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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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zum Einsatz.«
    Den restlichen Abend verbrachte Joyce damit, durchgehend mit einem dunkelhaarigen Mann zu tanzen, der sie aufgefordert hatte und einen netten Eindruck machte. Trotzig ließ sie sich von ihm zu mehreren alkoholfreien Getränken an die Bar einladen, ignorierte dabei Callans finstere Blicke.
    Er saß mit Reece an der Theke, machte keine weiteren Anstalten, mit Sheila oder einer der anderen unzähligen Frauen zu tanzen, die um ihn herumschwirrten und versuchten, mit ihm zu flirten.
    Gegen Mitternacht verabschiedete Joyce sich von dem Mann, der sich ihr als Darren Ward vorgestellt hatte, und versprach ihm, am nächsten Freitag wieder zum Tanzabend zu kommen. Danach sammelte sie ihre Gäste ein und machte sich mit ihnen auf den Heimweg.
    Unterdessen bestellte Callan sich einen weiteren Whiskey.
    »Sag mal, du hast ja mit keinem Wort erwähnt, wie sehr Joyce sich verändert hat«, sagte Jordan, als er seinem Bruder das Glas nachfüllte.
    »Halt die Klappe«, knurrte Callan und kippte den Bourbon herunter.
    Unbekümmert fuhr Jordan fort: »Sie sieht richtig toll aus.«
    »Zum Teufel Jordan, halt jetzt den Rand«, schnauzte Callan ihn an und sprang auf. Er warf einen Zwanzigdollarschein auf die Theke und stürmte mit großen Schritten aus der Bar.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Jordan verwundert.
    Genüsslich nahm Reece einen Schluck aus seinem Bierglas und grinste. »Scheint so, als hätte dein Bruder zum ersten Mal in seinem Leben ein ernsthaftes Problem mit einer Frau.«
    Am Samstag fand wieder ein Ausflug statt. Joyce begleitete die Gruppe dieses Mal jedoch nicht, sondern nutzte die Zeit, um die Gästezimmer zu säubern und die Bettwäsche zu wechseln. Als sie damit fertig war, stopfte sie alles in die große Industriewaschmaschine und ging nach kurzem Überlegen hinüber in die Arbeiterunterkünfte. Zwar war sie nicht ganz sicher, ob das Reinigen der Zimmer dort auch zu ihren Aufgaben gehörte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Männer das selbst erledigten.
    Von einem geräumigen Aufenthaltsraum zweigten rechts und links jeweils zwei Türen ab, und zaghaft öffnete sie eine nach der anderen. Zuerst stieß sie auf den Raum, den Ramon während der Woche bewohnte. Rasch bezog sie das Bett frisch, kehrte einmal mit dem Besen durch und wischte anschließend auf.
    Hinter der übernächsten Tür fand sie Callans Zimmer. Zögernd ging sie hinein und schaute sich um. Auf dem kleinen Tisch vor dem Fenster entdeckte sie ein paar Bücher und einen Stapel technischer Fachzeitschriften. Daneben lagen eine angebrochene Schachtel Zigaretten, ein silbernes Sturmfeuerzeug mit einem eingravierten Pferdekopf und ein Zettel mit einer Telefonnummer, die laut der Vorwahl zu einem Anschluss aus Crystal City gehörte. Auf dem schmalen Bett lag achtlos hingeworfen eine Jeans, ansonsten war alles ordentlich.
    Sie hängte die Hose über den Stuhl und begann, den Bezug von der Decke abzunehmen. Danach griff sie nach dem Kopfkissen und vergrub spontan ihre Nase darin. Es roch gut, ein wenig nach Shampoo und Aftershave und irgendwie aufregend nach Callan. Ihr Herzschlag geriet für einen Moment aus dem Takt, sie drückte das Kissen an sich, legte ihre Wange daran und wünschte sich plötzlich, sie würden sich nicht die ganze Zeit streiten.
    »Was tust du da?«, ertönte im gleichen Augenblick Callans Stimme hinter ihr.
    Erschrocken fuhr sie herum, fragte sich peinlich berührt, wie lange er da wohl bereits gestanden und sie beobachtet hatte. Sofort schoss ihr das Blut ins Gesicht.
    »Ich … ich wollte die Bettwäsche wechseln und sauber machen«, erklärte sie hastig.
    Er nahm ihr das Kissen aus der Hand und warf es aufs Bett. »Bemüh dich nicht, das erledige ich schon selbst.«
    »Es macht mir keine Mühe«, murmelte sie verlegen.
    »Ich möchte dich nicht überstrapazieren«, widersprach er kühl, »und außerdem hast du ja gestern so sehr betont, dass du nichts mit meinem Bett zu tun haben willst.«
    »Richtig McDermott«, erwiderte sie patzig, »und dabei wird es auch bleiben. Und bevor du auf irgendwelche komischen Gedanken kommst, ich habe Ramons Zimmer ebenfalls geputzt, also bilde dir nur nichts ein.«
    Ein Grinsen ging über sein Gesicht. »Ach komm schon Sprosse, du kannst es ruhig zugeben«, sagte er amüsiert. »Ich weiß doch noch ganz genau, wie verknallt du früher in mich warst.«
    Sie schnappte empört nach Luft, dann holte sie aus, und ehe er reagieren konnte, hatte sie ihm eine schallende

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