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Die Medizinfrau

Die Medizinfrau

Titel: Die Medizinfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
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und betrachtete ihr Werk im Lampenschein. »Ständig muß ich Sie zusammenflicken, Mr. Danaher. Wenn Sie sich weiterhin gegen Ihre Mitmenschen und die Natur auflehnen, werden Sie wohl kein alter Mann werden.«
    »Ich versuche, das zu beherzigen.«
    »Sie haben einen starken Bluterguß an den Rippen. Soll ich einen Verband anlegen?«
    »Ja.«
    Etwas erstaunt riß sie ein Laken in breite Streifen, ließ ihn ein Ende halten und legte den Verband an. »Es wäre leichter für mich, wenn Sie aufstehen.«
    Er stand auf.
    »Ich glaube nicht, daß diesmal eine Rippe gebrochen ist. Ist der Verband zu eng? Tut es weh?«
    »Nein. Ich wollte den Verband nur, damit Sie Ihre Arme um mich legen.«
    Sie lachte.
    »Ich mache keine Witze.«
    Sein Tonfall versetzte ihr einen Stich der Panik, zugleich durchzuckte sie ein seltsames Kribbeln. Am liebsten hätte sie den Verband fallen gelassen und wäre weggelaufen.
    »Sie machen immer Witze.«
    »Nein. Es ist mein tödlicher Ernst.« Er hatte die Arme seitlich weggestreckt, damit sie den Verband anlegen konnte, nun lagen seine Hände auf ihren Schultern.
    »Was haben Sie vor …?«
    Ihre hastige Frage wurde von seinen Lippen erstickt, die sich auf ihren Mund legten. Sie wehrte sich nur schwach. Seine Arme umfingen sie, er zog sie an sich. Der Duft, die Wärme, das Kratzen seiner Bartstoppeln, sein hungriger Mund lösten eine Hut des Verlangens in ihr aus, der sie keinen Widerstand entgegensetzen konnte.
    Sie wich zurück, bemüht, ihre Fassung wiederzufinden. Seine Lippen zogen eine feurige Spur über ihren Hals bis zum Ohr. »Mr. Danaher …«
    »Im Schacht hast du mich Gabriel genannt.« Das warme Raunen an ihrem Ohr sandte eine weitere Welle der Erregung durch ihren Körper. »Nenn mich Gabriel.«
    »Gabriel …«
    Er knöpfte ihr das Mieder auf. Sie wollte ihm sagen, er solle mit diesem Unsinn aufhören, doch ihre Lippen brachten keinen Laut hervor. Seine Hand glitt in ihr Mieder unter ihr Hemd, umfing ihre nackte Brust und strich über ihre zarte Haut. Die Berührung verstärkte die honigschwere Sehnsucht in ihr. Ihr Atem verlangsamte sich, ihr Kopf fiel in den Nacken, zu schwer, um ihn zu halten. Sein Mund berührte ihre Kehle.
    »Die Kinder …«
    »Schlafen wie die Murmeltiere.«
    In einem letzten Aufbäumen versuchte Olivia, sich seinen Zärtlichkeiten zu entziehen. Ein einziger, kleiner Schritt nach hinten, und ihr Rücken berührte die Wand. Es gab kein Entrinnen vor den Fingern, die an den restlichen Knöpfen nestelten.
    »Gabriel«, flüsterte sie. »Das dürfen wir nicht.«
    »Oh doch, wir dürfen.«
    »Ich bin nicht … Ich …« Sie wollte den klassischen Einwand vorbringen, daß sie nicht ›so eine‹ war. Allem Anschein nach war sie sehr wohl so eine. Ihr Körper bebte vor Verlangen, zwischen ihren Schenkeln pochte die Sehnsucht, die bewies, daß es genau das war, was sie brauchte. Sie war bereit, ihre Tugend und Jungfräulichkeit hinzugeben, um diese süße, berauschende Sehnsucht zu stillen.
    »Ich weiß, daß du keine solche Frau bist«, flüsterte er, als habe er ihre Gedanken gelesen. »Du bist keine Frau, die unsichtbare Netze spinnt, bis ein Mann sich darin verfängt. Und das Spinnennetz hält ihn gefangen, so sehr er auch versucht, sich daraus zu befreien.«
    Ihr Kleid fiel zu Boden. Seine Hände tasteten über den Stoff ihres Unterhemds und erforschten zärtlich und hungrig Rundungen, Kurven, Hügel und Täler. Olivias Haut brannte vor Verlangen. Seine Hände spannten den dünnen Batist über ihren Brüsten, und die schwellenden Knospen reckten sich deutlich darunter. »Heiliger Patrick, wie schön du bist, Olivia Baron. Warum ist mir das bei unserer ersten Begegnung nicht schon aufgefallen?«
    Seine Hände wanderten seitlich nach unten, spannten den Stoff über Taille, Hüften, Bauch und Schenkel.
    »Du bist einfach wunderbar.«
    Er nestelte an den Spitzen ihres Unterhemdes, dem letzten Bollwerk. Plötzlich ängstlich geworden, hielt sie seine Hände fest.
    Unbeirrt lächelte er sie an. Im Schein der Lampe sprühten seine grünen Augen Funken. »Doc, ich bin dir nicht gleichgültig. Du willst es haben.«
    Sie öffnete den Mund zu einer Verneinung, ohne einen Laut hervorzubringen.. Vor wenigen Stunden hatte sie noch geglaubt, ihn für immer verloren zu haben. Das machte ihr klar, wie sehr ihr an ihm lag.
    »Du bist eine Frau, an die ein Mann sich gewöhnen kann, und ich habe mich so an dich gewöhnt, so daß ich keinen Gedanken fassen kann, der dich nicht

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