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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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Grace Bescheid.«
    Eine Hand an Steves Schulter, führte Henry die andere Hand in einem betrunkenen Salut zur Stirn. In diesem Zustand war er gar nicht mehr so mürrisch.
    John fasste Steve unter dem Arm und brachte ihn zur Tür. »Und du kommst mit. Hättest wirklich etwas zurückhaltender feiern können.«
    »Ich weiß«, ächzte Steve mit kreidebleichem Gesicht.

     
    Am nächsten Tag erschien Grace nicht zu dem Treffen im Labor. Stattdessen hatte sich Steve an John drangehängt.
    »Wo ist Grace?«, wollte Henry wissen.
    John zuckte nur mit den Achseln, obwohl er ahnte, dass Grace ihm aus dem Weg ging. Ehrlich gesagt hatte er nicht besonders intensiv über ihre Gefühle nachgedacht. Ja, er mochte Grace, aber er konnte nicht behaupten, dass er sich in sexueller Hinsicht zu ihr hingezogen fühlte. Sie war einfach eine gute Freundin, noch dazu eine Freundin mit ziemlich vielen abgefahrenen Eigenheiten. Außerdem hatte er keinerlei Interesse daran, sich in diesem Universum ein zweites Mal auf eine Beziehung einzulassen, egal, mit welcher Frau. Nicht nach Casey.
    Mit möglichst sachlicher Stimme versuchte er, zur Tagesordnung überzugehen. »Es gibt Neuigkeiten. Ray will den Flipper an einen Spielautomatenhersteller verkaufen.«
    »Was für ein Arsch!«, entfuhr es Henry. »Kommt! Wir holen das Ding gleich wieder ab.«
    »Moment.« John hob die Hand. »Er weiß noch gar nicht, dass wir Bescheid wissen.«
    »Aber du kannst doch nicht einfach zulassen, dass er den Flipper klaut«, sagte Steve aufgeregt. »Der Flipper ist die großartigste Erfindung seit … seit … Ich kann gar nicht sagen, seit wann! Vielleicht aller Zeiten!«
    John beugte sich vor. »Wir dürfen nicht vergessen, um was es hier wirklich geht. Dieser eine Automat ist im Grunde nichts weiter als ein Haufen Teile. Klar, es wäre scheiße, ihn zu verlieren, aber was wir wirklich schützen müssen, ist die Technologie.«
    Henry nickte. »Wir brauchen ein Patent.«
    »Ganz genau.«
    »Wie viel kostet so was?«
    »Ist das nicht egal?«
    »Hast Recht.«

    »Außerdem denke ich, dass wir eine Firma gründen sollten, wie du schon gesagt hast«, meinte John. »Zu unserem eigenen Schutz.«
    Sofort war Steve in heller Aufregung. »Kann ich für euch arbeiten? Ich hab da ein paar Ideen. Außerdem kann ich mit einem Lötkolben umgehen!«
    »Ich fürchte, noch kann die Firma nicht über Angestellte nachdenken«, erwiderte John. »Aber wir behalten deine Bewerbung im Hinterkopf, okay?«
    »Okay!«
    »Sollten wir den Automaten nicht trotzdem da rausholen?«, fragte Henry. »Es wäre schon ein ziemlicher Verlust, wenn er wegkäme. Man könnte ihn sogar auseinanderbauen und schauen, wie er funktioniert. Kein Problem für einen halbwegs kompetenten Elektrotechniker.«
    »Aber wenn wir das Patent hätten, müssten wir uns darüber keine Sorgen machen, denke ich«, entgegnete John. »Außerdem verlieren wir unsere Einnahmen, wenn wir den Automaten zurückziehen. Und vielleicht müssen wir bald einen Anwalt bezahlen.«
    Henry gab sich damit nicht zufrieden. »Wir könnten den Flipper woanders aufstellen. Und zwar für einen Anteil von siebzig zu dreißig, wie es von Anfang an hätte sein sollen.«
    »Das wird Ray nicht gefallen«, gab John zu bedenken.
    »Aber kann er uns denn aufhalten?« Henry blickte John fest in die Augen. »Wir haben nie einen Vertrag unterschrieben. Der Automat ist immer noch unser Eigentum. Und allein durch Mundpropaganda können wir die Leute in jedes Lokal locken, solange es in der Nähe des Campus liegt.«
    »Ihr solltet eure eigene Spielhalle aufmachen«, rief Steve enthusiastisch, »am besten gleich neben der Highschool!«
    »Okay«, sagte John, »wir können folgendermaßen vorgehen: Morgen suche ich uns einen Anwalt, der sich mit so was auskennt. Henry, du schaust dich mal in den anderen
Kneipen beim Campus um. Steve, kannst du das Woodman’s im Auge behalten und gucken, ob sich irgendwer an dem Flipper vergreift?«
    »Klar. Ich hab’nen gefälschten Ausweis.«
    »Steve, du bist nicht mal eins sechzig.«
    »Lou wird mich schon reinlassen. Und ich trink ja auch nichts.« Auf einmal sah Steve aus, als müsste er gleich kotzen. »Nie wieder.«
     
    Kurz darauf versuchte John, Grace im Wohnheim zu erreichen, aber es nahm niemand ab. Er hätte sie am liebsten gleich besucht, aber Caseys Zimmer lag auf demselben Stockwerk, und John wollte nicht das Risiko eingehen, ihr über den Weg zu laufen. Auch im Labor konnte Grace nicht sein, denn von dort kam

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