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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Waffe es sein kann, Gutes zu tun. Der Mischling vertraut mir!
    Harla wusste, sie musste sich beeilen. Ihr kleiner Abwehrzauber, der die anderen Drachen und vor allem die Brutlinge in dieser Höhle fernhielt, würde nicht mehr lange Bestand haben, und man wusste nie, was Charur als Nächstes tun würde. Möglicherweise würde er gleich nachsehen, ob sie wirklich verschwunden war!
    Und auch du vertraust darauf, dass ich mich fürsorglich um das zerbrechliche Menschlein kümmere. Sie kicherte, eine Angewohnheit, die sie von den Menschen abgeschaut hatte. Es fühlte sich richtig an, in diesem voll funktionsfähigen Körper zu lachen. Zu küssen. Zu lieben … Mühelos hob sie den Bewusstlosen hoch. Sie wusste, dass sie seinen Schlaf noch weiter verstärken musste, um Ni’yos Geist wahrhaftig von seinem Körper zu trennen. Er durfte nicht einmal eine Traumerinnerung an das zurückbehalten, was sie gleich mit ihm zu tun gedachte. Hinter einem Felsen als Sichtschutz legte sie ihn nieder. Harla verzog den Mund vor Abscheu über ihr eigenes Tun, aber wer die Alten überlisten wollte, durfte nicht zimperlich sein. Sie brauchte das Kind, um zu vollenden, was die Elfen begonnen hatten. Mit einem Vater, der Blut und Seele aller drei Völker vereinte, dem Geist einer Göttin und dem Leib eines Menschen würde ihren Nachfahren dereinst die Welt gehören!
    Nun träume süß, Ni’yo. Träume von deinem Jivvin und sei bereit für mich …
     

15.
     
    „Was können die Wölfe gegen Drachen ausrichten?“, fragte Orophin in seiner gewohnt langsamen, bedächtigen Art.
    „Nein, nein!“, fuhr Tamu dazwischen, als Lynea, Brynn und ein halbes Dutzend anderer Wandler geschlossen aufsprangen. Sie befanden sich nun alle in Almular, in der Halle der Beratung. „Es ist keine Beleidigung. Niemand zweifelt an eurem Mut, ihr seid die Erwählten der Jagdgöttin! Und wären unsere Feinde irgendwelche anderen Geschöpfe, würde ich mich demütig vor euch verneigen aus Dankbarkeit dafür, dass ihr an unserer Seite stehen, kämpfen und sterben wollt. Doch es sind Drachen. Die Statue des Am’chur in unserem Tempel zeigt, was uns erwartet: Geschöpfe von zwölf Schritt Körperlänge und mehr, und etwa sechs Schritt Höhe. Allein die Vorderbeine übertreffen selbst den größten Menschen – oder Elf – an Länge, und jede der vier Klauen ist gewaltig genug, einen ausgewachsenen Krieger zu packen. Die Krallen sind so lang wie meine Hand und noch der halbe Arm dazu. Sie können drei tödliche Angriffe zugleich führen: Mit den Pranken, dem mächtigen Schweif und dem Maul, das einen Wolf zur Gänze verschlingen könnte, ohne zuzubeißen. Sie beherrschen die Luft, sie sind kaum weniger wendig und schnell am Boden und nicht einmal im Wasser ist man vor ihnen nicht sicher. Dazu kommen die Körperschuppen, so hart, dass nicht einmal ein von Am’chur gesegnetes Chi’a sie durchdringen kann.“
    „Abgesehen von der Bauchpanzerung und den Flügeln“, warf Ilanrin unbewegt ein.
    „Gewiss. Aber auch dort sind die Krallen und Reißzähne eines Wolfes machtlos.“
    „Muria hat uns nicht geschickt, damit wir euer Gepäck tragen und nach dem Gefecht eure zerfetzten Leiber bestatten!“, fauchte Brynn. Lynea packte ihn am Arm, um ihn zurückzuhalten, obwohl sie selbst wütend genug aussah, um Tamu die Augen auszukratzen.
    „Wir sind klein, in jeglichem Terrain schwer zu sehen, wendig, extrem schnell und sprunggewaltig“, sagte sie beherrscht. „Ein Drache wird sich schwertun, uns zu erwischen. Vielleicht können wir ihnen nicht die Eingeweide herausreißen, doch unterschätze nicht, wie wertvoll ein abgelenkter Feind sein kann, Am’churi! Zudem: Wir sind in der Lage, die Arroganz der Drachen nutzen, die sich in der Luft unangreifbar fühlen. Nur wenige von euch können fliegen, oder?“
    Tamu nickte, während er ihr konzentriert zuhörte.
    „Wir Wandler würden vorbeifliegenden Drachen auf den Rücken springen, wo wir weder für Klauen noch Schweif noch Zähne erreichbar sind. Ich habe gesehen, wie die Kalesh meinen Bruder zu Fall gebracht hatten, als er, verwandelt zum Halbdrachen, vor ihnen floh. Ihre Betäubungspfeile sind unter die Schuppen gelangt und konnten ihn so verletzen. Es waren Hunderte Treffer notwendig, ja. Aber sie haben es geschafft.“
    „Ich verstehe den Zusammenhang nicht“, erwiderte Tamu zögerlich und wechselte einen Blick mit Jivvin, der genauso ratlos wirkte. „Ihr Wölfe seid nicht fähig, Pfeile mitzunehmen, nicht einmal

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