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Die Maya-Midgard-Mission

Die Maya-Midgard-Mission

Titel: Die Maya-Midgard-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Sieberichs
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Ausstattung mit den unterschiedlichsten Empfindungen und der Möglichkeit zu ihrer Äußerung im höchsten Maße überlebensfähig zu machen.
    Daria fragte sich weiter, ob der Körper, den sie warm neben sich im Wasser spürte der des Paters war. Dann und wann wurde sie von e inem Bein gestreift oder wie beiläufig von einem Arm oder der Außenfläche einer Hand berührt. Die Berührungen elektrisierten sie. Ihre Brustwarzen waren zu Früchten gereift, die gepflückt werden wollten, und ein fast vergessenes Verlangen pochte in ihrem Schoß. Mit flinken Fingern suchte und fand sie einen Zopf, ihre Hände glitten an breiten, muskulösen Schultern hinab, schlangen sich unter Achselhöhlen und zogen seinen Körper an ihren. Seine Hände legten sich auf ihre Hüften und drückten sanft zu. Schwerelos tanzten die Umschlungenen den Wassertanz, schmiegten Brüste sich an Rücken und Bauch an Po. Ihr Herzschlag trommelte wild auf seinen Rippen. Konnte er ihre Erregung hören? Für einen Augenblick lang hoffte sie, er möge sich umdrehen und ihr Sehnen erfüllen. Doch als sie spürte, wie seine Muskeln sich spannten, tauchte sie in der Dunkelheit weg.
    »Am Anfang war das Wasser!« , gurgelte Stimmchen.
    Und lächelnd ließ Daria Delfonte die Hände über ihren eigenen Kö rper gleiten. Als sie schon bald eine Gänsehaut spürte, waren auch ihre aufwallenden Emotionen abgekühlt.
    Am Ende, als nur noch ein Kerzenstummel übriggeblieben war, de ssen Flamme die unterirdische Schwimmhalle kaum erhellte, sondern eher in ein nussbraunes Zwielicht hüllte, hatten sich die schemenhaften Gestalten angekleidet und in einer stillschweigenden Verbundenheit auf den Rückweg gemacht. Belebender hätte kein entspannter Urlaubstag unter der Karibiksonne sein können als dieses Sprudelbad im Inneren der Erde. Das Spiel im Wasser hatte Körper und Geist erfrischt, und die Teilnehmer an diesem Spaß würden die restlichen Stunden in der Höhle viel gelassener überstehen, als die, die mit ihren griesgrämigen Gedanken, ihrem Frust und ihren Aggressionen allein im Gang oder in der unterirdischen Halle zurückgeblieben waren.
    Als sie wieder in der Halle ankamen, ging Daria gleich zu Kautsky. Saba hatte sich um ihn gekümmert. Aber ihr düsterer Gesichtsau sdruck verhieß nichts Gutes. Als Daria dem Ohnmächtigen Wasser auf die Lippen träufelte, schüttelte das orakelnde Zimmermädchen den Kopf.
    " Ve goin wet, ve goin wise, ve goin endless paradise", sagte sie leise, klopfte den Rhythmus ihres Liedes zart auf Kautskys Brustkasten und holte eine Brieftasche aus seinem Jackett. "Er braucht Blut, sonst schläft er weiter. Für immer!"
    " Rührend!", sagte Caldera, der neben Virginia Gluth auf einem flachen Stein hockte und die Szene beobachtete. "Wir müssen endlich etwas unternehmen. Wer begleitet mich? Ich muss hier raus, Sturm hin, Hurrikan her, vielleicht ist er schon abgeflaut, oder das Auge ist über uns..."
    " Keiner hält dich zurück", sagte Lars Gustafsson. "Das Tor ist ja schon kaputt."
    Guillaume Raboux lachte höhnisch. "Bring meine Brille mit, wenn du es zurückschaffst, meine Herzallerliebste hat sie nämlich liegen lassen..."
    " Ich biete dir 5000 Dollar", sagte Caldera zu Yaphet Kialu und ignorierte die Kommentare. "Und noch mal 5000, wenn du das Mobilteil findest und ich meinen Anruf machen kann..."
    " Und noch mal 1000 von mir, wenn er so viel Dummheit überleben sollte", sagte Virginia Gluth.
    " Und wieviel, falls nicht?", fragte Raboux und lachte meckernd.
    " In Ordnung!", sagte Caldera achselzuckend. "Macht, was immer ihr wollt. Ich gehe auch alleine."
    " Das ist Wahnsinn!", sagte Wolf Martens. "Der Sturm reißt Sie in Stücke. Oder das wasser reißt sie in die offene See."
    Saba hatte die Brieftasche geöffnet und einen Gesundheitspass von William Peter Kautsky gefunden. "Blutgruppe H0, Rhesusfaktor negativ. Wir brauchen einen Spender!"
    " Ihr seid komplett verrückt", sagte Caldera.
    " Ich bin Krankenschwester", sagte Kati Martens. "Alles, was wir brauchen, ist ein Schlauch und ein paar Kanülen oder Spritzen..."
    " Und einen Spender, alles kein Problem", höhnte Raboux.
    Die Schmerzensschreie einer jungen Frau unterbrachen das groteske Gezänk. 
    "Andhras Baby!", sagte Yaphet Kialu. Und zum ersten Mal seit dem Ausbruch des Sturms schien ihn wirklich etwas zu erschüttern.
    " Wir kümmern uns um sie", sagte Saba, das singende Zimmermädchen.
    " Wer holt Wasser?", sagte Brontë, ihr alter ego und guckte Caldera aufreizend

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