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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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n gin g zwische n de m Pate r un d der Tote n i n de r Tief e hi n un d her . »Dort hinab, Herr? Ihr seid verletzt . Abe r mi t de r Trag e geh t e s nich t . Wi r br ä uchten S tufe n .«
    »E s mu ß gehe n .« Er schwang eine Krücke durch die Luft.
    »Den k nach , Herná n . Ic h vertrau e au f dei n Geschick .«
    Auc h Yaxtu n wa r inzwische n z u sic h gekomme n . E r hockt e in seine m Winke l un d sa h benomme n vo n eine m zu m a nder n . Nun spran g e r au f un d tra t n e be n Hernán , an den Rand des Schachtes. Al s e r di e Tot e sah , ih r starrende s Gesicht , knirscht e e r mi t den Zähne n . »Nicht dorthi n .« E r began n z u stammeln . »Schlund des Unheils ... Abgrund der Verfallene n .« E r streckt e eine n Ar m von sich, die Handfläche erhob e n . Mit der anderen Hand bedeckte er sein e Auge n . »Krater der Hölle...« E r schri e jetz t . »Brunnen voll Schwärz e ... Schlam m un d Verdammnis ...«
    Wi e versteiner t stan d Dieg o da , zwe i Schritt e hinte r Yaxtu n . De r Fallsüchtig e taumelt e a m Ran d de s Schachtes , nich t Herr seine r selbst . E r torkelt e hi n un d her , schreiend , di e Augen verdeckt , al s könn e e r de n Anblic k nich t ertrage n . Dabe i quollen doc h di e grausige n Bilde r au s seine m Inner n empor .
    Der Mestize stellte den Bücherkrug auf den Bode n . Dann packt e e r Yaxtu n u m di e Hüfte n un d versuchte , de n Tobenden vo m Abgrun d wegzuziehe n . Vergeben s . Ohnehin verfügte der Fallenstelle r übe r gewaltig e Kräfte . Währen d seine r Anf ä ll e aber war er so stark wie ein Riese. Unablässig heulte er Weissagunge n . Dieg o sa h au f seine n Rücke n . Wi e Seile schwolle n di e Muskel n unte r seine r Haut . Seile , widerhallt e es i n ihm . Ei n Sei l verban d sein e Krücken , daumendic k un d zwei Fu ß lan g . E r streift e e s sic h übe r de n Kop f . Packt e di e Krücken a n ihre n untere n Ende n un d war f Yaxtu n da s Sei l u m de n L e ib . Mi t scharfe m Ruc k zo g e r e s a n . Yaxtu n un d Herná n wurden förmlic h zurückgerisse n . Ineinande r verschlunge n kollerte n sie übe r de n Bode n . Auc h Dieg o taumelt e mehrer e Schritt e zurück . Die Krücken fuhren ihm aus den Hände n . Lärmen d sprange n sie übe r de n S t einbode n . E r fuchtelt e mi t de n Armen , u m sein Gleichgewicht wiederzuerlange n .
    Di e Krücken , dacht e e r dann , w o sin d sie ? Suchen d sa h e r um sic h . Sei n Blic k schweift e z u de r Öffnun g i m Bode n . Ei n Stock la g que r darübe r . Und der zweite? Doch nicht etwa... ? V orsichtig hinkte er näher hera n . Durch den Aufprall war das Sei l verrutscht . Vo n de r Mitt e de r liegende n Krück e hin g es hina b i n de n Schacht . Darunte r schwan g di e zweit e Krücke , hin un d her . Wie das Pendel einer Uhr, dachte der Pater. Zwe i Ellen übe r de m s tarren Gesicht der Tote n .
    Herná n wa r nebe n ih n getreten , de n qualmende n Kru g im Ar m . »Yaxtun muß hier zurückbleibe n . E r schläf t wieder , Herr . Di e Dämone n habe n ih n verlasse n .«
    De r Pate r sa h u m sic h . Tatsächlich lag der Fallensteller in seine m Winkel , ansc h einen d i n tiefe m Schla f . Un d ich ? Wann lasse n di e Dämone n vo n mir?
    Al s e r sic h wiede r umwandte , kauert e Hernán z u seinen Füßen , übe r de n Schachtran d gebeug t . »Ein e gut e Idee , Her r . So gelang t Ih r siche r hinab .« De r Mestiz e sa h z u ih m auf . Seine Auge n glüht en , wilde r fas t al s di e Glu t i m Kru g .
    Dieg o erwidert e seine n Blick . Di e Haar e sträubte n sic h ihm .
    »D u meins t - a n Sei l un d Stoc k hinab?«
    »Gewiß , Herr . Wi e Ih r e s vorgesehe n habt . Wenn wir unten sind, stützt Ihr Euch auf mic h . Sin d e s weit e Weg e - dort? « M i t de m Kin n deutet e e r i n di e Tief e .
    Schaudern d sa h Dieg o hinab . »Ic h wei ß e s nicht« , sagt e er .
     

6
     
     
    Seine Hände krampften sich um das Seil. Mi t de n Schenkeln klammert e e r sic h a n di e Krück e darunte r . Sei n keuchender Ate m widerhallt e i n de r Eng e de s Schachts . Wild pendelte er hin un d he r . Wie ein Glockenschwengel, dachte er. Wenn nur das Sei l hält . Und die Knoten, die es mit den Krücken verknüpfe n .
    Ruckweis e glit t e r nac h unte n . Da s Sei l scheuert e ih m die Handflächen auf. De r Stoc k scharrt e schmerzhaf t übe r se i ne Bein e . Und doch ging es besser, als er erwartet hatte. Solang e er nich t a n de n A b g run d unte r sic h dachte . Un d a n di e

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