Die Maya Priesterin
geballt . Gleich würden sie bersten, und dann regnete es Blut. Der Mensc h is t ein e Wolk e . Wen n e s regnet , komm t de r Frosch hervor . Endlic h wa r e r hera n . Deutlic h hört e e r jetz t Hernáns Schrei e au s de m Inner n de s Krug s . Mi t eine r Ha nd stieß er den Prieste r zu r Seite , mi t de r andere n fuh r e r übe r de n tönernen Lei b . Gelobt sei der Her r . Di e Amphor e fühlt e sic h war m an, abe r nich t glühen d heiß . Noc h nich t .
I n de n Augenwinkel n sa h er , wi e di e dre i Prieste r ihn beobachtete n . Si e fühlte n s ich siche r . Wa s sollte n si e auch befürchten ? D a spürt e de r Pater , wi e de r Geis t de s Herr n i n ihn fuhr . Sein e Kräft e verdoppelte n sich , ebens o sei n Zor n . Er packt e di e Riesenamphor e un d stemmt e si e empor . Das Kohlenbecke n blie b stehen , bi s zu m Ran d gefüll t mi t rote r Glut .
E r wandt e sic h um , de n Riesenkru g mi t Herná n in den Arme n . Die Priester glotzten ihn a n . Jetzt kamen sie auf ihn zu, alle dre i . Mit einem Schrei warf er ihnen die Amphore entgege n . In seinem Fuß loderte der Schmerz au f . Lichte r tanzte n vo r seinen Auge n . Di e dre i graue n Prieste r stürzte n z u Bode n . Der Krug zersprang , mi t gellende m Klan g . Der Mestize kollerte hervor un d blie b inmitte n de r Scherbe n liege n .
» Herná n , komm zu dir!« Er schrie es, mit fremder Stimme.
»Wac h auf!«
De r Mestiz e öffnet e di e Auge n . Benomme n sa h e r u m sic h . I m Hintergrun d de s Raume s erho b sic h ei n Gewir r von Stimmen, Rufen, Flüche n . Dutzend e graue r Prieste r eilten herbe i . Scho n stürzte n zwe i Graukutte n au f ih n zu , Messe r in den Hände n . De r Pate r holt e noc h einma l Luft . Dan n packte er da s Kohlenbecke n .
Furchtbare r Schmer z . E r zerbi ß sein e Händ e . E r schlürft e sein Fleisc h . Dieg o schri e seine n Schmer z hinau s . Abe r e r lie ß nicht lo s . E r wartete , bi s di e beide n Prieste r hera n ware n . Dann schleuderte er ihnen das Kohlenbecken ent g ege n . Ei n Gluthagel prasselte auf die beiden niede r . Sie heulten auf und bedeckten ihr e Gesichter , z u spät . Di e Glu t fra ß sic h i n Wange n und Auge n . Ihr e Kutte n finge n Feuer . Schreien d liefe n si e umher .
Abe r e s wa r noc h nich t z u Ende .
Herná n hatt e sic h aufg erappelt . Sein Gesicht, durch die Schwellun g de s Auge s ohnehi n entstellt , sa h furchtba r au s . Auf de r Stirn , vo n Schläf e z u Schläfe , prangt e ei n Feuerma l . Lohend ro t zo g e s sic h übe r seine n halbe n Schädel , flammen d unte r dem borstenkurze n Schop f .
Dieg o sa h ih n a n . Mei n treue r Diener , zerschunde n un d nack t . Sage n konnt e e r nichts . Sein e Kehl e wi e zugeschnürt . Vo n allen Seite n stürmte n nu n grau e Prieste r au f si e z u . Herná n bückte sich , nah m ein e Krugscherb e i n di e Han d . Schnellt e empor , stieß si e eine m Priest e r Cha'ac s i n de n Hals . Der graue Mann brach zusamme n . Herná n hin g scho n de m nächste n a n de r Kehle , dem dritte n . E r zerbeiß t ihr e Hälse , dacht e Diego , wi e der Fledermausgot t Zot z .
I n helle n Ströme n lie f ih m de r Schwei ß übe r da s Gesicht . We g vo n de n Regalen , dacht e er , de n glühende n Krüge n . Ich ertrag e di e Hitz e nich t länge r . Un d de n Gestan k . Aber zu spä t . Ei n halbe s Dutzen d graue r Prieste r umringt e ih n . Mi t dem Rücken stand er zu den glühenden Krüge n . Imme r enge r wurde de r Halbkreis . Immer näher drängten sie ih n a n di e Glu t hera n . Eine r zückt e ei n Messer . Ein zweiter schwang einen Knüppe l . Ein dritter den gebogenen Opferdolc h .
Vate r i m Himmel , dacht e er , warum ? - D a rempelt e ih n einer de r Prieste r a n . Mit solcher Gewalt, daß Diego taumelte. Schmer z explodiert e i n seine m Fu ß . »Höllenbrut! « schri e e r . Mit dem Rücken prallte er gegen einen glühenden Kru g . Glut sprühte empo r . Dieg o spran g zurück , mi t ih m di e grauen Priester . Fü r eine n Momen t stande n si e all e wi e erstarr t . Der Kru g prallt e gege n di e benachbart e Am p hore , mi t gellendem Klan g . Auc h si e kippt e nu n zu r Seite , gege n di e nächst e i n der Reih e . Un d s o gin g e s weiter , ein e di e ander e risse n si e hinab . Wie titanische Kegel, in der untersten Reihe der Regale, immer rasche r heru m i m weite n Krei s .
Glu t wirbelt e d urch die Luft, brennende Kohlenstücke, rotglühend e Scherbe n . Di e
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