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Die Medizinfrau

Die Medizinfrau

Titel: Die Medizinfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
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ihres Körpers, und sie bäumte sich in schierer Wollust seinem Eindringen entgegen.
    »Jetzt weißt du es, mein Liebling. Du bist warm und voller Hingabe.«
    Er spreizte ihre Schenkel, und sie ließ es geschehen. Der Stachel seiner Männlichkeit ließ sie vor Glück jauchzen.
    »Ich bin ganz vorsichtig, Liebes, ich verspreche es. Obwohl ich weiß Gott am liebsten in dich stoßen würde, bis wir beide wund und erschöpft sind.«
    Er schob sich in sie, weitete sie behutsam, zog sich zurück, drängte erneut vor, bis er sie schließlich besaß. Ihr Schmerz war nur Teil der Ekstase, des wundersamen Gefühls der Erfüllung, der Verschmelzung.
    »Leg deine Beine um meine Hüften, Liebes. Ja, so ist es gut.«
    Sie japste, als er noch tiefer in sie drang.
    »Du bist wie Seide, Olivia. Heiße, nasse Seide, und ich werde wahnsinnig, wenn ich mich noch länger zurückhalten muß.«
    Sie bewegte ihre Hüften mit einem Instinkt, von dem sie keine Ahnung hatte, daß er in ihr war. Er stöhnte leise, zog sich zurück und stieß erneut zu. Sie klammerte sich an ihn. »Ja, bitte, weiter, bitte.« Wieder und wieder, schneller und tiefer stieß er in sie. Sie schwelgte in ihrer gemeinsamen Ekstase, jede Faser ihres Körpers im Einklang mit ihm, sie bewegte sich in seinem Rhythmus, bis er sich stöhnend zu einem letzten Stoß aufbäumte und sich der verzückten Eruption, in der seine Gesäßmuskeln zuckten, seiner Entladung hingab. Ihr ganzes Dasein verschmolz mit der gemeinsamen Fleischlichkeit, sie wurde in schwindelerregende Höhen getragen. Die beseeligenden Zuckungen trugen sie höher und höher, bis sie hoch über den Sternen schwebte und wohlige Dunkelheit sie auffing und einhüllte.
     
    Olivia wachte von einer kalten Schnauze auf, die sie ins Gesicht stubste. Sie öffnete die Augen und schaute in gelbe Augen. Hunters Kopf hatte den Bettvorhang geteilt und schaute sie hellwach mit hechelnder Zunge an.
    »Wieso bist du nicht in deiner Kiste, kleiner Satansbraten?« flüsterte sie.
    Hunter blinzelte mit unschuldigem Welpengesicht.
    »Ich bring dich lieber wieder zurück, mein Junge, bevor du Ellens Streifenhörnchen als Mitternachtshäppchen verspeist.« Olivia schwang die Beine über den Bettrand. Das Wundsein zwischen ihren Schenkeln erinnerte sie an ihre nächtliche Leidenschaft. Sie warf einen Blick auf den tiefschlafenden Danaher.
    »Komm, Kleiner«, flüsterte sie dem Welpen zu und bedeckte ihre Blöße mit der Decke am Fußende des Bettes.
    Hunter machte es sich in seiner Kiste bequem, als sie ihn wieder zurückgesetzt hatte. Olivia überlegte, wie man den Verschlag sichern könnte, damit er nicht wieder entwischte. Sie wurde sich der Absurdität der Situation bewußt. Sie stand mit nackten Füßen in der eiskalten Hütte und zerbrach sich den Kopf, wie man ein besseres Gefängnis für einen jungen Wolf bauen könnte. Ihre Gedanken suchten jede erdenkliche Ausflucht, um bloß nicht auf ihre Ausschweifungen mit Gabriel Danaher erinnert zu werden. Sie zwang sich, daran zu denken, denn sie gehörte nicht zu denen, die vor der Wirklichkeit die Flucht ergriffen.
    Sie legte ein Holzscheit auf die Glut und wartete, bis die Flammen hochzüngelten, zog sich ihren Stuhl an den Kamin und setzte sich. Sie hatte den Schaukelstuhl zu ihrem Stuhl erkoren, hatte sie doch so viele Nächte darin verbracht. Und es wäre besser gewesen, auch diese Nacht darin zu verbringen. Das Geschehene konnte nicht rückgängig gemacht werden, auch wenn sie es noch so sehr bereute. Olivia war nicht sicher, ob sie irgend etwas bereute. Sie schaute ins Feuer und erinnerte sich nur zu deutlich, in welche paradiesischen Gefilde Danaher sie entführt hatte. Verführung hatte stets einen häßlichen Klang; doch was sie mit ihm erlebt hatte, war weit davon entfernt, häßlich zu sein. Sexualität war nicht der ungelenke, beschämende und schmutzige Vorgang, wie er in ihren Medizinbüchern beschrieben war. Auch nicht die hastige, verstohlen geifernde Befriedigung im Schutze der Dunkelheit, wie sie es sich vorgestellt hatte. In Wahrheit war es ein unsagbar beglückendes Erlebnis, mächtiger als sie je vermutet hätte, besonders mit einem geliebten Mann.
    Geliebt. Das Wort prägte sich ein und ließ sich nicht verdrängen. Sie hatte erst erkannt, daß sie Gabriel Danaher liebte, als er es ihr auf den Kopf zusagte. Vielleicht hatte er mehr Einblick in ihre Seele als sie. Sie war in den Stollen gelaufen ohne einen Gedanken an ihre Angst vor dem dunklen Höllenschlund.

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