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Die Maya-Midgard-Mission

Die Maya-Midgard-Mission

Titel: Die Maya-Midgard-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Sieberichs
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erbärmliche Korvette. Und weit und breit kein Konvoi."
    Harro Steinhardt nickte nachdenklich und fragte seinen Obersteue rmann durch das Sprachrohr: "Was sagt deine Narbe, Gross? Irgendwas faul hier? Irgendwelche Vorschläge?"
    " Ich würde vorschlagen, wir warten fünfzehn Minuten, Kaleun. Auf Sehrohrtiefe. Bis es hell wird. Und wenn dann immer noch kein Zerstörer aufgekreuzt ist und dieser Kahn wider Erwarten noch schwimmt, könnten wir eine Prisenmannschaft rüberschicken."
    " Wie in alten Zeiten", ergänzte der Erste Wachoffizier, der mitgehört hatte, und nickte zustimmend.
    " Ich protestiere!", schimpfte von Spieken.
    " Tun Sie das", sagte Steinhardt ungerührt und rief nach dem Leitenden Ingenieur. "Riederle, wie siehts mit unserem Kraftstoff aus?"
    " Akkumulatoren zwei Drittel voll, Diesel reicht noch für viertausendfünfhundert Seemeilen, Kaleun", kam eine blecherne Stimme aus dem Nervenzentrum des Bootes.
    " Und die Presslufttanks?"
    " Die Tanks sind wieder intakt, aber der Kompressor macht mir Kummer. Der Wassereinbruch nach dem Treffer vor Barbados hat die Dichtungen beschädigt. Muss ihn ganz zerlegen. Geschätzte acht Stunden bis zur Einsatzbereitschaft, vielleicht schaffen wirs in sieben."
    " In Ordnung, L.I., gute Arbeit. Nun, meine Herren, ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich bin neugierig, was einen Liberty-Frachter in diese gottverlassene Gegend vertrieben hat. Wir warten eine Viertelstunde..."
    " Unter Protest", unterbrach von Spieken mit verkniffenen Lippen, doch niemand beachtete ihn.
    " ...Obersteuermann Gross, mit laufenden Maschinen Position halten! L.I. Riederle, lassen Sie die Elektromotoren vom Diesel über die Umkehrkupplung in Gegenrichtung drehen. Wenn wir Alarmtauchen müssen, dann mit möglichst vollen Akkus. Oberstleutnant von Spieken, zu Ihrer Sicherheit muss ich darauf bestehen, dass Sie den Ruderstand verlassen. Ich will schließlich keinen Anranzer von Keitel kriegen, wenn der Ami Ihnen einen auf den Pelz brennt. Meine Kammer steht zu Ihrer Verfügung. Vielleicht möchten Sie in Ihren wertvollen Büchern blättern. Sie kennen die Zahlenfolge des Tresors..."
    " Das wird noch Folgen haben", orakelte von Spieken, aber der Blick des Kaleun ließ ihn verstummen.
    " Dieser Höllenhund hat alles im Griff", dachte der Erste Wachoffizier und warf einen letzten raschen Blick durch sein Zeiss . Was er sah, ließ ihm den Atem stocken. "Kaleun, schauen Sie sich das an. Die Amis springen wie die Lemminge über Bord. Das sind Hunderte... und... und ich sehe Frauen... und Kinder. Oh, mein Gott!"
    Kapitänleutnant Steinhardt biss sich auf die Lippen. Er mus ste ein Lazarettschiff oder etwas Ähnliches torpediert haben. Vielleicht auch einen Gefangenentransporter. Aber weshalb hatte der Feind keine Rotkreuzflagge gehisst? "Und warum fahren die Richtung Osten, wenn sie Verwundete an Bord haben? Wo wollen die hin, zum Teufel? Bajohr, stellen Sie eine Prisenmannschaft zusammen. Vier zusätzliche Wachposten bewaffnet an Deck. Ein Ausguck für jede Himmelsrichtung. Gross, Kurs auf die George C. Custer. Wollen mal sehen, was da los ist. Geschützbedienung, feuerbereit halten."
    Langsam näherte sich U 46 dem brennenden, amerikanischen Schiff. Die See war übersät mit schwimmenden Menschen, und immer noch sprangen weitere ins Wasser, die sich an alles klammerten, was Rettung versprach. Der Horizont verfärbte sich unmerklich, dann tauchte ein heller Streifen aus der östlichen See auf, und als Bajohr den ersten geretteten, feindlichen Offizier in eine Decke gehüllt auf das Brücke ndeck geleitete, stieg die Sonne aus den Fluten empor.
    " Meine Name ist Steinhardt", sagte der Kaleun in fließendem Englisch. "Ich bedaure, Ihre Bekanntschaft unter diesen Umständen zu machen, Sir, aber ich muss Sie trotzdem bitten, mir ein paar Auskünfte zu geben."
    Der feindliche Offizier guckte erstaunt aber schwieg.
    "Falls Sie ein Monster erwartet hatten, Sir, ich bin keines", fuhr Steinhardt ungerührt fort. "Ich bin Soldat wie Sie und kämpfe für mein Land wie Sie. Und nun möchte ich wissen, warum dieses Kriegsschiff so viele Frauen und Kinder an Bord hat, weil ich sonst nicht entscheiden kann, ob und wie wir ihnen helfen können."
    " Captain William D. Somers, Royal Air Force", stellte sich der feindliche Offizier mit einem Salutieren vor. "Die Custer befördert Familienangehörige von alliierten Truppen auf einen alliierten Stützpunkt..."
    " Ascension", unterbrach Steinhardt den Briten. "Stimmts?"
    "

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