Die Maya Priesterin
Prellschütze r a n de n Armen , u m Hüften un d Hal s . »Ih r sei d jetz t scho n besiegt! « rie f Knochenbrecher .
Einsto d ho b de n Bal l empor . »Stell t euc h zu m Kamp f . Sofort!« Die Gummikugel, schädelgroß und golden, erglänzte i m Morgenlich t .
»Leg t nu r Eure n Bal l beiseite , Ih r Herre n .« Dump f erklangen di e Wo rt e au s de m Kürbismun d vo n Huhnapú . »Nehm t statt dessen meinen Kop f . Ic h spür e scho n kein e Schmerze n meh r .«
Ei n Win k vo n Einstod , un d einig e Todesherre n jagte n mit de m Bal l zurüc k zu m Pfahl . Blutzah n spran g empo r un d ri ß den Kop f herab . Eiterspeie r war f d e n Bal l a n de n Ran d des Spielfeldes . Knochenbreche r zo g de n Pfah l au s de m Bode n und schleudert e ih n hinterhe r . Dan n began n da s Spie l . Ixbalanqué allein gegen siebenundzwanzig Herre n . De r Kop f flo g hi n und her, mit wehenden Haare n . Di e Todesherre n sprange n und lachte n . S o wuchti g prallt e de r Kop f gege n di e Schulte r von Ixbalanqué, da ß de r göttlich e Zwillin g taumelte . Doc h er versetzt e de m Haup t eine n Drall , da ß e s davonflog , de r Eiche entgege n .
Der Kopf kollerte ins Gebüsc h . Das Kaninchen sprang hervor, ein e silberhell e Kuge l . E s verschwan d i m Wald . Lärmen d und schreien d rannte n all e siebenundzwanzi g Todesherre n hinter ih m her .
D a lie f Ixbalanqué geschwin d au f di e ander e Seit e de s Feldes . Au s de m Gebüsc h unte r de r Eich e zo g e r Huhnapú s Haupt hervo r . Scho n kehr t e e r zurück , de n Kop f mi t de n flatternden Haare n i n de r Han d . Wiede r beugt e sic h Dieg o übe r den Tribünenran d . Di e Auge n ware n geschlossen , e r sa h e s ganz gena u . Wi e damals , i n seine m Traum .
Mi t de r Linke n nah m Ixbalanqué de n Kürbi s vo m Hal s des Bruder s . S ein e Recht e setzt e ih m da s Haup t wiede r au f . Und Huhnap ú öffnete die Auge n . De m Pate r stockt e de r Ate m . Wie wa r da s möglich ? Da s wa r kei n Spie l mehr , e s wa r Zaubere i . Lächeln d sa h Huhnap ú u m sic h . Nahm den Kürbis und murmelt e ein e Beschwörun g . S o da ß di e F ruch t wahrhaftig aussa h wi e ei n Ball .
Dieg o so g a n de r Zigarre . Sein Blick schweifte durch das Stadio n . Tausend e Prieste r alle r Götterkult e ware n versammelt . In scharf abgegrenzten Blöcken füllten sie die Tribüne n . Die jadegrün e Scha r de r Bücherpriester . D as himmelblaue Heer der Kalenderprieste r . Di e Trupp e de r Kriegsgottprieste r i n feuerroter Tunika . Gebann t starrte n si e all e au f da s Spielfel d hinab . Die beide n Mächtigste n de s Reiche s thronte n a n de n Längsseiten , in kleinen Tempeln hoch über dem Plat z . I m Osten der Canek, im Weste n de r Lahki n . Desse n Priesterschaf t bildet e den gewaltigste n Block , ei n unabsehbare s goldene s Heer . Doc h auch die Regengottpriester waren zu Hunderten erschiene n . Eine nebelgrau e Horde , aufgereih t au f de r Osttribüne , gegenübe r den Priester n de s Lahkin . Nu r vo n de n Priesterinne n Ixquic s war nicht s z u sehe n . Kei n silbrige r Schimme r wei t un d breit .
Ei n Raune n gin g durc h da s Stadio n . Das Spiel war vorangeschritte n . Die Zwillinge tanzten den Jaguartan z . Herrlich ware n si e anzusehen , ihr e geschmeidige n Körper , di e lachenden Gesichter , da s helle , wehend e Haar . Huhnap ú grif f i n di e Brust seine s Bruder s un d zo g ih m da s Her z herau s . Und reckte es triefend, auf flacher Hand, den Herren entgege n . Dieg o sa h es gan z gena u . Wi e wa r da s möglich ? Da s is t kei n Spiel , dacht e er wieder , e s is t wahrhafti g Zaubere i .
Wie die Todesherren nun glotzte n . I m Tanze n scho b Huhnap ú da s Her z zurüc k i n di e Brus t de s Bruder s . Stric h mi t de r Hand darüber, und die Wunde schloß sic h . Si e beid e lachte n jetz t und tanzte n u n d risse n sic h Gliede r un d Köpf e a b un d öffnete n einer de s andere n , Fleisc h .
De r Pate r starrt e z u ihne n hinab . E r glaubt e z u träume n und wußt e doch , e s wa r kei n Traum . Sie kennen das Geheimnis. Wie i n älteste r Zei t .
Vo r de n Auge n de r Todesherre n wirbelte n Arm e un d Beine de r Brüde r durc h di e Luf t . Ihr e Köpf e un d Herzen , triefen d vor Blut . Und dann setzten sie alles wieder an seinen Ort. Und lachte n .
Einsto d ho b bitten d di e Hände . »Tu t e s auc h be i uns!«
»Öffne t unser e Brust! « rie f Siebentod .
»Wi e Ih r wollt . Und danach sollt Ihr
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