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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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mußte n Hundert e sein . Fahle r Lichtschei n gin g vo n ihne n aus, ei n gräuliche s Rot . Amphoren , dacht e Dieg o . Abe r wieso leuchte n sie?
    E r scho b di e Tü r weite r au f un d hinkt e einig e Schritt e i n den Raum , Herná n mi t sic h ziehen d . De r Mestiz e hatt e ihren Bücherkru g a n de r Tü r abgestellt . Diego bemerkte es kaum. Riesenkrüge, dachte er, wie gestern im Büchertempe l . S i e zogen de n Blic k i m Krei s un d bi s i n schwindelnd e Höh e empor . Sie bedeckten alle Wände, gedrängt in Steinregalen, übereinander gestaffelt, nebeneinander aufgereiht. Und sie alle erglühend in fahle m Ro t .
    Wiede r un d wiede r sa h e r u m sic h . Wa s hatt e da s zu b edeuten ? E s wa r unheimlich , unbegreiflic h . Un d wi e war m es hie r drinne n war . Sticki g hei ß . Ein widriger Geruch erfüllte die Luft . Unmerklic h zuerst , doc h da s Innerst e aufwühlen d . Ein fettige r Brodem , wi e vo n siedende m Tra n .
    Au f Hernán s Schultern gestützt, humpelt e de r Pate r nähe r an ein Regal hera n . Scharf faßte er einen Krug in den Blick. Soweit da s düster e Lich t e s erlaubte . Un d di e ungeheur e Hitz e . Der Schwei ß ran n ih m übe r di e Stir n un d tropft e ih m i n di e Auge n . E r blinzelte . Trat noch näher hera n . Kein Zweifel , dacht e er , der ganz e tönern e Lei b glüh t . Dabei war die Amphore verschlosse n . Ei n Pfrop f steckt e i n ihre m Hals , versiegel t un d verpicht . Unmöglich , da ß i n ihre m Inner n ei n Feue r brannte .
    E r legt e ein e Han d au f de n Bauc h de s Kruges . »Ah! Verdammni s ! « E r fuchtelt e mi t de r Hand , u m de n Schmer z zu linder n . De r Kru g wa r hei ß wi e ei n Backofe n . Wi e konnt e das nu r sein?
    Sei n Blic k gin g a n de r Amphor e hinab , z u ihre m Fu ß . Jetzt began n e r z u verstehe n . De r Kru g stan d i n eine m steinernen Becke n . Desse n Wänd e verjüngte n sic h nac h oben , s o daß zwische n de n Ränder n un d de r Amphor e nu r ei n schmale r Spalt blieb . Der Pater spähte hindurc h . Ei n Kohlenbecken , gefüll t mit rote r Glut .
    Sei n Unbehage n wuch s . Was mochten diese Krüge nur enthalten? Alle Amphoren, soweit er sehe n konnte , schiene n in solche n Kohlenbecke n z u stehe n . Hunderte von Riesenkrügen, allesam t rotglühen d erhitzt . Woz u nur?
    De r Pate r wic h eine n Schrit t zurück , au f de n Mestizen gestützt . Di e Hitze , di e vo n de n Amphore n ausging , wa r kaum z u ertrage n . Noc h wenige r de r fettig e Gestan k .
    »Seh t doch , Herr! « De r Mestiz e wispert e es . »Da . Un d da!« E r deutet e au f mehrer e Krüge , scheinba r wahllos .
    Diego sah in die gewiesenen Richtunge n . Und riß die Augen au f . Es konnte nicht sein. Wieder humpelte er näher heran, He r ná n mi t sic h schleifen d wi e eine n Stock . Ein Schimmer ging vo n de n Krüge n aus , ei n unbegreifliche r Glan z . In rötlichem Gra u wi e vorher , doc h jetz t wi e Tropfe n glitzern d . Fahlrot und nebelzä h .
    Mi t bebende m Finge r fuh r Dieg o übe r de n Kru g . Eine tranige Subs t an z . Si e klebt e a n seine r Fingerkuppe , fetti g un d hei ß . Er führte den Finger an seine Nase. Augenblicklich würgte ihn Brechrei z . E r streift e mi t de m Finge r übe r de n rauhen Regalboden , u m sic h z u reinige n . Abe r di e Schmier e blieb haften , zä h wi e Leim .
    Di e H itz e schie n imme r noc h zuzunehmen , ebens o der grauenvoll e Gestan k . Dennoc h versucht e e r nachzudenke n . Was hatt e al l da s z u bedeuten ? Di e Pyramid e Cha'acs , dacht e er, enthiel t kei n innere s Heiligtum , wede r Tempe l noc h Ruine n . De r ganz e kolossal e Innenrau m b ar g einzi g dies e viele n hundert Krüg e . Abgesehen von einem Verschlag auf der anderen Seite de s Raumes , flac h un d langgestreck t wi e ei n Hühnerstall . Zu welche m Zwec k dient e al l das ? Wa s u m Himmel s willen sickerte aus den Amphoren? Was wurde den tönernen Le i bern abgerunge n durc h di e Höllenglut ? Vo r alle m aber ... ? Er zögerte, di e Frag e auc h nu r z u denke n . Womi t mochte n die Teufelsprieste r di e Riesenkrüg e füllen , eh e si e di e Glut schürten?
    Tie f beunruhig t sa h e r u m sic h . Abermals zogen die Hunderte glühende r K rüg e seine n Blic k bi s zu r Deck e empo r . Die Antwort , dacht e er , la g nu r allz u nah e . Abe r si e wa r zu grauenvol l . E r weigert e sich , si e i n Betrach t z u ziehe n . Und wußt e doch , da ß e s kein e ander e Antwor t gab .
    De r Schwei

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