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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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Doch bei Visgraths letztem Satz fiel ihm wieder Paquellis Klage ein – die EmVis im Verborgenen finanziert hatte. Lief hier am Ende schon wieder dasselbe Spiel ab? »Wem gehört diese Firma aus Pennsylvania eigentlich?«, fragte er in die Stille hinein.
    »Das ist nicht von Belang«, sagte Charboric.
    »Doch, das ist von Belang. Wir könnten sie nämlich aufkaufen. Das nötige Kapital haben wir. EmVis hat das nötige Kapital.«
    Charboric schüttelte den Kopf. »Die Firma ist zu groß.«
    »Wie groß? Wie heißt sie?«
    »Sie …« Charboric warf Visgrath einen verstohlenen Blick zu, aber dessen Gesicht wirkte wie versteinert. »Sie heißt Grauptham House.«
    »So groß kann sie nicht sein«, meinte Henry. »Ich hab noch nie davon gehört.«
    »Doch. Sie ist groß. Zu groß«, entgegnete Charboric. »Die denken, sie hätten uns schon in der Tasche.«
    John legte beide Hände auf den Tisch. »Aber als Geschäftsleute werden die sich doch sicher auf ein Geschäft einlassen, oder nicht? Offenbar hocken sie schon seit Jahren auf der Flipper-Marke, ohne etwas damit anzustellen. Warum sollten sie sich dagegen wehren, endlich ein bisschen Geld damit zu verdienen? Sollten Geschäftsleute nicht immer an der Maximierung des Gewinns interessiert sein?«
    »Sie werden sich nicht auf ein Geschäft einlassen«, erklärte Charboric.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Glauben Sie mir, ich weiß es.«
    »Wie heißen die Anwälte von Grauptham House? Wie heißt deren Geschäftsführer? Was für Produkte stellt das Unternehmen her? Wie viele Angestellte hat es?«
    Schweigen.

    »Scheint mir so«, stellte John fest, »als würden wir hier viel Lärm um nichts machen.«
    »Schwachsinn!« Charboric wurde immer wütender. »Diese Klage ist eine Katastrophe!«
    John blickte ihm direkt in die Augen. »Nur wenn wir im Geschäft bleiben und vor Gericht unterliegen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir könnten auch einfach aufhören, oder? Nichts hält uns davon ab, uns aus dem Unternehmen zurückzuziehen.«
    Visgrath lächelte. »Sie würden Ihre Erfindung also aufgeben?«
    John erwiderte das Lächeln. »Erfindungen kann man noch viele machen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Tja, das kostet leider was.« John lehnte sich zurück. »Wissen Sie, letztes Mal, als wir so eine Klage am Hals hatten, ist sie mit der Zeit von selbst verschwunden.«
    »Diesmal wird es anders sein«, sagte Charboric.
    »Warum?«
    »Paquelli war ein einfacher Kneipenbesitzer. Jetzt haben Sie es mit einem Großunternehmen zu tun«, antwortete Visgrath.
    »Dann will ich aber auch genau wissen, was dieses Unternehmen so unternimmt. Haben Sie einen Geschäftsbericht? Oder sonst irgendwelche Auskünfte?«
    »Das Unternehmen befindet sich in privater Hand«, erwiderte Visgrath.
    »Aber es muss doch irgendwo angemeldet sein«, warf Henry ein. »Wir mussten uns jedenfalls anmelden.«
    Charboric räusperte sich. »Ich glaube nicht, dass …«
    Visgrath unterbrach ihn. »Der Einwand von John und Henry ist berechtigt. Ich werde unsere Rechtsabteilung anweisen, einen entsprechenden Bericht zusammenzustellen. Man sollte tatsächlich alle Aspekte berücksichtigen.«
    »Ganz meine Meinung.« Henry nickte zufrieden.

    Auch John nickte. Allerdings hatte er nicht vor, EmVis die Nachforschungen über Grauptham House zu überlassen. Manche Erfahrungen wollte er nicht zweimal machen.
     
    »Ich brauche Hilfe.«
    Kyle lächelte. »Beim Geldausgeben vielleicht?«
    »Nein, das krieg ich schon alleine hin.« Tatsächlich hatte John heute erst einen Großeinkauf für seine Privatfabrik getätigt: eine Präzisions-Messschraube, ein Lichtmikroskop und ein Röntgengerät. »Es geht um dieses Unternehmen hier. Wie kann ich mehr darüber herausfinden?« Er hielt Kyle ein Blatt Papier mit dem Firmennamen »Grauptham House« und der Adresse hin, die auf ihrer eidesstattlichen Versicherung gestanden hatte.
    »Hm. Pennsylvania. Wir werden einen Brief an den Bundesstaat schreiben und um Informationen über die Gewerbeerlaubnis ersuchen müssen.«
    »Können wir nicht einfach schnell am Computer suchen?«, fragte John, ehe ihm einfiel, dass das Internet in diesem Universum nicht existierte und die kleinsten, also scheunengroßen Computer ausschließlich von CIA und NSA benutzt wurden.
    Kyle musste lachen. »Also die Computer, zu denen ich Zugang habe, dürften uns da kaum weiterhelfen. Aber du scheinst dich da ja besser auszukennen, wie?«
    Fast hätte John die Frage bejaht, aber schließlich schüttelte er nur

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