ist Able Swensons Nummer. Ruf ihn an. Er kann helfen.«
    Kyle kam John zuvor. »Das übernehme ich.« Er wählte bereits die Nummer.
    Währenddessen nahm sich Angela die Klageschrift vor und fing bald an, John auszufragen. »Habt ihr einen Vertrag mit ihm gemacht?«
    »Wir haben die Sache per Handschlag besiegelt.«
    »Also nichts Schriftliches?«
    »Nein.«
    »Hat Paquelli einen Beitrag zu eurem Geschäft geleistet?«
    »Na ja, er hat uns den Raum zur Verfügung gestellt.«
    »Gegen einen Anteil am Gewinn?«

    »Exakt.«
    »Aber was ist mit dem Spiel selbst? Hat er euch damit geholfen? Hat er Ideen geliefert?«
    »Ich glaube, er hat nicht mal ein einziges Spiel gespielt.« John kramte in seinem Gedächtnis nach Zeiten, in denen sich Ray und der Flipper im selben Raum befunden hatten, doch abgesehen von Rays Besuch im Labor fielen ihm keine ein.
    »Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, einen solchen Flipper zu bauen?«, fragte Angela.
    John lief rot an. »Nun …«
    »Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst. Im Grunde tut es nichts zur Sache. Tatsache ist: Ray hat nicht das Geringste gegen euch in der Hand. Aber das war nur die gute Nachricht.«
    »Und die schlechte?«
    »Habt ihr Geld? Genug Geld, um einen langwierigen Rechtsstreit durchzustehen?«
    »Nein, woher auch?«
    »Das hat sich Ray offenbar auch gedacht. Er hält euch für leichte Opfer.«
    »Aber könnte Kyle uns nicht …«
    »Nein. Wir sind bloß Studenten. Wir können nicht vor Gericht auftreten. Das heißt, wir könnten schon, aber damit würden wir gegen circa sechs Vorschriften verstoßen.« Sie wandte sich Kyle zu. »Hast du schon mal was von Paquellis Anwalt gehört?«
    Kyle musste um den Telefonhörer herum sprechen. »Wie war der Name nochmal? Panderstack?«
    »Per Panderzelder.«
    »Nee, nie gehört. Ist vielleicht aus Columbus.«
    Johns Verzweiflung steigerte sich. »Wir haben eben erst eine Halle gemietet! Und unser ganzes Geld steckt in den Teilen für die Flipper.«

    »Habt ihr ausstehende Bestellungen?«, fragte Angela.
    »Ja. Einige Bars haben angefragt. Und eine Firma aus Las Vegas.«
    »Aber keine festen Aufträge?«
    »Nein, schätze nicht.« John wurde klar, dass sie bisher ziemlich unkoordiniert vorgegangen waren.
    In diesem Moment knallte Kyle den Hörer aufs Telefon. »Gute Nachrichten!«
    John lächelte bitter. »Aber auch schlechte, oder? Langsam erkenne ich da ein Muster …«
    »Die guten zuerst. Wir haben eine Anhörung bei der Abteilung Spielkontrolle. Swenson sagt, dass das Finanzamt keine Befugnis hat, die Automaten abziehen zu lassen, er aber schon.«
    »Wann ist die Anhörung?«, fragte John.
    »Am fünften Januar.«
    »Also können wir die Automaten bis dahin in den Bars lassen?«
    »Tja, das ist die schlechte Nachricht. Ich konnte Swenson nicht davon überzeugen, dass es sich nicht um Glücksspielautomaten handelt. Er will selbst einen Blick darauf werfen. Wenn er der Meinung ist, dass es hier um Glücksspiel geht, müsst ihr bis zur Anhörung den Stecker ziehen.«
    »Und wann will er sich die Automaten anschauen?«
    »Konnte er nicht genau sagen, aber innerhalb der nächsten drei Tage.«
    John legte den Kopf in die Hände. »Wenn wir die Automaten abschalten müssen, kommt keine Kohle mehr rein.«
    »Kyle«, sagte Angela, »er braucht einen richtigen Anwalt.«
    »Das ist mir doch bewusst!«, rief Kyle. »Ich fühle mich ja auch verantwortlich! Mein Gott – Erstsemester, die in einem Vierteljahr ein ganzes Unternehmen hochgezogen haben!«
    »Mit Vierteldollarmünzen«, bemerkte John.
    »Für Vierteldollarmünzen«, fügte Angela hinzu.

    Kyle machte ein entschlossenes Gesicht. »Ich telefoniere mal rum. Wir brauchen einen Anwalt, der den Fall kostenlos übernimmt. Ich kenne da ein paar Leute.«
    »Ich auch«, meinte Angela. »Außerdem kommt ihr drei gut rüber. Studentische Unternehmer und Erfinder, das könnte die Öffentlichkeit interessieren.« Sie schnippte mit den Fingern. »Wir könnten Ray leicht zum Buhmann machen. Zu schade, dass die

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