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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sage, dass ich ihn später abhole, hätte ich Zeit. Wir könnten uns in zwanzig Minuten in Crystal City vor der Firma treffen.«
    »Prima«, freute Melody sich, »dann bis gleich.«
    Kurz darauf bummelten sie durch die Geschäfte. Melody kaufte Sofakissen, einen kleinen, flauschigen Teppich, eine große Bodenvase, diverse Kerzen, eine Tischlampe mit einem orangefarbenen Schirm, Bilderrahmen, und schließlich luden sie noch mehrere Töpfe mit Grünpflanzen ins Auto.
    »So, jetzt bin ich pleite«, seufzte Melody, als sie alles verstaut hatten.
    »Warum machst du das eigentlich?«, wollte Lauren wissen. »Ich glaube nicht, dass Adrian damit einverstanden ist, dass du dein Geld für ihn ausgibst. Abgesehen davon wird ihn der Schlag treffen, wenn du ihm sein Wohnzimmer auf den Kopf stellst.«
    Melody lächelte. »Es macht mir Spaß und ich denke, er wird es überleben. – Kommst du mit und hilfst mir?«
    »Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig«, nickte Lauren mit einem schiefen Grinsen, »mitgehangen – mitgefangen.«
    Eine halbe Stunde später waren die beiden Frauen mit der Umgestaltung des Wohnraums beschäftigt. Gemeinsam schoben sie die Couch vor den Kamin, drapierten die Sofakissen darauf und rollten den Teppich davor aus.
    »Kannst du schon mal die Blumen vors Fenster stellen? Ich hole die Patchworkdecke von oben und ein paar Bilder.«
    Während Lauren die Pflanzen zurechtrückte, nahm Melody die Zeichnungen und legte sie sorgfältig in die Bilderrahmen. Sie hatte am Samstag am Silver Lake etliche Skizzen angefertigt, die sie am Sonntag in farbenfrohe Pastellbilder umgesetzt hatte.
    »Die sehen richtig toll aus«, stellte Lauren bewundert fest, nachdem Melody einige davon aufgehängt hatte.
    »Danke, ich hoffe, sie gefallen deinem Bruder auch. Das hier«, sie nahm ein großes Bild der Ranch in die Hand, »werde ich morgen in seinem Büro aufhängen, das kann ebenfalls ein bisschen Farbe vertragen.«
    Schließlich hatten sie alles so weit fertig. Melody verteilte noch ein paar Kerzen auf dem Kaminsims und dem kleinen Tisch neben der Couch und schaute sich zufrieden um.
    »Das sieht doch schon ganz anders aus.«
    »Stimmt«, nickte Lauren lächelnd, »und ich schätze, Adrian wird dich umbringen.«
    Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon.
    »McDermott«, meldete Melody sich, ohne lange nachzudenken.
    Sekundenlang war es völlig still in der Leitung, dann sagte eine tiefe Stimme amüsiert: »Hallo Mrs. McDermott, hier ist Mr. McDermott, ich wollte nur mal hören, ob alles in Ordnung ist.«
    »Oh, Sie sind es«, entfuhr es ihr überrascht, und sie war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte, das über und über rot geworden war. »Ja, es ist alles bestens«, fügte sie hastig hinzu, »Sie müssen sich keine Gedanken machen.«
    »Gut. Übrigens brauchen Sie mich morgen nicht vom Flughafen abzuholen, ich weiß noch nicht genau, wann ich zurückkomme, es kann später werden.«
    »Okay.«
    »Ja, dann …«, Adrian stockte einen Moment, »… dann gute Nacht.«
    »Gute Nacht Chef, schlafen Sie gut.«
    Sie hörte ihn leise lachen. »Sie auch. Bis morgen.«
    Es klickte, sie legte auf und schaute einen Augenblick versonnen auf das Telefon.
    »Das war mein Bruder, nehme ich an«, riss Lauren sie aus ihrer Trance.
    »Was? Äh … ja«, nickte Melody, »er wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    Lauren warf ihr einen durchdringenden Blick zu. »Natürlich«, sagte sie gedehnt, »was denn sonst.«
    Es war bereits spät, als das Taxi am Mittwochabend vor der Ranch anhielt. Adrian bezahlte den Fahrer, nahm seine Tasche und ging ins Haus. Aus dem Wohnzimmer fiel gedämpfter Lichtschein in die Halle, und als er den Raum betrat, hielt er die Luft an. Eine kleine Lampe auf der Fensterbank sowie etliche Kerzen und Teelichter verbreiteten ein warmes Licht. Diverse große Pflanzen, mehrere Bilder an den Wänden und ein heller Teppich ließen das Zimmer behaglich und heimelig wirken. Das Sofa stand vor dem Kamin, zwischen unzähligen bunten Kissen lag eine zierliche Gestalt, lose zugedeckt mit einer Patchworkdecke.
    Ein seltsames Gefühl ergriff ihn, zum ersten Mal hatte er das Empfinden, wirklich nach Hause zu kommen. Leise ging er auf die Couch zu, betrachtete Melody, die tief und fest zu schlafen schien. Vor dem Sofa auf dem Boden lag ein Buch, offenbar war sie beim Lesen eingeschlafen. Ihre Haare ringelten sich wirr um ihr Gesicht, das weich und sehr jung wirkte. Sie trug eine geblümte Bluse, die ein wenig

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