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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Sin n . E r sa h u m sic h . Zwanzi g Schritt e vo r ihnen ragte die Bücherpyramide auf. Doc h einma l meh r steckte n si e in de r Meng e fest . Sein e Wächte r i n de n goldene n Robe n fluchte n . Mi t donnernde n Stimme n befahle n si e de n Leuten , de n Weg freizugebe n . Mittlerweil e mochte n sic h Tausend e au f dem heilige n Plat z dränge n . I m Momen t gin g e s wede r vo r noch zurück .
    »Brude r Pferd , d u has t de n Cane k gerettet! « rie f di e Meng e .
    »Wirk e ei n weitere s Wunde r un d rett e auc h uns!«
    Ei n Wunder ? dacht e Dieg o . Vielleicht auch nur ein Zufall. Oder eine Fügun g . O b si e günsti g wa r un d fü r wen , mußt e sich erweise n . Zu r Stund e de s Adler s hatte n sic h di e obersten Prieste r i m Thronsaa l versammelt . Mi t fahle m Antlit z la g der jung e Köni g a u f seine m Lager . Ohn e Bewußtsein , reglos , wie aufgebahrt . I m erste n Momen t hatt e Dieg o geglaubt , da ß er tatsächlic h gestorbe n se i . Dan n sa h er , da ß sic h di e Brus t des Cane k ho b un d senkte . Wen n auc h nu r langsa m un d flac h .
    Eine r nac h de m andere n trate n si e a n da s Lage r de s Königs . Der Lahkin schien entschlossen, die Macht aller Götter zu erprobe n . Zu m Woh l de s Canek . Un d vielleich t auc h zur Klärun g schwelende r Konflikte . Doc h B'ok - d'aanto j wa r gar nich t ers t erschiene n . Daß auch Ixkukul ferngeblieben war, be unruhigte Diego mehr, als er sich eingestehen mochte. Wieder mußt e e r a n seine n Trau m denke n . Ixkuku l hatt e eine n Man n mit braune r Hau t umschlunge n un d zärtlic h geküß t .
    Benommen sah er zu, wie die obersten Priester einer nach de m andere n an s Lage r de s Can e k trate n . Beschwörungen murmelnd . Bizarr e Gebärde n vollführen d . Aromatische Essenze n versprühen d . Laut e erzeugend , de r ein e wi e ei n Affe, de r ander e wi e Hun d ode r Huh n . Doc h de r Cane k ka m nich t zu sic h . Mi t wächserne m Antlit z la g e r da , i n seine r Schlange n robe, di e Haar e durc h ei n schwarze s Stirnban d gezähmt .
    Der Lahkin machte Diego ein Zeiche n . Ers t nac h einem Momen t de s Erschrecken s verstan d er . Alle obersten Priester hatte n di e Mach t ihre r Götte r erprobt . All e ware n gescheiter t . Un d wartete n nun , da ß au c h e r scheiter n würde . An seinem eigenen Unvermögen oder an der Schwäche seiner vierhufigen Gotthei t .
    Gesenkte n Kopfe s wandelt e e r a n de r lange n Reih e der obersten Priester vorbe i . Viel e vo n ihne n kannt e e r noc h immer nich t bei m Name n . Beispielsweis e de n oberste n Prieste r des Maisgottes , eine n jugendlic h wirkende n Hüne n i n maisgelber Tunika . Desse n Anblic k i n ih m jedesma l de n handfesten Messias von San Pedro heraufbeschwo r . E r tra t a n da s Lage r des Canek . Was sollte er nun beginnen? Törichte Silben in das O h r de s König s wispern , wi e i n de n Gehörgan g eine s störrischen Pferdes? Er beugte sich über den Canek. »In nomine patris... « Sicherlic h h att e de r Köni g noc h niemal s ein e lateinische Liturgi e gehört . Un d ebens o siche r war , da ß der Pferdegottprieste r sein e Beschwörun g nich t i n da s Oh r des Cane k gemurmel t hatte . Sondern aus voller Kraft geschrie n .
    Welches der beiden Mittel den Ausschlag gab, wer wollte es sage n . Der König hob die Lider. Sein Blick haftete auf dem weiße n Gesicht , da s übe r ih m schwebt e wi e ei n bä r tige s Gestir n .
    »Mei n göttliche r Vater .« E r sprac h mi t schwache r Stimme .
    Seine Lider flatterte n . »Bitte , mei n Vater , verlaß t mic h nich t .«
    »Seid ohne Sorge, edler Canek«, erwiderte der Pferdegottprieste r . »Ic h verlass e Euc h ni e .«
    Wi e erstarr t stande n di e obe rste n Prieste r ring s u m die Lagerstatt . Diego half dem König, sich aufzurichte n . Seine eigen e Antwor t erstaunt e ih n meh r al s de r bizarr e Titel , de n der Cane k ih m zuerkann t hatte . Göttliche r Vater .
    Er deutete auf die Stirnwand des Saales. Der König schaute in di e gewiesen e Richtun g . Für einen Moment stockte ihm sichtbar de r Ate m . Dan n belebt e sic h sei n Antlit z . De r Cane k lächelte . Ni e zuvor , dacht e Diego , hab e ic h ih n lächel n gesehe n .
    De r Lahki n un d di e andere n oberste n Prieste r starrte n den Köni g a n . Erlei c hterun g malt e sic h i n ihre n Mienen , abe r auch Mißbilligung . De r Cane k lächelt e wi e ei n Kin d . Seine Augen leuchtete n . Unverwand t blickt e e r zu r

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