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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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winzigen Maschine zu sitzen, schon der Magen umdrehte.
    Sie stiegen ein, schnallten sich an, und wenig später rollte die Piper auf die Startbahn und hob ab. Krampfhaft starrte Melody nach vorne, bemüht, sich auf die Schulter des Piloten zu konzentrieren und auf keinen Fall aus dem Fenster zu sehen. Adrian unterhielt sich eine Weile mit dem Mann, wandte sich dann zu Melody und deutete aus dem Fenster.
    »Da drüben ist der Kickapoo Cavern State Park, dort gibt es über zwanzig Höhlen, in einigen davon kann man Fledermäuse beobachten.«
    Sie drehte den Kopf, spürte, wie ihr hundeelend wurde, und schaute sofort wieder weg. »Wie … wie lange dauert der Flug?«, presste sie mühsam heraus.
    »Nicht lange, etwa eine Stunde«, erklärte Adrian.
    Okay Mel, bleib ganz ruhig, du hast es bald geschafft, redete sie sich stumm zu, es ist alles in Ordnung, immer schön auf einen festen Punkt schauen. Doch dieser gute Vorsatz wurde kurz darauf im Keim erstickt, denn Adrian deute auf seiner Seite erneut aus dem Fenster, um sie auf etwas anderes aufmerksam zu machen.
    »Ja, das ist toll«, quetschte sie heraus und spürte im gleichen Moment, wie eine Welle der Übelkeit in ihr hochstieg.
    »Melody, Sie sind ja völlig grün im Gesicht, was ist los?«, fragte er besorgt, aber da war es auch schon zu spät.
    Mit einer hektischen Bewegung beugte sie sich nach vorne und übergab sich. Würgend hing sie da, sah dabei hilflos zu, wie sich ihr Mageninhalt über Adrians Schuh und das untere Ende seines Hosenbeins verteilte.
    Einen Moment saß er wie erstarrt da, dann strich er ihr sanft die Haare aus der Stirn und hielt ihren Kopf.
    Langsam richtete sie sich wieder auf und schloss die Augen. »Es tut mir so leid«, murmelte sie unglücklich.
    »Schon gut, alles halb so schlimm«, beruhigte er sie.
    »Wir sind gleich da«, erklärte der Pilot, der das Ganze mitbekommen hatte.
    Tatsächlich landeten sie kurz darauf und Melody kramte in ihrer Tasche nach Papiertüchern. Sie wischte sich das Gesicht ab und wollte sich dann bücken, um Adrians Schuh zu säubern, doch er hielt sie zurück.
    »Ich mache das.« Er nahm die Tücher, putzte oberflächlich über seine Hose und den Slipper. »Den Rest erledige ich drinnen im Flughafen.«
    Auf weichen Beinen kroch Melody aus der Maschine, schaute unglücklich zu, wie Adrian dem Piloten einen Geldschein in die Hand drückte.
    »Bitte lassen Sie das säubern, bis wir zurückfliegen.«
    Anschließend hakte er Melody unter, führte sie in das Flughafengebäude und zu den Toiletten. »Machen Sie sich ein bisschen frisch«, befahl er ihr, »wir treffen uns gleich wieder hier.«
    Sie ging ins Damen-WC, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser ab, spülte sich den Mund aus, nahm eine Haarbürste aus ihrer Tasche und fuhr sich ein paar Mal über die Haare. Nachdem sie sich noch ein Pfefferminzbonbon in den Mund geschoben hatte, verließ sie den Waschraum, und kurz darauf kam Adrian aus der Herren-Toilette. Sein Schuh war sauber, sahen jedoch ziemlich mitgenommen aus, das Hosenbein war am unteren Ende völlig nass und zerknittert.
    »Geht es Ihnen wieder besser?«, fragte er mit einem prüfenden Blick auf ihr blasses Gesicht.
    Sie nickte. »Ja.«
    »Ich weiß ja, dass Sie meine Anzüge nicht mögen, aber so deutlich hätten Sie mir das nicht zeigen müssen«, grinste er, während er sie am Arm nahm und in Richtung Ausgang führte.
    Unglücklich schaute sie ihn an. »Es tut mir wirklich so leid, das wollte ich nicht«, entschuldigte sie sich erneut.
    »Keine Sorge, das werde ich alles auf Ihre Schuldenliste setzen«, betonte er mit funkelnden Augen. »Es sieht wohl so aus, als müssten Sie noch recht lange bei mir bleiben.«
    Der Tag auf den Ölfeldern war sehr interessant und kurzweilig. Nachdem Adrian eine Weile mit dem leitenden Ingenieur gesprochen hatte, führte er Melody herum, zeigte und erklärte ihr alles Mögliche. Obwohl sie sich bemühte, ihm aufmerksam zuzuhören, war sie mit ihren Gedanken jedoch bereits bei dem bevorstehenden Rückflug. Am frühen Nachmittag kehrten sie zum Flughafen zurück, und als Melody den kleinen Flieger sah, wurde ihr schon wieder flau im Magen.
    »Keine Angst, Sie werden es überstehen«, sagte Adrian beruhigend.
    Er schob sie in die Maschine, setzte sich neben sie und es dauerte nicht lange, bis sie zur Startbahn rollten. Als das Flugzeug abhob, griff sie unwillkürlich nach seinem Oberschenkel und krampfte ihre Finger hinein. Spontan drehte er sich ein Stück zu ihr

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