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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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, de r e s erfahrt .«
    Ajna'a t j u'u m schie n noc h imme r nich t überzeug t . E r starrte de n Pferdegottprieste r a n . Sein Mund öffnete und schloß sich wiede r . Endlic h lie ß e r di e Arm e sinke n un d tra t zu r Seite . Dieg o neigt e de n Kop f . Ohn e ei n weitere s Wor t zwängt e e r sich a n Ajna'a t j u'u m vorbe i un d eilt e au f de n Ausgan g zu .
    Julki n folgt e ihm . Sie traten hinaus auf den First. Fü r einen Momen t blie b Dieg o stehe n un d blinzelt e in s Lich t . Die Vormittagssonn e wa r stechen d hell , nac h de n lange n Stunde n im Dunkel n . Wei t unangenehme r wa r de r Gedanke , was Ajna'a t j u'u m nu n unternehme n würde .
    »Rasch , Herr .« Julki n sprac h leise , fas t flüstern d . »Hinunter au f de n heilige n Plat z . Bevo r Ajna'at j u'u m e s sic h anders überleg t .«
    »Besser , d u komms t mi t mir . I n de n Tempe l de s Pferdegottes . Dor t werde n si e nich t wagen , ohn e mein e Erlaubnis einzudringe n .« Er versuchte zuversichtlich zu klinge n . Abermals legt e e r eine n Ar m u m Julkin s Schulter n . Eine beschützende Gebärde, die zugleich seine eigene Schwäche verbar g . Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er den kleinen Priester mit sich zu r westliche n Trepp e .
    Eile n d s machte n si e sic h a n de n Abstie g . Hinter ihnen, im Büchertempel, erschallten die Stimmen Ajna'a t j u'um s un d seiner obere n Priester . Wahrscheinlich, dachte Diego, hatte Ajna'a t j u'u m kau m ers t begriffen , wa s überhaup t i n der Pyramid e geschehe n war . Wie der Pferdegottpriester und Julkin i n de n »verbotene n Bezirk « eingedrunge n ware n . Was sie dort gesuch t un d wa s si e gefunde n hatte n . Vielleicht würden es Ajna'a t j u'um s Prieste r ga r nich t wagen , nu n ihrerseit s di e innere Pyramide zu betrete n . De r Ban n de r Götte r verbot e s . Und Ajna'a t j u'um selbst? Unvorstellbar, daß er seinen ausladenden Lei b auc h nu r durc h di e Luk e i n de n innere n Tempe l zwängt e .
    Si e eilte n di e Pyramid e hinab . Mit jedem Schritt wuchs Diego s Erschöpfung , doc h ebens o sein e Zuversich t . Wa s sollte de r oberst e Bücherprieste r scho n gege n si e unternehmen ? Sich bei m Lahki n übe r de n Prieste r de s Rosse s beschweren ? Und wen n scho n . Bei der inneren Pyramide würden sie nur ein paar verwischte Spuren finde n . Die Amphore, aus der das zersetzte Feigenpapier gequo l le n war , hatt e Julki n i n de r Wandnische verborge n . Di e Steinplatt e hatte n si e wiede r eingesetzt , di e Tür zu m Gewölb e verschlosse n . Außer jenem gesprenkelten Gallertklumpen am Fuß der inneren Pyramidentreppe war dort unte n nicht s Ungewöhnliche s meh r z u seh e n .
    Ausgenomme n di e Tot e i m Seitenschach t . Ixo'o m . Di e Kehle wurd e ih m en g . Vo r Mitleid , wen n e r a n di e Entstellt e dachte . Meh r noc h vo r Angst . B'ok - d'aanto j . Ein Grauen ging von dem Regengottprieste r au s . E r spürte , da ß si e bal d schon zusammenpralle n würd e n . Im zerreißenden, alles entscheidende n Kamp f .
    Mit beiden Armen umschlang Julkin die Amphore. Wi e der Bücherprieste r ih m versicher t hatte , durfte n si e de n Kru g nicht ohne weiteres öffne n . Vorhe r mußte n si e sic h eine r rituellen Reinigun g unterziehe n . A n L e i b un d Seele . Nun , dacht e Diego, ihre Leiber bedurften ohnehin der Säuberun g . Un d wa s seine unsterblich e Seel e betra f ... Damals , al s e r i n de r Neue n Welt eintraf, hatte er beschlossen, sie unbefleckt zu bewahre n . Als stärkst e Waffe , seine n letzte n Trump f . Wie sehr hatte er sie seithe r besudelt . Er verspürte einen schmerzhaften Stic h .
    Mi t gleichmäßige n Schritte n stie g Julki n di e Pyramid e hinab . Noch immer stützte sich Diego auf seine Schultern, schwer vor Schwäch e un d Müdigkeit . Doc h de r klein e Bücherprieste r schie n di e Las t kau m z u spüre n . Dieg o sa h ih n vo n de r Seit e a n . Julkin s Auge n glänzte n . Sein Mund war ein wenig geöffnet, als werd e e r gleic h i n Lache n ausbreche n ode r i n jubelnde n Gesan g .
    Vo r ihne n la g de r Plat z i m Lich t de s späte n Morgen s . Zu Hunderte n wandelten Priester aller Kulte durch die blühenden Allee n . Ein Anblick, der Diego stets aufs neue berührte. Die mönchisch e Gemeinschaf t de r Schriftgelehrte n . Ihre würdevolle n Bewegungen , wen n si e i n ernste m Gespräch dahinschritte n ode r di e Köpf e übe r de n Bücher n neigte n . Satanspriester , dacht e er , da s sagt e

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