Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe
Vorstellung davon, wie es im Inneren des Geräts aussah. Nicht mal seine Begegnung mit Wilson konnte dieses erhebende Gefühl dämpfen.
John fertigte eine letzte Zeichnung an, diesmal eine dreidimensionale, und legte sie zu dem Gerät in die Kassette.
Natürlich war er mit seinem Wissensstand noch nicht zufrieden. Er würde weiterforschen, bis alle Rätsel des Geräts gelöst waren. Auch wenn die vollständigen Antworten vielleicht noch in weiter Ferne lagen, war er davon überzeugt, dass er sie eines Tages finden würde.
25
»Flipperautomat jetzt bei Woodman’s« stand auf dem Zettel, den Henry an die Labortür klebte. Und tatsächlich gelang es John, Grace und Henry zu dritt irgendwie, den monströsen Doppeltisch auf die Verladerampe zu manövrieren und von dort aus auf Henrys Pick-up zu wuchten.
»Eins fehlt noch«, sagte John keuchend. »Räder.«
»Am besten bauen wir den nächsten gleich aus Plastik«, fügte Grace hinzu.
Der Flipper passte gerade so auf die Ladefläche.
Das musste auch Grace festgestellt haben. »Er wird hinten runterfallen!«, rief sie und fing an, den Tisch mit knapp hundert Metern rotem Seil zu vertäuen.
Derweil setzte sich Henry hinters Steuer und ließ den Motor an. »Entspann dich, Grace!«
»Ich fahr hinten mit«, quiekte sie.
»Meinetwegen.«
In seinem Trans Am folgte John dem merkwürdigen Aufbau bis vor das Woodman’s, wo sie den Flipper vorsichtig auf den Asphalt herabließen. Grace wich nicht von dessen Seite, während John und Henry die Autos parkten. Mit Müh und Not zerrten sie den Automaten danach ins Hinterzimmer der Bar, was durch die drei Stufen zwischen diesem Zimmer und der eigentlichen Kneipe noch erheblich erschwert wurde. Gott sei Dank war der Barkeeper vor Ort, ein kräftiger Karl namens Lou. Ohne seine Hilfe hätten sie den Flipper wohl nie die Stufen heraufgebracht.
»Kann ich’s mal ausprobieren?«, fragte Lou, als das Werk vollbracht war.
»Klar. Wie müssen den Flipper nur erst noch installieren.« John holte eine Wasserwaage aus der Tasche und kniete sich hin. »Da. An dieser Ecke ist der Tisch ein bisschen zu niedrig.«
Henry schob eine kleine, flache Metallscheibe unter das Tischbein direkt neben John. »Besser?« Er zog ein Notizbuch hervor. »Wir sollten Schrauben in die Beine einbauen, mit denen man die Höhe einstellen kann. Wer weiß, auf was für einem Boden die Dinger mal stehen müssen.«
»Jetzt steht er jedenfalls erst mal gerade.« John fummelte den Aufkleber von der Stadtverwaltung aus der Hosentasche und klebte ihn auf die rechte untere Ecke der Glasscheibe. »Geschafft. Jetzt brauchen wir nur noch Strom. Grace, würdest du uns die Ehre erweisen?«
Grace krabbelte auf dem Boden herum, bis sie eine Steckdose gefunden hatte. Der Flipper leuchtete auf, während ein Motiv aus Mozarts Kleiner Nachtmusik ertönte.
»Das gefällt mir«, sagte John.
Henry grinste. »Irgendwie hatte Grace was gegen ›Caveman Rock‹.«
»Womit sie Recht hatte.«
Darauf folgte das erste Match: Lou gegen John. Letzterer hatte wenig Probleme, die Kugel locker vom einen Flipperhebel zum anderen springen zu lassen und kerzengerade durch die Mitte von Lous Spielfeld ins Ziel zu feuern.
»Scheiße!«, schrie Lou, als ihm genau das zum zehnten Mal passierte. »Verdammt. Das hat Spaß gemacht. Nochmal!«
Beim zweiten Spiel gegen John erzielte Lou schon drei Treffer. »Ihr solltet sofort anfangen, noch ein paar von diesen Teilen zu bauen«, bemerkte er, als er sich den Schweiß abwischte. Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Übrigens teilt Ray mit der Jukebox-Firma dreißig zu siebzig.
Er verarscht euch drei.« Nach diesen Worten kehrte Lou hinter die Theke zurück.
John blickte seine beiden Mitstreiter an und zuckte die Schultern. »Tja.«
Grace war offenbar entschlossen, sich von dieser Nachricht nicht beirren zu lassen. »Also, wann treffen wir uns? Um sieben hier?«
»Ja, das reicht«, antwortete Henry. »Es ist Mittwoch. Wer geht da schon in’ne Bar?«
»Leute, die Kleingeld locker haben, hoffe ich«, bemerkte John.
Doch als sie um sieben Uhr wieder im Woodman’s waren, stand der Flipper unberührt in der Ecke. Henry erkundigte sich bei Lou und erstattete Bericht: »Niemand hat auch nur ein einziges Spiel gespielt.«
Die Bar war mehr oder weniger leer. Ein paar Stammgäste spielten Poolbillard, einige andere starrten auf den Fernseher, der über der Theke angebracht war, und schauten sich ein Baseballspiel an.
Grace ballte die
Weitere Kostenlose Bücher