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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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bis ich wieder da bin. Außerdem möchte ich Sie bitten, meine Termine für heute und morgen abzusagen.«
    Sie nickte. »In Ordnung.«
    Wenig später hatte er eine kleine Tasche gepackt und sie waren unterwegs zum Airport.
    »Noch irgendwelche besonderen Anweisungen für die nächsten zwei Tage, Chef?«, fragte sie flapsig, um sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr die Aussicht, ganz alleine im Büro und auf der Ranch zu sein, nicht sonderlich gefiel.
    Er schmunzelte. »Nein, es würde mir schon reichen, wenn Sie kein allzu großes Chaos veranstalten.«
    »Ich werde mich bemühen«, versprach sie aufrichtig.
    Einen Moment schauten sie sich in die Augen und spontan hob er die Hand, strich ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr. »Ich hoffe, Sie sind noch da, wenn ich zurückkomme.«
    Seine Berührung war nur flüchtig, brachte dennoch ihren Herzschlag für einige Sekunden aus dem Takt.
    »Keine Angst«, sie lächelte ihn an, »ich werde nicht mit der Portokasse durchbrennen.«
    Der Dienstag schien sich endlos lang hinzuziehen, und obwohl sie es sich nicht erklären konnte, stellte Melody bereits nach ein paar Stunden fest, dass ihr Adrian fehlte. Allein die Gewissheit, dass er nicht wie sonst drüben in seinem Büro saß, dass er nicht zwischendurch den Kopf zu ihr hinausstreckte, um ihr irgendeine Anweisung zu erteilen, erzeugte ein seltsames Gefühl der Verlassenheit. Sie verzichtete darauf, mittags etwas beim Diner zu holen, irgendwie hatte sie keinen großen Appetit. Stattdessen ging sie hinüber in Adrians Büro und setzte sich in seinen Schreibtischstuhl, fuhr mit den Fingern über das Leder und sog den Geruch seines Aftershaves ein, der ganz leicht im Raum hing.
    »Hallo?«, hörte sie plötzlich eine Frauenstimme aus dem Vorzimmer.
    Rasch sprang sie auf und lief hinaus. »Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie freundlich.
    Die junge, dunkelhaarige Frau lächelte. »Hallo, ich möchte zu Mr. McDermott.«
    »Mr. McDermott ist nicht im Haus«, erklärte Melody, »kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?«
    »Ich bin Shanice Raybon, und ich wollte mich eigentlich nur für die Sonderzahlung bedanken.«
    »Ach so, Sie sind die Frau, die den Job hier bekommen sollte«, murmelte Melody leicht verlegen. »Es tut mir sehr leid, dass das nicht geklappt hat, ich hoffe, Sie sind mir nicht böse.«
    Shanice schüttelte den Kopf. »Ach nein, dazu gibt es gar keinen Grund. Ich fühle mich in der Buchhaltung ausgesprochen wohl und es wird bestimmt andere Gelegenheiten für mich geben.« Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Sind Sie neu in der Firma? Ich habe Sie noch nie gesehen.«
    »Ja, ich bin erst seit Kurzem hier«, nickte Melody.
    »Haben Sie die Stelle über die Arbeitsagentur bekommen? Ich wusste gar nicht, dass die Position außerhalb der Dermoil ausgeschrieben war.«
    »War sie auch nicht«, gab Melody arglos zu. »Ich … ich kenne Mr. McDermott und da hat es sich so ergeben, dass er mir den Arbeitsplatz angeboten hat.«
    »Ach, Sie sind mit ihm persönlich bekannt? Dann richten Sie ihm doch bitte meinen Dank aus.«
    »Ja sicher, das mache ich.«
    Shanice ging zur Tür. »Viel Erfolg und einen schönen Tag.«
    »Danke, Ihnen auch.«
    Ein wenig verwundert schaute Melody ihr hinterher, fand es schon etwas merkwürdig, dass die Frau offenbar gar nicht böse darüber war, dass sie den Job nicht bekommen hatte. Naja, was soll‘s, dachte sie schließlich achselzuckend, lange werde ich ja sowieso nicht hier sein, und dann hat sie ja immer noch ihre Chance.

15
    Als Melody am späten Nachmittag zur Ranch zurückkehrte, machte sie sich ein Sandwich, setzte sich anschließend ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich nicht, sie fühlte sich allein und die trostlose Atmosphäre in dem großen Raum war bedrückend. Sie schaute sich um, griff schließlich einer spontanen Eingebung folgend nach dem Telefon und rief Lauren an.
    »Hi, ich bin es, Mel«, grüßte sie, »sag mal – hast du heute schon etwas vor?«
    »Eigentlich nicht. Wenn du möchtest, kannst du nachher bei mir vorbeikommen, ich könnte uns irgendetwas kochen.»
    »Ich habe eine andere Idee. Dein Bruder ist auf Geschäftsreise und ich habe mir gerade überlegt, dass ich das Wohnzimmer gerne ein bisschen gemütlicher machen würde. Hast du Lust, mit mir einkaufen zu gehen?«
    Lauren dachte rasch nach. »Ich bin auf dem Rückweg von Carrizo Springs. Timmy ist bei Rose, wenn ich sie anrufe und ihr

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