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Die Mausefalle

Die Mausefalle

Titel: Die Mausefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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tut man einfach nicht.«
    »Aber Hercule Poirot tut es«, antwortete mein Freund ungerührt.
    »Und noch etwas«, fuhr ich fort. »Ich glaube auch nicht, dass die Verwendung von Japps Dienstkarte den allgemeinen Spielregeln entsprach.«
    »Aber ich spiele kein Spiel, Hastings. Ich ermittle in einem Fall!«
    Ich zuckte die Schultern. Man kann nicht mit einer Überzeugung streiten.
    »Schritte auf der Treppe«, sagte Poirot. »Das dürfte Lady Millicent sein.«
    Unsere schöne Klientin trat mit ängstlichem Gesichtsausdruck ein, der sich in Freude verwandelte, sobald sie Brief und Dose sah, die Poirot hochhielt.
    »Oh, Monsieur Poirot, wie wundervoll! Wie ist Ihnen das gelungen?«
    »Mit ziemlich verwerflichen Methoden, Milady. Aber Mr Lavington wird nichts dagegen unternehmen. Ist dies Ihr Brief, ja?«
    Sie sah ihn sich genau an.
    »Ja. Oh, wie kann ich Ihnen danken? Sie sind ein wunderbarer Mann! Wo war er?«
    Poirot erzählte es ihr.
    »Wie klug von Ihnen!« Sie betrachtete die kleine Dose, die wieder auf dem Tisch stand. »Ich werde sie als Andenken aufheben.«
    »Ich hatte gedacht, Milady, dass Sie mir erlauben, sie zu behalten – auch als Andenken.«
    »Ich hoffe, dass ich Ihnen ein schöneres Erinnerungsgeschenk schicken kann – an meinem Hochzeitstag. Sie werden mich nicht undankbar finden, Monsieur Poirot.«
    »Das Vergnügen, Ihnen einen Gefallen zu erweisen, bedeutet mir mehr als ein Scheck – darum erlauben Sie mir, dass ich das Kästchen behalte.«
    »O nein, Monsieur Poirot, ich muss es ganz einfach haben«, rief sie lachend.
    Sie machte eine Bewegung, aber Poirot war schneller. Seine Hand legte sich auf die Dose.
    »Das glaube ich nicht.« Seine Stimme hatte sich verändert.
    »Was soll das heißen?« Ihr Ton schien schärfer zu werden.
    »Auf jeden Fall erlauben Sie mir, den weiteren Inhalt zu entfernen. Sie werden feststellen, dass das Innere der Dose halbiert wurde. In der oberen Hälfte der kompromittierende Brief, in der unteren – «
    Er machte eine flinke Bewegung und streckte die Hand aus. Auf der Handfläche lagen vier große glitzernde Steine und zwei riesige milchig weiße Perlen.
    »Die Juwelen, die neulich in der Bond Street gestohlen wurden, nehme ich an«, murmelte Poirot. »Japp wird es uns sagen.«
    Zu meinem größten Erstaunen trat Japp persönlich aus Poirots Schlafzimmer.
    »Ein alter Freund von Ihnen, glaube ich«, sagte Poirot höflich zu Lady Millicent.
    »Verdammt, ich bin reingefallen!«, rief Lady Millicent und war plötzlich eine völlig andere. »Sie schlauer Teufel!« Sie sah Poirot mit fast liebevoller Ehrfurcht an.
    »Nun, Gertie, meine Liebe«, sagte Japp, »diesmal ist das Spiel wohl aus. Merkwürdig, dass ich dich so bald wiedersehe! Deinen Freund haben wir auch festgenommen, jenen Gentleman, der sich hier als Lavington ausgab. Was den echten Lavington, alias Croker, alias Reed, betrifft, so frage ich mich, wer von eurer Bande ihn in Holland mit dem Messer erledigte. Du dachtest, er trüge die Ware bei sich, nicht wahr? Aber es stimmte nicht. Er hat dich ganz schön reingelegt – er versteckte es in seinem eigenen Haus. Du hast zwei Burschen hingeschickt, die danach suchen sollten, dann hast du Monsieur Poirot geködert. Dank einer erstaunlichen Portion Glück fand er sie.«
    »Sie reden gern, was?«, sagte die ehemalige Lady Millicent. »Nun mal langsam. Ich komme friedlich mit. Sie werden nicht behaupten können, dass ich keine perfekte Dame bin. Ta-ta!«
    »Die Schuhe passten nicht«, sagte Poirot später träumerisch, während ich vor Überraschung immer noch sprachlos war. »Meine kleinen Beobachtungen in Ihrem England haben mir gezeigt, dass eine Dame, eine richtige Lady, es mit ihren Schuhen immer sehr genau nimmt. Sie hat vielleicht schäbige Kleider an, aber sie trägt immer gute Schuhe. Und diese Lady Millicent hatte ein elegantes, teures Kleid an, aber billige Schuhe. Es war unwahrscheinlich, dass Sie oder ich die echte Lady Millicent persönlich kannten. Sie ist sehr selten in London und diese Gertie hat eine gewisse oberflächliche Ähnlichkeit mit ihr, sodass man sie leicht verwechseln konnte. Wie gesagt, die Schuhe weckten zuerst meinen Verdacht und dann war ihre Geschichte – und ihr Schleier – ein bisschen melodramatisch, eh? Von dem chinesischen Kästchen mit dem gefälschten kompromittierenden Brief im Deckel muss die ganze Bande gewusst haben, aber das Holzscheit war des verstorbenen Mr Lavington eigene Idee.
    Übrigens, Hastings, ich hoffe,

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